In Aktien zu investieren ist nur etwas für Reiche? 4 falsche Vorstellungen

1. In Aktien zu investieren ist nur etwas für Reiche – 4 falsche Vorstellungen

In Aktien zu investieren ist nur etwas für Reiche? In Zeiten von Nullzinsen ist die Sache doch eigentlich offensichtlich. In Aktien zu investieren macht Sinn und ist ein Muss.

Trotzdem tun es viele nicht. Oft liegt das an falschen Vorstellungen und Ideen über das Investieren, denn wie so oft im Leben, stehen wir uns selbst im Weg.

Tatsächlich ist das Investieren in Aktien deutlich weniger kompliziert als viele denken. Um Dir den Einstieg etwas zu erleichtern, möchte ich Dir 4 falsche Vorstellungen zeigen, die Dich vielleicht völlig unnötigerweise davon abhalten, die ersten Schritte zu machen.

Ein*e erfolgreiche*r Anleger*in zu werden, ist eigentlich gar nicht so schwer. Es gibt nur ein paar Dinge, die man verstehen sollte. 

Hier sind sie also, 4 falsche Vorstellungen, die Dich vielleicht vom Investieren abhalten:

  1. In Aktien zu investieren ist nur etwas für Reiche.
  2. Um in Aktienwerte zu investieren, muss man ein Finanzprofi sein.
  3. Investieren in Aktienwerte ist Zockerei.
  4. Beim Investieren in Aktienwerte muss man auf den richtigen Zeitpunkt warten.

Wenn Du meinen Blog verfolgst, weißt Du, dass meine Artikel immer irgendwie ziemlich lang werden. Den heutigen splitte ich daher etwas auf.

Im ersten Teil geht es daher nun zuerst über die erste der 4 falschen Vorstellungen:

1. Falsche Vorstellung: In Aktien zu investieren ist nur etwas für Reiche

Irgendwo musst Du anfangen

Viele denken, man bräuchte viel Geld, um in Aktien zu investieren. In Aktien zu investieren ist nur etwas für Reiche?  Dem ist nicht so.

Klar. Von nichts kommt nichts. Legst Du mehr an, fallen natürlich auch die Gewinne höher aus.

5% von 1 Millionen € sind im Jahr 50.000€, was vielen schon als Jahreseinkommen reichen würde. 5% von 1.000€ sind erst Mal nur ein Starbucks-Kaffe zusätzlich pro Monat.

Irgendwo musst Du aber anfangen und Du solltest den Zinseszins nicht unterschätzen.

Kleinvieh macht auch Mist – zumindest, wenn es lange genug liegt und die Rendite ausreichend hoch ist.

Irgendwo musst Du einfach anfangen und der beste Zeitpunkt ist immer jetzt. Damit der Zinseszins wirken kann, ist Zeit nötig.

Hohe Mindestanlagesummen sind Geschichte

Früher waren Anlageprodukte häufig, die eine hohe Mindestanlagesumme voraussetzten. Günstige und breit gestreute Anlageformen standen dann tatsächlich oft nur den Gutbetuchten offen.

Auch heute noch gilt: möchte ich mir eine einzelne Amazon-Aktie kaufen, muss ich dafür zurzeit über 2.500€ hinlegen. Eine einzelne Lindt-Aktie kostet aktuell sogar mehr als 100.000 Schweizer Franken.

Möchte ich nicht alle Eier in einen Korb legen und mein Geld auf mehrere Aktien verteilen, dann ist das mit solchen Aktien schwer möglich.

Doch viele Broker bieten längst Sparpläne an, bei denen Du nicht die ganzen Aktien kaufen musst, sondern ganz bequem Bruchstücke erwerben kannst.

Du bekommst also auch für 25€ ein Stück vom Kuchen ab, bzw. im Falle von Lindt eher von der Schokoladen-Aktie.

Natürlich gibt es auch heute noch Anlageprodukte, die eine hohe Mindestanlagesumme erfordern, doch sie werden langsam weniger. Ebenso gibt es mehr und mehr gute Produkte, bei denen das nicht nötig ist.

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Anlegen wie die institutionellen Investoren

Außerdem gibt es heute ETFs, also börsengehandelte Fonds, in denen hunderte oder tausende Aktien zusammen gekauft werden können.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Investment-Fonds gibt es bei ETFs in der Regel keinen Ausgabeaufschlag und sie haben geringe laufende Kosten.

Aktien-ETFs lassen sich bei den gängigen Online-Depots mit kleinen monatlichen Sparsummen kostengünstig besparen.

So kannst Du bereits mit wenig Geld, Dein Erspartes über viele tausende Unternehmen verteilen – so wie es institutionelle Investoren schon lange tun.

Der Neo-Broker Trade Republic bietet kostenfreie ETF-Sparpläne seit einer Weile mit einer Mindestsparrate von 10 € an. Die ING tut dies seit neuestem sogar ab einer Mindestsparrate von 1€.

Es gibt also keine wirkliche Ausrede mehr, es nicht einmal auszuprobieren. Die 10€ im Monat solltest Du doch verschmerzen können.

