Wie legt der ETF-Yogi selbst an? Im letzten Artikel habe ich Dir bereits meine Anlage-Idee dargelegt. In diesem Artikel beginne ich jetzt damit, Dir mein ETF-Portfolio und die darin enthaltenen ETFs genauer vorzustellen.
Wenn Du den letzten Artikel gelesen hast, weißt Du bereits, dass ich ein Portfolio aus 10 ETFs bespare. Daher werde ich wohl mehr als einen Artikel benötigen, um das auszuführen. Zusammen mit den ETFs möchte ich schließlich jeweils auch ein bisschen auf die Anlageklassen eingehen.
Überblick
Mein ETF-Portfolio – Anlageklassen
Hier noch einmal die Übersicht über die Anlageklassen und die Regionenverteilung für mein ETF-Portfolio, die ich Dir gegen Ende des letzten Artikels vorgestellt habe:
Anlageklasse | Gewichtung | Mtl. Rate (Bsp.) |
Small Cap Value USA | 15,38% | 200,- |
Small Cap Value Europa | 15,38% | 200,- |
Small Cap Value Emerging Markets | 15,38% | 200, |
Small Cap (Value) | 7,69% | 100,- |
Large Cap Value | 7,69% | 100,- |
Large Cap Value Europa | 7,69% | 100,- |
Large Cap Value Asien-Pazifik | 7,69% | 100,- |
Large Cap Blend Entw. Welt | 7,69% | 100,- |
Large Cap Blend EM | 7,69% | 100,- |
Internationale Immobilien | 7,69% | 100,- |
Soweit die Theorie. Doch wie lässt sich mein ETF-Portfolio in der Praxis umsetzen? Bevor ich Dir die ETFs vorstelle, mit denen ich versuche, das umzusetzen, gehe ich noch kurz auf eine Frage ein, die mir dazu gestellt wurde.
Warum nicht gleich eine reines Dividenden-Portfolio?
Im Anschluss an die Vorstellung stellte mir eine nette Blogger-Kollegin auf Instagram folgende Frage. Sie fand den Fokus auf Small Caps spannend, wollte aber wissen, wieso ich keine reine Dividenden-Strategie verfolge wenn mein Anlagehorizont ewig ist. Der Depotwert alleine würde mir dann ja nichts bringen ohne Ausschüttungen.
Das ist natürlich eine berechtigte Frage. Zunächst einmal habe ich ja nur ausschüttende ETFs im Portfolio. Warum ich Ausschütter bevorzuge habe ich hier bereits dargelegt. Ganz kurz: sie kreieren einen Cashflow, der ständig das Belohnungssystem stimuliert und damit die Freude am Sparen verstärkt.
Das hilft, auch in schlechten Börsenzeiten dabei zu bleiben. Für mich ist das so effektiv wie Anleihen. Meine Ausschütter verkaufen? Nur weil der Kurs gefallen ist? No way. Sie schütten ja weiter aus. Trotz niedriger Kurse erhalte ich weiterhin meine Belohnungen. Und wenn die Kurse niedrig sind, dann kaufe ich erst recht und erhöhe damit meine passiven Einkünfte.
Bei den ETFs bevorzuge ich dennoch keine reinen Dividenden-ETFs, da viele der Dividenden-ETFs nicht besonders gut konstruiert sind. Da liegt der Fokus meist auf hohen Ausschüttungen, doch das ist nicht alles, worauf man bei Dividendenwerten achten sollte.
Durch die Value-Orientierung liegt die Ausschüttung meines Portfolios aber um die 3%. Das ist nur geringfügig niedriger als die meisten der Dividenden-ETFs. Ein paar der ETFs – wie Du gleich sehen wirst – sind ohnehin Dividenden-ETFs.
Leider gibt es nicht für alle Bereiche passende Value-ETFs. Gerade im Bereich Small Cap Value musste ich daher auf Dividenden-ETFs zurückgreifen. Das tue ich aber ungern und nur dann, wenn ich keinen passenden Value-ETF bekomme.
