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Frag doch ChatGPT: Was ist ein ETF und wie wird er verwendet?

Frag doch ChatGPT als Finanzbloger: Was ist ein ETF? Wie wird ein ETF verwendet?

Dieser Artikel wird etwas anders als sonst. Tatsächlich stammt er zu einem substanziellen Teil nicht von mir. Es gibt heute einen Gastblogger.

Es wird ja viel über ChatGPT gesprochen und das wollte ich mir jetzt beim Thema Investieren einmal genauer ansehen.

Muss ich meine Artikel zukünftig noch selbst schreiben oder kann ich es einfach ChatGPT als Finanzblogger überlassen?

Wieso habe ich mir in diesem Artikel so viel Mühe gegeben, um zu erklären was ein ETF ist?

Geht das nicht einfacher? Vielleicht schon: frag doch ChatGPT.

Also stellte ich ChatGPT die Fragen „Was ist ein ETF?“ und „Wie wird ein ETF verwendet?“ Leider muss man solche Fragen bei ChatGPT aber noch auf Englisch stellen.

Die Antwort kommt entsprechend auch auf Englisch und die Übersetzung ist natürlich viel zu aufwändig.

Da könnte ich den Artikel ja auch gleich selbst schreiben, aber wozu gibt es schließlich Google-Translate. Einmal kurz Copy and Paste – damit bin ich seit meiner Dissertation ja bestens vertraut – und fertig ist der Artikel.

Voilà, hier kommt er, der erste Beitrag meines neuen Ghostwriters:

Frag doch ChatGPT: Was ist ein ETF?

Frag doch ChatGPT: Also, ChatGPT, was ist ein ETF? 

Ein ETF oder börsengehandelter Fonds (exchange-traded fund) ist eine Art Anlagevehikel, das die Wertentwicklung eines bestimmten zugrunde liegenden Vermögenswerts, wie z. B. eines Aktienindex, eines Rohstoffs oder eines Korbs von Vermögenswerten, abbildet.

ETFs werden wie Aktien an Börsen gehandelt und können den ganzen Tag über gekauft und verkauft werden.

Einer der Hauptvorteile von ETFs besteht darin, dass sie den Anlegern ein diversifiziertes Engagement in einer breiten Palette von Vermögenswerten in einer einzigen Anlage bieten, was zur Risikominderung beitragen kann.

Darüber hinaus haben ETFs oft niedrigere Gebühren als aktiv verwaltete Investmentfonds, was sie für viele Anleger zu einer kostengünstigen Wahl macht.

Ja, das war für den Einstieg nicht schlecht und beantwortet schon Mal die Frage „Was ist ein ETF?“, aber wie wird ein ETF verwendet? Wie nutzt man ETFs? Ob ChatGPT als Finanzblogger damit zurecht kommt?

Frag doch ChatGPT: Und wie wird ein ETF verwendet?

Frag doch ChatGPT: Also, ChatGPT, wie wird ein ETF verwendet?

Einer der Hauptvorteile von ETFs besteht darin, dass sie den Anlegern ein diversifiziertes Engagement in einer breiten Palette von Vermögenswerten in einer einzigen Anlage bieten, was zur Risikominderung beitragen kann.

Beispielsweise würde ein ETF, der den S&P 500-Index abbildet, Anlegern ein Engagement in 500 der größten börsennotierten Unternehmen in den USA bieten, anstatt einzelne Aktien kaufen zu müssen.

Dies kann besonders nützlich für Anleger sein, die ihr Portfolio diversifizieren möchten, aber nicht die Zeit oder das Fachwissen haben, um einzelne Aktien zu recherchieren und auszuwählen.

ETFs werden von einer Vielzahl von Anlegern verwendet, darunter Einzelpersonen, Finanzberater und institutionelle Anleger.

Sie können als langfristige Investition, zur Generierung von Erträgen oder als Teil einer Strategie für aktiven Handel verwendet werden.

Einige Anleger nutzen ETFs als kostengünstige Alternative zu Investmentfonds, während andere sie verwenden, um sich in bestimmten Sektoren oder Regionen zu engagieren, zu denen sie über einzelne Aktien möglicherweise keinen einfachen Zugang haben.

Wie schlägt sich ChatGPT als Finanzblogger?

