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extraETFs „ETFs Der perfekte Guide“, Teil 2 – Review

extraETFs der perfekte Guide - die ETF-Yogi Review.

Letztes Jahr gab es ja bereits extraETFs ETFs Der perfekte Guide als Sonderheft.

Da ich zu Teil 1 bereits eine Review verfasste habe, will ich hier auch ein paar Worte dazu sagen.

Mir flatterte vorab zum Veröffentlichungstermin am 24.2.2023 nämlich ein Ansichtsexemplar ins Haus. Das fand ich sehr nett und das Heft sieht – wie gewohnt für extraETF – sehr ansprechend aus.

extraETFs ETFs Der perfekte Guide, Teil 2

Während der erste Teil sich laut Chefredakteur Timo Baudzus den Grundlagen widmete, soll der vorliegende zweite Band nun Fortgeschrittene ansprechen.

Dabei warten auf die Leserinnen und Leser jede Menge Wissenswertes zu Produkten wie Dividenden-ETFs, Themen-ETFs, Rohstoff- und Krypto-ETPs, aber auch Infos zum Thema Nachhaltigkeit sowie Musterportfolios und ETF-Strategien.

extraETFs ETFs Der Perfekte Guide – Überblick

Nun ja, das Heft legt tatsächlich ein paar andere Schwerpunkte als Teil 1, aber insgesamt ist das Fazit der Review ähnlich.

Das Heft gibt Dir einen ganz guten Überblick und enthält teilweise auch recht interessante Artikel und Analysen.

Insgesamt halte ich die das Magazin für lesenswert und mit 8€ ist es auch nicht übermäßig teuer

Das erste Kapitel vermittelt doch wieder in erster Linie die Basics, die Dir einen guten Einstieg ins Thema bieten. Wobei man sicher über die Schwerpunktsetzung diskutieren könnte.

Kapitel 2 widmet sich hingegen dem Thema nachhaltiger Geldanlage, während Kapitel 3 auf verschiedene Portfoliostrategien eingeht.

Buy-and-Hold ist natürlich ein Highlight

Eines der Highlights ist für mich natürlich der Artikel zum Buy-and-Hold-Ansatz in Kapitel 3. Der ist gut recherchiert und geht so in Ordnung.

Na gut, ich halte das eben auch für das wichtigste Thema und schließe mich dem Tenor an: „Zeit und Geduld führen zu Rendite.“

Die Formulierung, dass Buy-and-Hold „mit soldien Aktien und bekannten Indizes“ funktioniere, finde ich allerdings nicht sehr geglückt.

Es mag ja stimmen, aber manche mögen daraus wieder ableiten, dass Buy-and-Hold auch mit Einzelaktien sinnvoll ist.

Für mich wäre da der Hinweis wichtig, dass Buy-and-Hold vor allem mit einem breit diversifizierten Portfolio erfolgen sollte. Einzelne – auch scheinbar solide – Aktien, sind dafür einfach zu riskant.

Entsprechend ist die Ergänzung von Markus Jordan richtig, dass man schwache Aktien im Depot ruhig auch Mal austauschen soll.

Aber etwas selbstbewusster dürfte man sich da als ETF-Magazin doch aufstellen, finde ich.

Warum nicht einfach Mal klar sagen: Einzelaktien sind eigentlich nichts für Buy-and-Hold.

Da sollte schon ein ETF verwendet werden oder wenn schon Aktien, dann eben ein wirklich breit diversifziertes Aktienportfolio.

Empfehlungen von Finfluencern und überall Werbung

Hervorragend ist auch der Artikel über teure Irrtümer, bzw. 5 häufige Anlagefehler, auch wenn sich der vierte Fehler, Blinder Gehorsam, direkt gegen Influencer und Blogger richtet.

Als Blogger muss ich aber sagen, der Hinweis ist berechtigt. Den Empfehlungen von Bloggern und Influencern solltest Du nicht blind folgen.

Ja, auch in der Finfluencer- und Blogger-Szene gibt es häufig einen Conflict of Interest, da es vielen um Reichweite oder eben auch Einnahmen durch Empfehlungen oder bezahlte Artikel geht.

Mit der Kritik kann ich also nicht nur leben, ich sehe das ähnlich. Bei manchen Ratschlägen auf Blogs, Instagram oder anderen Social Media-Kanälen kann ich mich nur wundern.

Apropos, auch das extraETF-Magazin ist da vielleicht keine Ausnahme. Wie beim vorherigen Band findet sich leider auch in Teil 2 von extraETFs ETFs der perfekte Guide für meinen Geschmack wieder etwas zu viel Werbung.