Bei der Auswahl der ETFs habe ich auch darauf geachtet, dass zumindest der Großteil der ETFs über die letzten Jahre die Ausschüttungen mehrheitlich gesteigert hat. Da es sich um Indexe und nicht um Einzelwerte handelt, kann man da nicht so streng sein, aber die Tendenz sollte stimmen.
Das ist also quasi eine Dividendenwachstumsstrategie light mit ETFs. Wie gesagt, es ist nicht der Hauptfokus für mein ETF-Portfolio, denn die Gesamtrendite muss einfach stehen. Diese besteht nun einmal nicht nur aus den Ausschüttungen, sondern auch aus den Kurssteigerungen.
Bei einer langfristigen Anlage ist am Ende doch entscheidend, wie der Wert insgesamt gestiegen ist. Was nützt mir die schönste Ausschüttung, wenn die Gesamtrendite gering ist. Sollte mir die Ausschüttung in der Entsparphase zu gering sein, kann ich ja immer noch 1-2% zusätzlich durch Verkäufe erreichen, ohne die Substanz zu gefährden.
Die ETFs meines Portfolios
Jetzt habe ich Dich lange genug auf die Folter gespannt. Hier die Übersicht:
ETF [prog. Ausschüttung; TER; TD] | mögl. Gewichtung |
SCV USA: WisdomTree US SmallCap Dividend [3,52%; TER 0,38%; TD -0,03%] | 15,38% /200,- |
SCV Europe: WisdomTree Europe SmallCap Div. [3,9%; TER 0,38%; TD 0,06%] | 15,38%/200,- |
SCV EM: WisdomTree Emerging Markets SmallCap Div. [3,59%; TER 0,54; TD 0,64%] | 15,38%/200,- |
SC(V) entw. Asien: iShares MSCI Japan Small Cap [1,58%; TER 0,58; TD 0,39%] | 7,69%/100,- |
LCV USA: UBS Factor MSCI USA Prime Value [1,87%; TER 0,25%; TD -0,10%] | 7,69%/100,- |
LCV EU: UBSFactor MSCI EMU Prime Value [3,85%; TER 0,28%; TD -0,23%] | 7,69%/100,- |
LCV Asien-Pazifik: SPDR S&P Pan Asia Div. Aristocrats [2,93%; TER 0,55%; TD 0,66%] | 7,69%/100,- |
LCB World: Vanguard FTSE All-World [2,43%; TER 0,25%; TD -0,01] | 7,69% /100,- |
LCB EM: Vanguard FTSE Emerging Markets [2,83%; TER 0,25%; TD 0,17%] | 7,69% /100,- |
Int. REITS: iShares Developed Markets Property Yield [4,03%; TER 0,59%; TD 0,30%] | 7,69%/100,- |
Daten: de.extraetf.com und trackingdifferences.com
Bevor ich die ETFs im einzelnen besprechen, erst noch ein paar generelle Bemerkungen zur Struktur des ETF-Portfolios sowie zu den Kosten und den Ausschüttungen.
Wie im ersten Artikel beschrieben, besteht mein ETF-Portfolio insgesamt aus 3 Segmenten: Small Cap Value (53,83%), Large Cap Value (23,07%) und Large Cap Blend (23,07%). Der Aktienmarkt ist damit im Großen und Ganzen abgedeckt, der Schwerpunkt liegt aber mit über 75% deutlich im Value-Bereich. Noch dazu sind über die Hälfte Small Caps. Small Cap Blend-Werte werden dabei leider nicht bzw. nur geringfügig berücksichtigt.
Es ist also eindeutig ein Portfolio, das nur für die sehr langfristige Geldanlage gedacht ist. Dieses Verhältnis möchte ich so auch für die Entsparphase aufrechthalten, möchte dann aber ggf. noch Anleihen beimischen, um die Volatilität zu reduzieren.