Der Gesamteindruck: gut

Mal ehrlich. So übel ist das nicht, was ChatGPT als Finanzblogger abliefert. Das Resultat ist sogar auf den ersten Blick erstaunlich gut.

Die erste Frage wurde äußerst präzise beantwortet. Da gibt es wenig hinzuzufügen und ich habe im Netz schon schlechteres dazu gelesen.

Seit frühester Jugend pflege ich bereits freundschaftlichen Kontakt zu Hightech-Computern

Natürlich musste ich die längeren Absätze noch etwas in kleinere Teile aufbrechen, damit es auf dem Blog besser lesbar ist. Dieser Arbeitsaufwand hielt sich aber doch in Grenzen.

Der Teufel liegt im Detail

Aktives und passives Management von ETFs

Was inhaltlich im ersten Teil vielleicht nicht so ganz klar wird, ist die Frage, ob ETFs aktiv oder passiv gemanagt werden.

Es wird in der Erklärung nicht erwähnt, aber am Ende klingt es so („oft niedrigere Gebühren als aktiv verwaltete Investmentfonds“), als würden ETFs generell passiv gemanagt.

Natürlich gibt es auch aktiv gemanagte ETFs, auch wenn diese in Europa noch eine Minderheit darstellen.

Das wird aber auch in deutschen Blogs nur selten sauber unterschieden. Dennoch gibt es Punktabzug.

Die Sache mit dem S&P 500

Auch die zweite Frage wurde im Großen und Ganzen souverän beantwortet. In den Details habe ich trotzdem eine Anmerkung.

So ist die Aussage, dass ein Investment in den S&P 500-Index einem „Engagement in 500 der größten börsennotierten Unternehmen in den USA“ entspricht, eine weit verbreitete Aussage.

Falsch ist es nicht, aber es sollte vielleicht erwähnt werden, dass es nicht notwendiger Weise die 500 größten Unternehmen sind.

Genauer gesagt, enthält der S&P 500 eine Auswahl von 500 Unternehmen, die zu den größten Unternehmen der USA gehören.

Das heißt, die größten US-Unternehmen sind das Auswahluniversum. Von diesen werden dann 500 gemäß bestimmter Kriterien ausgesucht.

Die Auswahl erfolgt aber eben nicht alleine aufgrund der Größe.

ETFs ein Vehikel für Leute ohne Fachkenntnisse?

Sehr problematisch finde ich dann aber folgende Aussage:

„Dies kann besonders nützlich für Anleger sein, die ihr Portfolio diversifizieren möchten, aber nicht die Zeit oder das Fachwissen haben, um einzelne Aktien zu recherchieren und auszuwählen.“

Sind ETFs also nur ein Vehikel, für Leute, denen die Fachkenntnisse fehlen, Aktien selbst auszuwählen.

Das würde ja bedeuten, dass die Profis besser auf Einzelaktien setzen. Doch das geht an der breiten Meinung der Wissenschaft zu diesem Thema vorbei.

Um fair zu sein, muss man aber auch sagen, dass sich diese Ansicht trotzdem hartnäckig in diversen Finanzblogs hält.

Zwischenfazit zu ChatGPT als Finanzblogger

Ja. ChatGPT als Finanzblogger hat sich recht ordentlich geschlagen. Vielleicht befrage ich ChatGPT sogar demnächst Mal wieder.

Wobei. Ob er jetzt noch mit mir spricht, nachdem ich ihn hier so kritisiert habe, also quasi gemäß Douglas Adams‘ Per Anhalter durch die Galaxis:

„Ich habe mit dem Bordcomputer gesprochen.“ „Und?“ „Er hasst mich.“

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Natürlich wird mir ChatGPT die Einschätzung nicht krummnehmen wie Marvin, der depressive Roboter, aber dennoch: können AI-Antworten gut recherchierte Blogbeiträge ersetzen? Eher nicht.

Die Antworten kratzen dann doch zu sehr an der Oberfläche, sind kurz und eben immer ähnlich.

Sie wirken oft richtig, aber es fehlt dann doch etwas Detailwissen.

Noch dazu sind sie nicht mit Humor geschrieben. Es fehlt auch etwas Seele.

Aber vielleicht lässt sich das ja beheben, wenn man richtig fragt? Vielleicht geht es doch auch mit Witz?

Frag doch ChatGPT: diesmal witzig

ChatGPT, Kannst Du mir ETFs mit Witz erklären?

