Ein Crash-Witz? Darf man das?
Darf man das denn? Kann ich über einen Crash Witze machen? Ist eine Korrektur oder ein Crash nicht eine viel zu ernste Angelegenheit?
Da draußen sind ja viele die darin ihr Geld verlieren?
Nun, ich finde ja, man muss auch mal lachen können. Auch – oder gerade in – ernsten Situationen muss man sich seinen Humor bewahren.
Außerdem steckt in jedem Scherz ja auch immer viel Wahres, aus dem man etwas lernen kann.
Viele Leute nehmen Geld ohnehin zu ernst. Am Ende des Tages ist es bedrucktes Papier – oder im Fall von Kryptowährungen noch nicht einmal das.
Crash-Witze gehören für mich zum Bereich Galgenhumor, den es hin und wieder braucht. Und so gefällt mir dieser Crash-Witz hier recht gut:
Überblick
Crash-Witz
Während dem Crash schlafe ich wie ein Baby.
Echt? Wie schaffst Du das nur?
Das geht wie von selbst. Ich wache mehrmals auf,
heule stundenlang und trinke viel.
Video
Übrigens, Du kannst meinen Kommentar zu diesem Crash-Witz auch ansehen. Ich habe hier mal einen Versuchsballon mit einen kurzen Video gestartet.
Über Dein Feedback würde ich mich sehr freuen!
Wie wir auf einen Crash reagieren ist relativ
Wie wir auf einen Crash reagieren, hängt wie so oft im Leben von der Perspektive ab. Ein Crash oder eine Korrektur ist halt immer auch relativ.
Die eine schaut nicht in ihr Depot und liest keine Finanznachrichten und erfährt davon höchstens zufällig. Der andere checkt seine Depotstände mehrmals täglich und wird immer nervöser.
Manche Anlegerin bleibt entspannt wenn das Portfolio mehr als 50% verliert und eine anderer Anleger wird unruhig, wenn es mal 5% nach unten geht.
Wer gängigen Börsenforen im Netz oder Social Media-Gruppen folgt, weiß was ich meine.
Da täte es vielen gut, wenn Sie die Sache mit Humor nehmen könnten.
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Das geht aber wohl nur, wenn Du Dich bei der Anlage nicht übernommen hast und ein Crash oder eine Korrektur existenzbedrohend für Dich sind.
Es gilt einfach: an der Börse kein Geld investieren, auf das Du im Notfall die nächsten 10-15 Jahre nicht verzichten kannst.
Wer ist vom Crash betroffen?
Die Frage, wie Du investiert bist und welche Assetklassen vom Crash betroffen sind, spielt eine wichtige Rolle.
Aktuell betrifft die kleine Korrektur vor allem Leute, die relativ konzentriert in einzelne Werte aus dem Tech-Sektor investiert sind.
Hier kann man bei vielen wohl auch von einem Crash reden.
Beispiel Ark Innovation
Der Ark Innovation Funds, der bei vielen ja sehr beliebt ist, lag am 8. Februar 2021 noch bei seinem Höchststand jenseits von ca. 156 USD. Aktuell liegt er knapp unter 77 USD und hat sich damit mehr als halbiert.
Es war ein stetiger Abwärtstrend, der sich seit letztem Jahr bis zum gegenwärtigen Kursstand entwickelte, aber auch im gegenwärtigen Umfeld gab der Fonds weiter nach.
Viele Anlegerinnen und Anleger lassen sich ja bei der Geldanlage von Gier treiben und jagen der guten Performance hinterher. „Hinterher“ muss man da leider oft wörtlich nehmen, wie Du auch hier gut sehen kannst.
Viele Anlegerinnen und Anleger sind wohl, beeindruckt von der guten Entwicklung, nahe um den Höchststand herum eingestiegen. Sie müssen nun erst einmal mit einer Halbierung ihrer Investition klar kommen.
Ironischerweise bedeutet Ark ja auf Deutsch Arche. Wie eine Zuflucht vor den Turbulenzen der aktuellen Marktlage wirkt der Fonds derzeit aber nicht wirklich.
Beispiel Nasdaq 100 und Techwerte
Für jemanden, der auf einen einfachen Nasdaq 100-Index-ETF setzte, lief es da schon deutlich besser. Auf Einjahressicht sollte da immer noch ein Plus um die 25% zu Buche stehen.
Das ist nun wirklich kein Grund zum Meckern, oder?
Trotzdem. Folgt man den gängigen Foren, fühlen sich auch da einige derzeit Unwohl. Seit Anfang diesen Jahres liegt der Nasdaq 100 aber gerade einmal bei einem Minus vom letzten Hoch um die 10%.
Nicht wenig und es liegt im Bereich einer Korrektur, aber auch nicht beunruhigend.
Wer in den Nasdaq 100 investiert, sollte mit hoher Volatilität leben können und das ist aktuell doch noch wirklich halb so wild.
Es verteilt sich aber recht ungleich. Gerade Stockpicker mit einem Fokus auf Techwerte haben derzeit auch nicht viel zu lachen.
Ausgerechnet den Corona-Börsenliebling Biontech hat es zuletzt auch ziemlich erwischt.
Lag der Höchststand im August letzten Jahres noch um die 371€ und Ende November immerhin noch bei 326€ sind wir davon mit 147€ doch weit entfernt.
Beispiel weltweit gestreutes Aktienportfolio
Mit einem weltweit gestreuten Aktienportfolio, insbesonderen wenn Du dann z.B. noch Anleihen beigemischt hast, sieht es deutlich besser aus.