Mit einer TER von 0,40% ist die durchschnittliche Gesamtkostenquote des Portfolios nicht gerade niedrig. Das liegt zum einen daran, dass hier einige Faktor-ETFs dabei sind. Generell ist die TER von ETFs auf Small Caps und Emerging Markets meistens etwas schlechter. Das sieht man hier auch sehr schön. Trotzdem: Die effektiven Kosten des Portofolios sind deutlich besser, als es auf den ersten Blick klingt.
Die meisten der ETFs haben nämlich eine gute Tracking-Differenz und die ist letztlich entscheidender als die TER. Die durchschnittliche Tracking-Differenz des Portfolios liegt bei lediglich 0,19%. Sie ist damit 0,21% niedriger als es die TER vermuten ließe.
Beim UBS Factor MSCI USA Prime Value gibt extraetf.com die durchschnittliche Tracking-Differenz aktuell sogar mit phänomenalen -2,51% an. Dieser Wert ist zu gut um wahr zu sein und ich habe ihn daher nicht übernommen.
Die Webseite trackingdifferences.com gibt für den ETF eine TD von -0,10% an, was mir plausibler erscheint. Es ist gut möglich, das bei extraetf.com hier ein Fehler vorliegt. Vermutlich wurde da der MSCI USA Value Index statt dem MSCI USA Prime Value Index als Benchmark angesetzt.
Mein ETF-Portfolio liegt der derzeit bei einer prognostizierten Ausschüttung von 3,19%. Auch wenn es am Ende etwas weniger wird als prognostiziert dürfte die Ausschüttung um die 3% herum liegen. Für ein ETF-Portfolio, das keinen reinen Dividenden-Fokus verfolgt und zu 50% in Small Caps investiert, ist das recht ordentlich.
Small Cap Value ETFs
Warum ich Small Cap Value bevorzuge
Streng genommen besteht mein ETF-Portfolio ja aus drei Portfolios: einem Small Cap Value-, einem Large Cap Value- und einem Large Cap Blend-Portfolio. Small Cap Value-ETFs bilden dabei gut die Hälfte meines Gesamt-Portfolios. Das ist natürlich eine Hausnummer. Warum ich Small Cap Value für eine wichtige Assetklasse halte, habe ich bereits in diesem Artikel dargelegt.
Ja, Small Cap Value-Were sind volatil, haben in der Vergangenheit aber auch über längere Zeiträume eine deutlich bessere Rendite als Standardwerte geliefert. Nebenwerte sind für sich bereits renditebringender als Large Caps. Dazu kommt, dass in Small Cap-Werten der Value-Faktor sehr stark wirkt.
In Einzelaktien zu investieren wäre in dieser Anlageklasse natürlich sehr riskant. Hier liegt der Vorteil von ETFs klar auf der Hand, bei dem man das Einzelrisiko durch eine Anlage in mehrere hundert solcher Werte wegdiversifizieren kann.
Während es auf dem amerikanischen Markt schon eine ganze Reihe an Small Cap Value-ETFs zur Auswahl gibt, hat man es in Europa leider schwer. Hier ist die Auswahl überschaubar. Einen weltweiten ETF gibt es für diese Anlageklasse in Europa schon einmal gar nicht. Um einen Small Cap Value-Weltportfolio zu erstellen, benötigt man demnach mehrere ETFs.
Mein Small Cap Value-Portfolio
WisdomTree US SmallCap Dividend UCITS ETF
Die mir bekannten Small Cap Value-ETFs hatte ich bereits im Artikel über Small Cap Value vorgestellt. Streng genommen gibt es in Europa nur einen reinen Small Cap Value-ETF mit dem Fokus USA. Dies ist der SPDR MSCI USA Small Cap Value Weighted UCITS ETF [-; TER 0,30%; TD 0,24%].
