Buddhabild mit Schriftzug: Geldanlage mit Aktien, der Buddha, die Lotusblume und Geduld.

Geldanlage mit Aktien, der Buddha, die Lotusblume und Geduld

Vielleicht wirst Du bei dieser Überschrift nun den Kopf schütteln und Dich fragen:

„Was haben die Geldanlage mit Aktien, die Lotusblume und der Buddha denn um Himmels Willen miteinander zu tun? Das passt doch nicht zusammen?“

Dem ETF-Yogi hat die lange Pause (Mea Culpa) wohl doch nicht gut getan…

Nun, auf den ersten Blick scheint es zwischen dem Buddhismus und dem Aktienmarkt in der Tat recht wenige Verbindungen zu geben. Doch beim zweiten Hinschauen eröffnen sich da durchaus ein paar Bezüge.

Die Lehre des Buddha wird ja manchmal auch als die Lehre vom Glück verstanden- und dies umfasst neben der geistigen Ebene auch die materielle.

Um glücklich zu sein braucht es auf materieller wie geistiger Ebene gute Bedingungen.

Es mag also etwas überraschen, aber auch für die materieller Ebene gibt es in den buddhistischen Lehren hilfreiche Ratschläge.

Der Buddha betrachtete die Welt insgesamt sehr analytisch und seine Lehren sind äußerst pragmatisch.

Sie lassen sich auf alle Belange des Lebens anwenden und somit auch auf die Geldanlage mit Aktien.

Mea Culpa und Smeil Award

Zunächst einmal eine kleine Entschuldigung an meine Leser für die lange Abwesenheit. Mea culpa! Die Pause nach dem Urlaub fiel etwas länger aus als erwartet.

Der Grund dafür war wieder Mal mein Beruf, der mir wenig Zeit zum bloggen ließ. Ich gelobe Besserung und hoffe mich jetzt wieder etwas regelmäßiger zu Wort zu melden.

Vielleicht halte ich die Artikel jetzt einfach etwas kürzer und poste dafür öfter etwas.

Wer diesen Blog kennt schmunzelt jetzt sicher schon etwas: Du und kurz. Das wird nicht klappen. Mal sehen, aber ich glaube mir das selbst auch nicht wirklich. 😉

Außerdem muss ich mich auch bei meinen Leser*innen bedanken. Jemand hat mich scheinbar für den Smeil Award in meiner Wahlheimat Österreich nominiert – wo ich zuletzt leider nicht mehr wohne.

Wer dort für mich bzw. den Blog abstimmen möchte, der ist herzlich willkommen! Vielen Dank im Voraus!

Der Buddha und die Geldanlage mit Aktien

Nein. Der Buddha hat nicht in Aktien investiert und war, meines Wissens nach, auch nicht wirklich an Finanzmarktthemen interessiert.

Das ist allerdings nicht weiter verwunderlich, da er ja vor ca. 2.500 Jahren in Indien lebte und es dort noch keine Börsenmärkte gab.

Ich lehne mich da nicht sehr weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Die Geldanlage mit Aktien war dem Buddha vermutlich gänzlich unbekannt.

„Okay.“, wird da vielleicht jemand einwenden, „aber geht es nicht ums Prinzip? Hätte der Buddha Aktien gekannt, wäre er doch sicher dagegen gewesen.“

Häufig wird angenommen, dass der Buddha die völlige Entsagung von allen materiellen Dinge predigte, doch das ist nicht ganz richtig.

Tatsächlich lehrte der Buddha ja in allen Belangen einen Mittelweg zwischen den Extremen – so auch im Bereich des Materiellen.

Wenn es also heißt, der Buddhismus sei die Lehre vom Glück, dann geht es dabei auch um die Frage, wie unser Leben auf materieller Eben aussehen könnte.

Um ein glückliches bzw. ein gutes und erfülltes Leben führen zu können, bedarf es durchaus einer gewissen materiellen Grundausstattung.

Bei seinen Bettelmönchen fiel diese materielle Grundausstattung, zugegeben, ziemlich minimalistisch aus. Sie besaßen wenig.

Dennoch praktizieren sie nicht, wie zu dieser Zeit sehr üblich, eine strenge Askese. Einige religiöse Traditionen der Zeit forderten, dass der Körper ganz zu überwinden sei.

Bei den buddhistischen Mönchen sah es da etwas besser aus. Sie praktizierten einen Mittelweg zwischen einem Leben in Saus und Braus und strenger Entsagung.

Bei den buddhistischen Laien sieht es dann sowieso anders aus.

Solange Praktizierende daran nicht festhalten und sich das ganze Leben nur noch krankhaft um die Gewinnmaximierung dreht oder der Broterwerb moralisch verwerflich ist, ist das Ansammeln von Reichtümern für buddhistische Laienanhänger absolut in Ordnung und durchaus erwünscht.