Damit kannst Du dann vermutlich besser schlafen.
Unser Portfolio besteht zu 100% aus aktienähnlichen Investments, aber da sind auch die Value-Werte etwas übergewichtet.
Über die letzte Wochen hatten die sogar etwas zugelegt und federn die sonstige Entwicklung des Portfolios ein bisschen ab.
Insgesamt bin ich da aber sehr entspannt, denn das meiste sind sehr breite ETFs. Gut die Hälfte des Portfolios steckt zum Beispiel im Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF – und damit in derzeit etwa 5.800 Aktien.
Der ETF ist aber noch in der Aufbauphase und wird irgendwann wohl so um die 7.500 Einzelwerte enthalten.
Ein vorübergehender Verlust von 50% und mehr ist jederzeit möglich. Da mache ich mir dann aber wenig Sorgen, dass sie alle darin enthaltenen Unternehmen auf einmal Pleite gehen und sich der Index nicht mehr erholt.
Volatilität ist bei Aktien-ETFs normal. Wir haben mittlerweile ein sechsstelliges Portfolio und da merkt man solche Schwankungen sehr deutlich.
Da „fehlt“ dann zum Vortrag vielleicht auch mal ein fünfstelliger Betrag. Das ist normal und das muss man mit so einem Portfolio einfach aushalten können.
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Portfolio anpassen oder nicht? Und wenn ja, wann?
So oder so: wenn Dich ein Crash sehr stark mitnimmt und die Emotionen heiß laufen, solltest Du Dir überlegen, ob Du Dein Portfolio anpassen möchtest.
ABER: tue das auf keinen Fall während einem Crash oder einer Korrektur. Das musst Du dann einfach aussitzen.
Dieser Ratschlag gilt natürlich nur für breite Indexfonds wie den Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF.
Wenn Du in Einzelaktien investiert bist -wozu ich persönlich nicht raten würde – oder einen kleinen Nischen-ETF hast, dann kann der Crash auch dauerhafte Auswirkungen haben, siehe Wirecard.
In dem Fall musst Du dann schon individuell entscheiden und es ist schwer zu sagen, was dann richtig ist. Für mich ein weiterer Grund, mein Portfolio im Vorhinein krisensicher zu machen.
Wenn Du Dein Portfolio ganz allgemein anpassen oder umbauen möchtest, tue das vielleicht besser erst nach dem Crash oder der Korrektur bzw. allmählich mittels Sparzahlungen. Dann kannst Du zukünftig ruhiger schlafen.
Investieren muss nicht immer unbedingt Spaß machen oder aufregend sein, Du solltest dabei aber auf jeden Fall gut schlafen können.
Noch besser ist es aber, wenn Du dabei Spaß hast und auch einmal etwas lachen kannst. Ob das jetzt ein Crash-Witz sein muss oder nicht, ist natürlich Dir überlassen
So oder so: wünsche ich Dir für Deine Geldanlage und sonstigen Pläne viel Erfolg!
In Zukunft werde ich auch hin und wieder ein paar kürzere Artikel wie diesen schreiben, denke ich. Wie fandest Du den Witz und meinen Kommentar dazu? Warst Du schon Mal vom Crash betroffen? Bist Du bei Ark Innovation investiert und wie geht es Dir damit? Schreib mir doch gerne. Oder hast Du eine Frage oder etwa einen Fehler gefunden, den ich dringend beseitigen sollte? Das kommt schon einmal vor und dann melde Dich bitte. Auf Deine Fragen, Kommentare und Anregungen freue ich mich bereits! Hinterlasse doch gerne eine kurze Nachricht.
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View Comments (2)
Ich denke "sehr gerne" an eine Autofahrt im Jahr 2000 zurück, wo im Radio über den Börsencrash berichtet wurde.
Ich war stolz auf mich, dass ich keine Einzelaktien mehr besaß, sondern mittels "buy the dip" einen m.E. diversivizierten Fonds gekauft hatte. Ich musste nicht mal verkaufen, ich hatte dafür schließlich einen Fondsmanager, der das sicher schon längst gemacht hatte. Der Fonds hieß "Invesco Neue Märkte"...
I see. Den Fonds hat es ja ziemlich zerlegt und er hat dann noch eine Weile weiter existiert. Ich hoffe, Du hattest nicht allzu hohe Verluste. Richtig erholt hat er sich ja anscheinend nicht mehr. Na ja, ich rede hier ja von Indexfonds - und meine damit natürlich insbesondere marktbreite, gut diversifizierte Fonds wie den Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF. Da halte ich einen Verkauf im Crash für keine gute Idee.
Jetzt sehe ich aber, worauf Du vielleicht hinaus willst. Leider hatte ich, als ich den Artikel schrieb, zwei Browser offen in denen ich abwechselnd Ergänzungen gemacht habe. Wie ich sehe, hatte ich in der Version, die jetzt online ist, wohl vergessen, den Abschnitt am Ende zu ergänzen. Ich meine den Teil, wo es um Portfolio-Anpassungen im Crash geht. Im Video ist mir der Fehler nicht unterlaufen, denn da erwähne ich bereits am Ende, dass es im Fall von Einzelaktien sehr wohl nötig werden kann, das Portfolio auch im Crash anzupassen (Bsp. Wirecard). Das Gleiche gilt natürlich auch für sehr konzentrierte Portfolios. Vielen Dank also für den Hinweis und ich habe es jetzt oben angepasst!