Dieser scheidet aus rein praktischen Erwägungen für mein ETF-Portfolio aus, da er derzeit bei keinem Broker sparplanfähig ist. Außerdem ist er ein thesaurierender ETF und ich bevorzuge nun einmal ausschüttende ETFs. Daher fiel meine Entscheidung klar für den WisdomTree US SmallCap Dividend UCITS ETF [ 3,52%; TER 0,38%; TD -0,03%].
Doch auch so spricht im direkten Vergleich durchaus etwas für den WisdomTree-ETF. Laut Morningstar hat er zwar aktuell, wie zu erwarten, mit 13,61 ein höheres KGV als das SPDR-Pendant mit einem KGV von 12,95. Immerhin ist er ja kein reiner Value-ETF sondern ein Dividenden-ETF.
Vergleich man allerdings die Marktkapitalisierung, dann spricht dies deutlich für den WisdomTree, bei dem diese deutlich niedriger ist:
Marktkap. | WT US SC Div. ETF | SPDR USA SCV ETF |
Sehr groß | 0% | 0% |
Groß | 0% | 0,65% |
Mittelgroß | 2,98% | 41,72% |
Klein | 84,59% | 51,22% |
Micro | 12,43% | 6,41% |
∅ Marktkap. | 1513 Mio. € | 2604 Mio. € |
Daten: morningstar.de
Wie man klar erkennen kann, liegt der Schwerpunkt des WisdomTree-ETFs klarer im kleinen Segment und nicht fast hälftig im Mid Cap-Bereich wie beim SPDR. Ebenso enthält er mit 12,43% eine respektable Menge an Micro Caps.
Der SPDR punktet mit 1303 Einzelwerten. Der WisdomTree hat hier mit 738 zwar deutlich weniger aufzuweisen, ist aber immer noch sehr gut diversifiziert. Die geringere Anzahl ist natürlich der Dividendenfokussierung geschuldet.
Wären beide ETFs ausschüttend, würde mir die Entscheidung wohl schwer fallen. So ist die Sache klar. Der WisdomTree Small Cap Value-Fonds kommt in mein ETF-Portfolio.
WisdomTree Europe SmallCap Dividend UCITS ETF
Auch hier ist die Situation ähnlich. Neben dem WisdomTree Europe SmallCap Dividend UCITS ETF [3,9%; TER 0,38%; TD 0,06%] steht deutschen Anlegern nur eine Alternative zur Verfüfung: der SPDR MSCI Europe Small Cap Value Weighted UCITS ETF [-;TER 0,30%; TD 0,28%]. Auch dieser Thesaurierer ist aktuell bei keinem Broker sparplanfähig.
Der Portfoliovergleich bezüglich Marktkapitalisierung zeichnet ein ähnliches Bild wie zuvor:
Marktkap. | WT Europe SC Div. ETF | SPDR MSCI Europe SCV ETF |
Sehr groß | 0% | 0% |
Groß | 0% | 0,13% |
Mittelgroß | 8,3% | 46,07% |
Klein | 76,05% | 46,18% |
Micro | 15,65% | 7,62% |
∅ Marktkap. | 1105 Mio. € | 1993 Mio. € |
Daten: morningstar.de
Auch hier liegt der Schwerpunkt des WisdomTree-ETFs viel deutlicher im kleinen Segment und die durchschnittliche Marktkapitalisierung beträgt fast die Hälfte des SPDR-Pendants.
Mit 472 Einzelwerten ist das Portfolio des WisdomTree-ETFs allerdings auch hier wieder nicht ganz so breit aufgestellt wie das des SPDR-ETFs mit 707 Werten.
In punkto KGV liegen die beiden allerdings fast gleich auf: der WisdomTree-ETF weist ein KGV von 11,97 auf , das der SPDR-ETF mit 11,86 nur knapp unterbietet. Hier hätte ich mich wohl so oder so für den WisdomTree-ETF entschieden.
WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividends UCITS ETF
Der WisdomTree Emerging Markets SmallCap Dividends UCITS ETF [3,59%; TER 0,54; TD 0,64%] ist in diesem Segement konkurenzlos. Aktuell gibt meines Wissens derzeit auf dem europäischen ETF-Markt keinen anderen Small Cap Value-ETF mit dem Fokus auf den Schwellenländern. Dementsprechend nehme ich dann auch die etwas hohe Tracking-Differenz zähneknirschend in Kauf.
Bei der Verteilung der Marktkapitalisierung scheint es so, dass der ETF wohl streng genommen eher ein Mid Cap Value-ETF ist. Zum Vergleich habe ich hier den SPDR MSCI Emerging Markets Small Cap UCITS ETF [-; TER 0,55%; TD 0,44%] herangezogen, der formal kein reiner Value-ETF ist, sondern ein Blend-ETF ist.
Marktkap. | WT EM SC Div. ETF | SPDR MSCI EM SC ETF |
Sehr groß | 0% | 0,1% |
Groß | 5,19% | 1,58% |
Mittelgroß | 62,08% | 62,70% |
Klein | 29,7% | 31,42% |
Micro | 3,04% | 4,2% |
∅ Marktkap. | 1345 Mio. € | 1095 Mio. € |
Daten: morningstar.de
Vergleicht man aber die durchschnittliche Marktkapitalisierung mit den vorherigen ETFs, dann ist diese mit 1345 Mio. Euro gar nicht so hoch. Mit 961 Einzelwerten ist der ETF auch wieder ausreichend diversifiziert. Zum Vergleich: der SPDR Small Cap Blend-ETF enthält 1172 Einzelwerte.
Auch wenn der SPDR-ETF kein ausgesprochener Value-ETF ist, hat er mit einem KGV von 10,91 derzeit eine Value-Orientierung. Der WisdomTree-ETF ist hier mit einem KGV von 9,33 immer noch etwas besser. Der SPDR-ETF ist ein thesaurierender ETF und kommt für mich daher nicht in Frage.
Mit dem iShares MSCI EM Small Cap UCITS ETF [2,42%; TER 0,74%; TD 0,9%] gibt es aber eine mögliche und interessante Alternative. Er bildent den gleichen Index ab wie der SPDR-ETF. Die TER sowie die Tracking-Differenz sind hier jedoch deutlich höher.
iShares MSCI Japan Small Cap UCITS ETF
Für einen ETF, der Small Cap Value im Bereich entwickeltes Asien abbilden soll, war ein Kompromiss notwendig. Hier gibt es leider keinen entsprechenden ETF.
Da Japan in meinem ETF-Portfolio bisher nicht stark repräsentiert war, viel die Wahl auf den iShares MSCI Japan Small Cap UCITS ETF [1,58%; TER 0,58; TD 0,39%; KGV 13,34].
Ein Alternative wäre sicherlich der iShares MSCI AC Far East ex-Japan Small Cap UCITS ETF [3,44%; TER 0,74%; TD 0,44%; KGV 10,6]. Da dieser aber Japan komplett ausschließt und zu einem Drittel in Schwellenländer investiert, die ich bereits anderweitig abdecke, habe ich mich für den japanischen Small Cap-ETF entschieden.
Hier die beiden im Vergleich:
Marktkap. | iSh MSCI Japan SC | iSh MSCI AC Far East ex-Japan SC |
Sehr groß | 0% | 0% |
Groß | 0% | 3,89% |
Mittelgroß | 57,06% | 64,44% |
Klein | 38,43% | 30,74% |
Micro | 4,51% | 0,93% |
∅ Marktkap. | 1411 Mio. € | 996 Mio. € |
Daten: morningstar.de
Tatsächlich gibt es auch einen WisdomTree Japan SmallCap Dividend UCITS ETF [2,88%; TER 0,48%; TD ?; KGV 11,33]. Die Marktkapitalisierung verteilt sich in etwa hälftig auf Mid Caps sowie Small und Micro Caps. Er ist aber nirgends sparplanfähig, man findet wenig Informationen darüber und er verfügt auch nur über ein Fondsvolumen von 1 Mio. €.