Karmapa International Buddhist Institute in Neu Delhi, wo ich studiert habe. Bebilderung zum Artikel: Der Buddha, die Lotusblume, Geduld und die Geldanlage mit Aktien
Das Karmapa International Buddhist Institute (KIBI) in Neu Delhi, an dem ich 5 Jahre studiert habe.

Tatsächlich kann es als Ausdruck guten Karmas betrachtet werden, wenn man gute Bedingungen im Leben vorfindet. Eine solche Situation ermöglicht einem schließlich auch, damit viel Gutes für Andere tun zu können – und insbesondere natürlich auch die Mönche und Nonnen zu unterstützen.

Einer verantwortungsvollen Geldanlage in Aktien steht also auch aus buddhistischer Sicht gar nichts im Wege, sofern Sie mit einem rechten Lebenswandel im Einklang steht.

Dies ist dann gegebenen, wenn ein Beruf ausgeübt wird, bei dem andere Lebewesen nicht zu Schaden kommen.

Dies bedeutet insbesondere, keinen Handel mit Waffen, Lebewesen, deren Fleisch, Rauschmitteln oder Drogen zu betreiben.

Ein Investment in ETFs, die nach ESG- oder SRI-Kriterien anlegen, ist damit vermutlich für einen Buddhisten ratsam.

Die Lotusblume und die Geldanlage mit Aktien

Die Lotusblume spielt im Buddhismus nicht nur in der sakralen Ikonographie eine große Rolle, aber wie sie nun zur Geldanlage mit Aktien?

Die Lotusblume ist Namensgeberin für eine der bekanntesten Lehrreden des Buddha, die als Lotus-Sutra bekannt wurde.

Eine zentrale Aussage dieser Lehrrede ist, dass alle Lebewesen das Potenzial besitzen, Buddhaschaft zu erlangen.

Hier lässt sich bereits die erste kleine Parallele ziehen, denn ich würde ebenfalls sagen, dass prinzipiell jede*r das Potential hat, mittels Geldanlage in Aktien Wohlstand aufzubauen.

Von größerem Interesse ist für mich hier aber ein anderes Bild im Zusammenhang mit dem Lotus, das sich vor allem im Kontext des Mahayana-Buddhismus findet.

Dort wird die Entwicklung eines Praktizierenden mit dem Wachstum der Lotusblüte verglichen.

Die Lotusblume erwächst aus dem schlammigen Grund eines Teiches. Während die geschlossene Blüte sich allmählich durch das Wasser nach oben arbeitet, ist ihre volle Schönheit noch nicht zu erkennen.

Erst wenn sie an die Oberfläche tritt und sie sich öffnet, erstrahlt sie in voller Pracht.

Auch wenn sie dem dreckigen Schlamm am Grund des Teiches entsprungen ist oder das Wasser, durch das sie emporsteigt, verunreinigt ist, perlt jede Form der Verunreinigung von der Lotusblume ab.

Gleichsam verhält es sich, meiner Meinung nach, mit der Geldanlage in Aktien mittels ETFs.

Am Anfang ist noch nichts sichtbar. Die Zahlen und Sparraten können die ersten 10-20 Jahren unscheinbar sein.

Doch mit der Zeit setzt sich der Zinseszins durch und steuert seinen Beitrag bei. Es braucht nur etwas Zeit, aber dann wird seine Macht sichtbar und er entfaltet seine volle Pracht.

Die Lotusblume weist aber noch eine weitere Besonderheit auf. Sobald die Sonne untergeht, schließt sich die Blüte wieder und sie sinkt ins Wasser hinab.

Erst am nächsten Morgen taucht sie mit der aufgehenden Sonne wieder auf und zeigt sich wiederum in ihrer vollen Schönheit.

Im Buddhismus symbolisiert sie daher Tod und Wiedergeburt. Im Kontext der Geldanlage kann man sie aber auch gut als Symbol für das Auf und Ab an den Börsen betrachten.

Wenn ein Crash kommt, dann taucht auch ein marktbreiter ETF ab und fällt weit hinter die früheren Höchststände zurück.

Doch sobald es an den Märkten wieder bergauf geht, ist er zuverlässig wieder dabei und entfaltet erneut seine Pracht.

Geduld und die Geldanlage mit Aktien

Natürlich ist bei der Geldanlage mit Aktien viel Geduld notwendig. Es gibt Situationen, wo man durchhalten bzw. viel aushalten muss.

Auch im Buddhismus wird dies als eine große Tugend betrachtet. So heißt es, dass ein einziger Moment der Ungeduld viel zerstören kann.