Daher bat ich ChatGPT noch einmal: Kannst Du mir ETFs mit Witz erklären?

Die Antwort war in etwa die Gleiche, nur fand sich einleitend dieser Scherz übers Investieren. Den musste ich dann auch noch selbst übersetzen, weil Google dabei versagte:

Warum war der ETF traurig? Weil er einem Index in einer Depression folgte.

(Why was the ETF sad? Because it was tracking a depressed index!)

Nun denn, Humor ist bekanntlich Geschmackssache und Sprachwitz kann man nicht einfach kompensieren, indem man einen Witz einbaut…

Oder doch? Wielleicht hatte ich auch hier wieder beim Fragen versagt. Ich hatte ja explizit nach einem Witz gefragt und nicht nach witzig bzw. auf witzige Weise.

Es war also vielleicht mein Fehler. Also nochmal:

ChatGPT, kannst Du mir ETFs auf witzige Weise erklären?

Auf die Bitte, mir ETFs auf witzige Weise zu erklären, kam dann doch noch etwas recht Brauchbares zustande.

Das möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Stell Dir vor, Du hast ein riesiges Buffet vor Dir, mit allen erdenklichen Speisen. Aber anstatt Dich entscheiden zu müssen, welche Gerichte Du probieren möchtest, kannst Du Dir einfach einen einzelnen Teller nehmen und ein bisschen von allem darauf stapeln. Das ist so ähnlich wie bei einem ETF – er bietet Dir ein bisschen von vielen verschiedenen Dingen auf einmal.

Nehmen wir zum Beispiel an, Du möchtest in eine Reihe von Technologieunternehmen investieren, aber nicht alle Eier in einen Korb legen (weil das riskant wäre). Stattdessen könntest Du einen ETF kaufen, der eine Reihe verschiedener Technologieaktien enthält, sodass du von jeder ein Stück bekommst. Wenn also ein Unternehmen nicht so gut abschneidet, hast Du immer noch alle anderen, um es auszugleichen.

Natürlich sind ETFs nicht nur auf Technologieaktien beschränkt – es gibt ETFs für alle möglichen Dinge, wie Immobilien, Rohstoffe und sogar seltsame Dinge wie Patente und Marken. Wenn Du also das nächste Mal über eine Investition nachdenkst, zieh in Betracht, Dir einen Teller (oder einen ETF) zu schnappen und ein bisschen von allem auszuprobieren!

Fazit

Karramba! Mir scheint, am Ende schlägt mich ChatGPT nun doch. Der letzte Abschnitt war wirklich richtig gut.

Einzig bei der Google-Übersetzung musste ich etwas eingreifen, weil sie zwischen Du und Sie hin und herwechselte.

Vielleicht sollte ich den ETF-Yogi-Blog nun doch einstellen bzw. das Texten ChatGPT überlassen?

Was sagst Du dazu? Wie immer, freue ich mich weiter unten natürlich auf Deinen Kommentar!

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Das englische Original

Aus Transparenzgründen zu guter Letzt noch die englischen Originaltexte (vor der Google-Übersetzung) im Anhang.

ChatGPT: What is an ETF?

An ETF, or exchange-traded fund, is a type of investment vehicle that tracks the performance of a specific underlying asset, such as a stock index, a commodity, or a basket of assets. ETFs are traded on exchanges, just like stocks, and can be bought and sold throughout the day. One of the main benefits of ETFs is that they offer investors diversified exposure to a wide range of assets in a single investment, which can help to reduce risk. In addition, ETFs often have lower fees than actively managed mutual funds, making them a cost-effective choice for many investors.

ChatGPT: Can you explain what an etf is and how it is used?

An ETF, or exchange-traded fund, is a type of investment vehicle that tracks the performance of a specific underlying asset, such as a stock index, a commodity, or a basket of assets. ETFs are traded on exchanges, just like stocks, and can be bought and sold throughout the day.

One of the main benefits of ETFs is that they offer investors diversified exposure to a wide range of assets in a single investment, which can help to reduce risk. For example, an ETF that tracks the S&P 500 index would provide investors with exposure to 500 of the largest publicly traded companies in the US, rather than having to purchase individual stocks. This can be particularly useful for investors who want to diversify their portfolio but don’t have the time or expertise to research and select individual stocks.