Ein Wort zum geringen Fondsvolumen der WisdomTree-ETFs: Hier scheint es angebracht, generell etwas zum niedrigen Fondsvolumen der WisdomTree-Small Cap Value ETFs zu sagen. Bis auf den WisdomTree Europe Small Cap Dividend ETF mit einem Fondsvolumen von 49,5 Mio. € sind diese ETFs aktuell alle noch deutlich unter einem Fondsvolumen von 50 Mio. €.
Persönlich sehe ich das nicht als großes Risiko, da WisdomTree auf dem europäischen Markt noch nicht so aktiv zu sein scheint. Ich denke, das wird sich in den nächsten Jahren noch ändern. Abgesehen davon gibt es für diese ETFs auch entsprechende US-Varianten (DES und DGS), die ein Fondsvolumen von deutlich über einer Milliarde US $ haben. Daher glaube ich nicht daran, dass diese ETFs eingestellt werden.
Rebalancing
Rebalancing führe ich einmal jährlich aus. Da Large Cap Blend-, Large Cap Value und Small Cap Value-Werte historisch betrachtet sehr unterschiedliche Renditen aufweisen, habe ich mich dazu entschieden, das Rebalancing getrennt durchzuführen.
Das heißt, ich behandle meine Small Cap Value-, Large Cap Value- und Large-Cap Blend-Unterportfolios als getrennte Portfolios und rebalance nur die Werte innerhalb des jeweiligen Portfolios.
Rebalancing ist durchaus wichtig, insbesondere bei Aktienklassen mit langfristig ähnlicher Renditeerwartung untereinander oder um das Anleihen-Aktien-Verhältnis wegen des Risikos wiederherzustellen.
Bei Aktienklassen mit sehr unterschiedlichen Renditen (Large Blend und Small Cap Value z.B.) kann das die Rendite wohl aber auch beschneiden, da man die gut laufenden Werte in ihrer Entwicklung hemmt. Paul Merriman hat hierzu einen interessanten Artikel verfasst.
Dies führt natürlich mit sich, dass Small Cap Value langfristig wohl eine noch dominantere Rolle in meinem ETF-Portfolio spielen wird. Für die ersten 5-10 Jahre der Entwicklung des Portfolios ist das aber durchaus gewollt. Wie gesagt, zu einem späteren Zeitpunkt beabsichtige ich dann zusätzlich Anleihen beizumischen, um die Volatilität abzusenken.
Mein Portfolio als wikifolio – Update
Wie im letzten Artikel berichtet, habe ich für mein ETF-Portfolio ein wikifolio-Musterdepot erstellt. Hier kannst Du taggenau nachverfolgen, wie sich mein ETF-Portfolio seit einer fiktiven Einmal-Anlage Anfang April 2019 entwickelt. Darüber hinaus wird es dann demnächst hoffentlich möglich sein, aktiv in dieses Zertifikat zu investieren.
Die dafür notwendige Zahl von 10 Vormerkungen ist jetzt bereits erreicht. Wenn alles gut läuft kann ich daher nächste Woche den Status eines investierbaren wikifolios beantragen. In der Folge gibt es dann noch ein paar Prüfungen seitens wikifolio.com und der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft. Letztere wird dann auf der Grundlage des Referenzportfolios ggf. ein handelbares Endlos-Indexzertifikat erstellen. Ich bin schon sehr gespannt auf diesen Prozess und halte Dich auf dem Laufenden.
Ausblick auf den nächsten Artikel
In Teil 3 dieser Artikelserie erfährst Du mehr über mein ETF-Portfolio und seine Bestandteile. Insbesondere geht es dabei um die ETFs des Large Cap Value-Portfolios.
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