Auch hier hilft die Schulung des Buddhismus in Geduld. Aktionäre müssen viel aushalten und in der Lage sein, mit der Volatilität der Märkte zurechtzukommen.

Ein einziger Moment der Furcht kann viel zerstören. Wird zum falschen Zeitpunkt aus Angst verkauft, kann Kapital in großem Stile vernichtet werden.

Die Geldanlage mit Einzelaktien ist gefährlich, denn nur 4% der Aktien treiben die Rendite und im Vorfeld weiß man nicht, welche das sind.

Daher ließt man zu recht häufig, dass man nach Möglichkeit einfach alle Aktien kaufen sollte, also einen Indexfonds bzw. Index-ETF.

Setzt Du auf eine Aktie oder sehr wenige Einzelaktien ist das ein bisschen wie Lotterie – es kann gut gehen und dann hat man eine Chance, den Markt zu schlagen. Es kann aber auch gewaltig schiefgehen, bis hin zum Totalverlust.

Mit einem breiten Index auf den MSCI World /FTSE DEveloped World oder MSC ACWI / FTSE ALL-World waren in der Vergangenheit historisch Renditen um die 8% möglich.

Dafür war es nicht notwendig, dass Du zum richtigen Zeiptunkt ein- oder aussteigst, sondern dass Du einfach lange genug wartest.

Nach 40 Jahren sollten so tolle Entwicklungen möglich sein.

Viele halten es leider mit den Nerven nicht so lange aus – und auch hier kann der buddhistische Mittelweg hilfreich sein.

Warum nicht nur zur Hälfte in Aktien investieren und das restliche Geld zu 50% in „sicherere“ Anlageformen wie Anleihen oder Tagesgeld anlegen.

Ja, die Rendite von Anleihen ist historisch nicht hoch und die Erwartungen daran gering, doch sie ergänzen sich gut mit Aktie, da sie zu anderen Zeiten steigen oder sinken

Fazit – der Buddha und die Geldanlage mit Aktien

Ich hoffe, es ist etwas klarer geworden, warum es bei der Geldanlage mit Aktien durchaus Sinn macht, über die Lehre des Buddha nachzudenken.

Auch im Buddhismus heißt es, dass der größte Feind in einem Selbst lauert. Es sind die eigenen Vorstellungen, Gedanken und Emotionen, die uns immer wieder dazu verleiten, dumme Dinge zu tun.

Das ist an der Börse nicht anders. Auch hier offenbart sich der größte Feind der Anleger*innen beim Blick in den Spiegel

Manchmal bedarf es einfach etwas Geduld. So wie ein Lotus aus dem Schlamm erwächst und durch den Lotus-Effekt an der Wasseroberfläche seine volle Pracht entfaltet, macht sich auch der Zinseszins-Effekt mit der Zeit bemerkbar.

Es lohnst sich also, mit Deinem größten Feind, Dir selbst, zu ringen.

Glaubst Du nicht? Dann freue Dich auf einen meiner nächsten Artikel zur Rendite-Kluft. Da werde ich genau auf dieses Thema eingehen.

Wie fandest Du den Artikel zur Geldanlage mit Aktien, dem Buddha und der Lotusblume? Hast Du eine Frage oder etwa einen Fehler gefunden, den ich dringend beseitigen sollte? Das kommt schon einmal vor und dann melde Dich bitte. Auf Deine Fragen, Kommentare und Anregungen freue ich mich bereits! Hinterlasse doch gerne eine kurze Nachricht.

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Kommentare

4 Antworten zu „Geldanlage mit Aktien, der Buddha, die Lotusblume und Geduld“

  1. […] Vielleicht wirst Du bei dieser Überschrift nun den Kopf schütteln und Dich fragen: “Was haben die Geldanlage mit Aktien, die Lotusblume und der Buddha denn um Himmels Willen miteinander zu tun? Das passt doch nicht zusammen?” Dem ETF-Yogi hat die lange Pause (Mea Culpa) wohl doch nicht gut getan… Nun, auf den ersten Blick scheint… Weiterlesen […]

  2. Interessante Querverbindungen. Ich habe mich gewundert, dass du bei dem Thema gar nicht auf den Kern des Buddhismus eingegangen bist: Loslösung der Anhaftung. Ist doch der Kern, oder? Da könnte man hübsch über die richtige innere Einstellung zur Börse reden.

    1. Geduld… Kommt noch. Ich werde sicher noch den einen oder anderen Artikel zum Thema schreiben. 😉

      1. Geduld – auch so eine (buddhistische?) Tugend, die anzueignen ich mir vorgenommen habe 😉

        Schöne Weihnachtszeit dir und einen guten Rutsch!

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