ETFs are used by a variety of investors, including individuals, financial advisors, and institutional investors. They can be used as a long-term investment, to generate income, or as part of a strategy for active trading. Some investors use ETFs as a low-cost alternative to mutual funds, while others use them to gain exposure to specific sectors or regions that they may not be able to access easily through individual stocks.

ChatGPT: Can you explain ETFs in a funny way?

Sure! Here’s a humorous way to think about ETFs:

Imagine you have a giant buffet in front of you, with every type of food you could possibly want. But instead of having to decide which dishes to try, you can just grab a single plate and pile on a little bit of everything. That’s kind of like what an ETF does – it gives you a little bit of a lot of different things all at once.

For example, let’s say you want to invest in a bunch of tech companies, but you don’t want to put all your eggs in one basket (because that would be risky). Instead, you could buy an ETF that holds a bunch of different tech stocks, so you get a slice of each one. That way, if one company doesn’t do so well, you’ve still got all the other ones to balance it out.

Of course, ETFs aren’t just limited to tech stocks – there are ones for all sorts of different things, like real estate, commodities, and even weird stuff like patents and trademarks. So next time you’re thinking about investing, consider grabbing a plate (or an ETF) and trying a little bit of everything!

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etf-yogi:

View Comments (4)

  • Ich habe ChatGPT (direkt auf deutsch) nach dem Sparerpauschbetrag bzw. Freistellungsaufträgen befragt. Ich wollte wissen, wann der Betrag eingeführt und wann zuletzt angehoben wurde. Die Informationen waren leider fachlich falsch. Auch in der Erklärung, wie Kapitalerträge versteuert werden, fanden sich fachliche Fehler. Es klingt ja alles immer plausibel, was dort an Texten produziert wird. Umso tragischer, wenn dann inhaltliche Fehler enthalten sind.
    Mit Wikipedia konnte man die korrekten historischen Werte des Sparerfreibetrags und die Gründe für diese historische Entwicklung dann auch sehr schnell finden. Aufbauend auf dieser Erfahrung würde ich sagen, dass ChatGPT eher stark ist beim "Erklären" (Wiedergabe von Definitionen) als beim konkreten Beantworten von Fragen.
    Viele Grüße
    Jenni

    • Hallo Jenni,
      danke für Dein Feedback. Ja, ich habe ChatGPT mittlerweile auch schon direkt auf Deutsch befragt. Ich kam erst nicht auf die Idee, weil das Menü Englisch ist. Wenn man das ignoriert und einfach auf Deutsch losfragt, ist das ganz unproblematisch.

      Dass diese Infos falsch sind, ist nicht verwunderlich. ChatGPT hat keinen Zugang zum Internet und greift nur auf Daten bis 2021 zurück. Der blinde Fleck einer KI sind halt immer die Datensätze, mit der sie gefüttert wird.

      Also ja, auf Aussagen von ChatGPT vertrauen, sollte man nicht, insbesondere wenn es ans Eingemachte geht. Allerdings war für mich schon erstaunlich, wie im Dialog auch Lernprozesse erkennbar sind und vorherige Fehler bei Rückfragen korrigiert werden. In dem Bereich wird sich zukünftig sehr viel tun, scheint mir.

      Viele Grüße
      Rolf

      • Ja das Ganze könnte m.E. schnell ausser Kontrolle geraten. Solange nicht geklärt ist, von wem die verwendeten Daten stammen und ob sie rechtmässig verwendet werden, wird sich Open AI hüten, das Projekt gegen Bezahlung anzubieten.
        Könnte dann so aussehen: IT-Mann lässt Textroboter Kinderbuch schreiben – und wird am Leben bedroht. Ein junger Informatiker fertigt mit künstlicher Intelligenz ein Kinderbuch an und bietet es 72 Stunden später fixfertig bei Amazon an (TagesAnzeiger.ch)
        Aufschlussreiche Ansichten auch bei Neffets auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=1fplg1idlrk&t=22s
        Gruss Heinz

        • Ja, ChatGPT hat viel Potenzial zur Disruption. Neben den negativen Aspekten, die ich auch sehe, gibt es aber natürlich auch einiges Positives. Ich hatte tatsächlich ein paar recht interessante Chats mit ChatGPT. Es ist ein sehr gutes Tool, um eigene Hypothesen durchzudiskutieren. Trotzdem bleiben da auch viele Fragen.
          Gruss zurück, Rolf