Zusätzlich gibt es digitale Vermögensverwalter wie Quirion, Growney oder Oskar. Diese ermöglichen Dir halbwegs günstig, die Anlage in ein professionell zusammengestelltes und gut diversifiziertes Portfolio.

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Klein anfangen kann ein Vorteil sein

Ja. Aktien sind volatil und Geld, welches Du in einen Aktien-ETF steckst, solltest Du für mehr als 10 Jahre entbehren können.

Es ist auch sicher eine gute Idee, erst einmal klein anzufangen und sich an den Aktienmarkt zu gewöhnen.

Der Buddha soll einem geizigen Mann, der sich in Freigiebigkeit schulen wollte, einmal folgenden Tipp gegeben haben.

Er solle erst einmal damit beginnen, einen Gegenstand von der einen Hand in die andere zu geben und sich so zunächst mit dem Geben vertraut machen.

10€ im Monat sind für die meisten wohl ein hinreichend kleiner Betrag, dass sie das Risiko vorübergehender Kursverluste gut verkraften können.

Um sich zu üben, ist es oft gut, klein anzufangen. Ein Betrag, der nicht wirklich weh tut, ist daher nicht schlecht für den Anfang.

Natürlich kannst Du auch mehr investieren, aber bevor Du Dich gar nicht in den Markt hinein wagst, warum nicht klein anfangen?

Lass Dich nicht entmutigen

Am Anfang sind kleine Schritte eine gute Sache. Ganz egal, was man in Foren ließt, wo sich manche darüber lustig machen, wenn jemand mit einem 10€ oder 25€-Sparplan startet.

Da gibt es dann gerne blöde Kommentare wie: „So kleine Beträge lohnen sich nicht. Kauf Dir lieber etwas dafür.“

Solchen Spott lese ich nicht gerne. Mal ehrlich? Ab wann ist ein Sparbetrag denn groß genug, dass er akzeptabel ist?

Überspitzt gefragt: darf ich ab 5€, 50€, 500€ bzw. 5.000€ mit dem Anlegen beginnen oder muss es gleich mehr als eine Million sein?

Reichtum ist letztlich genauso relativ (siehe Friedrich Merz) wie die Frage, ob ein Sparbetrag niedrig oder hoch ist.

Letztlich ist es auch eine Frage der Kosten, ob es sich lohnt, Geld anzulegen. Diese sind heute aber oft so gering, dass sich auch sehr kleine Sparbeträge gut anlegen lassen.

Tatsächlich freue ich mich ganz besonders, wenn ich von kleinen Sparplänen lese. Erstens, freue ich mich, weil jemand überhaupt den ersten Schritt geht und mit dem Investieren beginnt.

Zweitens, finde ich es toll, weil die Person sich mit diesem Betrag vermutlich nicht übernimmt und auch größere Schwankungen vermutlich nicht gleich dazu führen, dass die Person dem Aktienmarkt den Rücken zudreht.

Drittens, ist die Person vermutlich nicht vermögend oder noch sehr jung. In beiden Fällen finde ich es toll, dass sich jemand aufmacht und hier mit einem Sparbetrag startet, den er oder sie vermutlich über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten kann.

Viertens, bin ich voller Vorfreude, weil ich mir vorstelle, dass diese Person sicher bald auf den Geschmack kommen wird und Sie den Sparbetrag dann zukünftig sicher irgendwann erhöhen wird.

Erste kleine Schritte, ob beim eigenen Kind oder bei Erwachsenen, die einen neuen Bereich erkunden, sind prinzipiell eine tolle Sache. Sie sind das, was uns dazu bringt, loszugehen.

Die Reise beginnt. Größere Schritte folgen daraus dann von ganz alleine…

Wie legst Du los?

Du kannst also bereits mit kleinen monatlichen Beträgen ETF-Sparpläne einrichten, bei denen keine oder niedrige Ausführungsgebühren anfallen. Dazu musst Du allerdings erst einmal ein Depot einrichten. Hier ein paar Broker, die günstige Konditionen für Einsteiger bieten:

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In Teil 2 dieser Artikelserie erfährst Du, warum Du wirklich kein Finanzprofi sein musst, wenn Du in Aktienwerte investieren willst.

Hier geht es zu Teil 2 der Artikelserie.

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Gendern

Nachtrag, da die Frage „Warum genderst Du in dieser Artikelserie plötzlich?“ aufkam. Tatsächlich habe ich das schon immer getan – mal mehr oder weniger konsequent. Meist, wie in Teil 1 „In Aktien zu investieren ist nur etwas für Reiche“ fällt es gar nicht so auf. Eigentlich tue ich das, um mir bewusst zu machen, dass ich für alle schreibe und eben nicht nur für die Männer unter meinen Leser*innen. In dieser Artikelreihe – insbesondere Teil 2 – habe ich es jetzt mal etwas konsequenter gemacht als sonst. Da steckte nicht viel Überlegung dahinter, sondern kam ganz natürlich. Es war nicht meine Absicht, damit ein Statement zu setzen und ich hoffe, dass Du Dich daran nicht allzu sehr störst…

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