Auf die gut 100 Seiten kommen in etwa 20 Seiten ganzseitige Werbeanzeigen, die damit etwa 20% des Magazins ausmachen. Das ist mir als Leser einfach zu viel.

Natürlich lebt ein Magazin auch von Werbung.

Auch hier gibt es natürlich Werbung… #NichtpäpstlicherseinalsderPapst

Aktive ETFs – Muss das sein?

Immer nur über Buy-and-Hold zu schreiben langweilt selbst die eingefleischtesten Leserinnen und Leser.

Was mich aber etwas stört sind Artikel wie jener über aktive ETFs. Okay. Ich bin selbst auch nicht ganz passiv – kein Anleger ist das letztlich.

Ja, ich bevorzuge Faktor-Investing und finde auch regelbasierte quasi-aktive ETFs und Fonds, wie die von DFA, ziemlich gut.

Im Artikel „Aktive ETFs – Mit ETFs kannst du mehr als ’nur‘ passiv investieren“ werden mir die Vorzüge aktiven Investierens aber zu viel gelobt. Da hätte ich mir mehr kritische Töne gewünscht.

Hier wird suggeriert, dass sich mit solchen ETFs eine tolle Chance bietet. Du kannst damit gegenüber passiven ETFs eine Überperformance generieren.

Ja, kannst Du. Es kann aber auch genauso schiefgehen. Gut. Diese Warnung findet sich im Artikel auch, aber für meinen Geschmack hätte das gerne etwas deutlicher ausfallen dürfen, ist es doch eher die Regel.

Nehmen wir als Beispiel den Fondsmanager Dirk Müller, der ja quasi schon so etwas wie die Deutsche Bahn des Finanzwesens ist.

Wenn Mr. Dax nun statt einem Fonds einen aktiven ETF managen würde, wäre dieser gegenüber dem Fonds zwar sicher deutlich günstiger, aber der Fondsmanager hieße immer noch Dirk Müller.

Die Performance eines aktiven ETFs hängt immer vom Können des Fondsmanagements ab und das kann mit der Zeit auch wechseln.

In den USA gibt es zuletzt immer mehr aktive ETFs, da immer weniger Menschen bereit sind, in die meist teuren aktiven Fonds zu investieren.

Dieser Trend wird wohl auch zunehmend in Europa sichtbar werden. Davon halte ich nicht viel und sehe da wenig Vorteile für Buy-and-Hold-Investoren.

Ja, die Kosten der aktiven ETFs sind niedriger. Es ist für mich aber dennoch der Versuch der aktiven Fondsindustrie, sich ein neues Standbein zu sichern.

Ein zentraler Nachteil bleibt bestehen, der in ETFs Der perfekte Guide, Teil 2 auch schon im Artikel über Buy & Hold beschrieben wird: es wird oft zu viel gehandelt.

Was nützt es denn, wenn der Anleger diszipliniert Buy & Hold betreibt, dafür aber das Fondsmanagement munter Aktien hin- und herschiebt oder in Anleihen umschichtet.

In Deinem Portfolio hältst Du dann zwar scheinbar beharrlich immer dieselbe Position, aber in Wahrheit gibt es in Deinem Portfolio viel Market Timing und Handel – und Du bekommst das noch nicht einmal groß mit.

Fazit der Review von extraETFs ETFs Der perfekte Guide, Teil 2

Nun denn. Trotz meiner Kritikpunkte, gibt es auch viel Licht. Wie Du siehst, regt das Magazin durchaus zum Nachdenken und Diskutieren an.

In Summe bekommt extraETFs ETFs Der perfekte Guide, Teil 2 von mir daher in meiner Review den Daumen hoch. Es ist kurzweilig, informativ und macht Laune.

Geht der neue Band jetzt inhaltlich weiter über Teil 1 hinaus? Ich denke nicht. Er setzt für mich einfach andere Schwerpunkte.

Wo kannst Du es kaufen? Wie auch schon Teil 1: an vielen Kiosks, Bahnhöfen oder im Webshop von extraETF.

Suchst Du vor allem einen Einstieg ins Thema „Investieren mit ETFs“, wäre mein Favorit aber weiterhin ganz klar der folgende Klassiker: Gerd Kommers Souverän Investieren mit Indexfonds & ETFs*.

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Was hältst Du von „ETFs Der Perfekte Guide, Teil 2“? Hast Du auch schon den ersten Teil gelesen? Über Deine Meinung bzw. einen Kommentar würde ich mich sehr freuen.

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