Bitcoin-Sparbuch bei der Sparkasse – als erste Filialbank bietet die Sparkasse ihren Kunden nun die Möglichkeit, Bitcoins ganz bequem zu erwerben. Ist das ein Grund für mich, meine Vorbehalte gegen die Kryptowährung endlich aufzugeben? In diesem Artikel schaue ich mir das Angebot der Sparkasse etwas näher an und zeige Dir, für wen das Angebot geeignet sein könnte.
Das Thema Bitcoin spaltet die Gemeinde der Anleger und Sparer wie kaum ein anderes Thema.
In den letzten Jahren waren mit der Kryptowährung riesige Gewinne möglich und so gibt es bei Bitcoins bekanntlich vor allem zwei Risiken: (1.) das Risiko Bitcoins zu besitzen und (2.) das Risiko keine Bitcoins zu besitzen.
Während viele weiterhin vor Bitcoins warnen, setzt die Kryptowährung ihren Siegeszug unbeirrt fort.
Da war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis die erste große Bank auf den Zug aufspringt.
Das es ausgerechnet die sonst eher als behäbig und konservativ geltende Sparkasse ist, hätte ich allerdings nicht erwartet.
Und dieses Angebot – das Bitcoin-Sparbuch – hat das Potential, die Welt der Kryptowährungen zu revolutionieren.
Überblick
Das Bitcoin-Sparbuch: Klassiker trifft auf Innovation
Sparbücher gibt es seit über 200 Jahren. Sie sind die wahren Klassiker – manche würden sagen die Dinosaurier – unter den Spareinlagen:
„Sparen ist damit einfach und unkompliziert, zudem ist es sicher und es fallen keine Gebühren an.“, so die Sparkasse auf Ihrer Webseite.
Die Kombination dieses Klassikers in Form des Bitcoin-Sparbuches ist daher ein großer Schritt, der die Kryptowährung gesellschaftsfähig machen könnte.
Bisher mussten Anleger Bitcoins über kleine Plattformen, meist am Handy, handeln, was eher nur eine junge, technikaffine Generation ansprach.
Durch die Einführung des Bitcoin-Sparbuches, die nach und nach in ganz Europa geplant ist, wird das Tor in die digitale Währungswelt nun auch für die ältere Generation weit aufgestoßen.
In Anbetracht des rasanten Wandels hin zum elektronischen Geld, scheint ein einfacherer Zugang immer wichtiger zu werden.
Augur Monero, Vorstand der Europäischen Sparkassenvereinigung, skizziert den Wandel in der heutigen Pressemitteilung der Sparkasse wie folgt:
Beim Bitcoin-Sparbuch geht es um die Überführung von physischem Bargeld in die digitale Welt. Auch die EU-Kommission und EZB sind sich einig, dass die Bedeutung des Bargeldes schrittweise zurückgeht. Wir betrachten unser Bitcoin-Sparbuch daher als zusätzliche Möglichkeit zum Sparen. Langfristig soll das Angebot dann auch über das Online-Banking der Sparkasse in die digitalen Bezahlvorgänge eingebunden werden.
Quelle: Sparkasse
Darüber hinaus ist bereits geplant, das Bitcoin-Sparbuch auch in das S-Broker-Depot zu integrieren, das ebenfalls zur Sparkasse gehört.
Dort könnten in Kürze ebenfalls kostenfreie Bitcoin-Sparpläne angeboten werden.
Die Kombination mit dem Sparbuch ist dabei ein ganz bewusster Schritt, um gerade auch die ältere Bevölkerung anzusprechen, wie Uma Ripple, Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, verdeutlicht:
Eine digitale Währung wie der Bitcoin ist wohl gerade für unsere ältere Stammkundschaft gewöhnungsbedürftig. Damit das neue Bitcoin-Sparbuch auch von unseren älteren Kunden angenommen wird, wollen wir ihnen etwas in die Hand geben und es erfahrbarer machen. Wir setzen daher ganz auf den Charme des Sparbuchs. Neben einer papierlosen Bitcoin-SparCard wird es daher auch ein klassisches rotes Sparbuch-Heft geben. Darin können sich unsere Kunden ihren Bitcoin-Kontostand in einer der über 13.000 Sparkassen-Geschäftsstellen in Deutschland eintragen lassen. Einmal pro Quartal ist dieser Service kostenlos. Zusätzliche Eintragungen sind allerdings (gegen eine moderate Servicegebühr von 2,99€) jederzeit möglich.
Quelle: Sparkasse
Das Bitcoin-Sparbuch vereinfacht den Handel
Die Ein- und Auszahlung ist beim Bitcoin-Sparbuch ganz einfach und erfolgt wie beim klassischen Sparbuch mit dem Heft bequem am Schalter – und das selbstverständlich in Euro.
Der persönliche Bitcoin Private Key wird dazu so, wie früher die Sparbuchnummer, in das Sparbuch-Heft eingedruckt.
Gegen Vorlage ihres Personalausweises können Kunden damit Ein- und Auszahlungen auf dem Bitcoin-Sparbuch direkt beim Schalterpersonal veranlassen.
Einmalzahlungen sind flexibel in bar oder als Überweisung möglich. Natürlich kann auch ein Dauerauftrag über das Girokonto eingerichtet werden.
Die Auszahlungen können ebenfalls in bar oder als Überweisung auf das eigene Girokonto vorgenommen werden. Zusätzliche Gebühren fallen weder bei Ein- noch Auszahlung an.
Ähnlich wie beim Sparbuch ist die Auszahlung von Bitcoins aber vorerst auf 2.000 Bitcoins pro Monat beschränkt. Dadurch sollen Missbrauch und Marktmanipulationen verhindert werden.
„Da wir hier auf die bewährte Vorgehensweise zurückgreifen, die man vom klassischen Sparbuch kennt, erwarten wir, dass unsere Kunden das Angebot gut annehmen werden“, so Uma Ripple.
Sicherheit wird beim Bitcoin-Sparbuch großgeschrieben
Natürlich wird Sicherheit beim Bitcoin-Sparbuch großgeschrieben und die Sparkasse setzt hier ganz auf Innovation.
So beteiligt sich die Sparkasse für dieses Angebot extra am digitalen Blockchain-System.
Um den hohen Bedarf an dezentraler Rechnerkapazität durch das Blockchain-Mining-Verfahren in den 13.000 Filialen zu decken, wurden zusätzliche Rechner angeschafft und die Mitarbeiter in der Blockchain-Technologie fortgebildet.
Wie funktioniert die Blockchain-Technologie?
Die Blockchain-Technologie speichert Datenblöcke hintereinander ab – wie der Name sagt, in einer Block-Kette. Die Datenbank ist eine sogenannte „verteilte Datenbank“ und liegt somit nicht nur auf einem Server. Alle Teilnehmenden des Blockchain-Systems haben eine vollständige Kopie der Datenbank auf ihrem Rechner. Fälschungssicher wird die Blockchain, da jeder neue Datenblock mit dem vorherigen verbunden ist – und nicht mehr nachträglich geändert werden kann.
Quelle: Sparkasse
Zusätzlich wird die Sparkasse, ähnlich wie bei Gold-ETCs, den Gegenwert der Bitcoins physisch besichern.
Bitcoins werden ohnehin bereits häufig als das neue Gold bezeichnet. So ist es passend, dass die Sparkasse den Gegenwert der Bitocoins ihrer Kunden in Gold vorhält, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden.
WerbungEin Sparbuch mit Zinsen
Und auch in diesem Punkt ähnelt das Bitcoin-Sparbuch dem klassischen Vorbild, das ältere Anleger noch aus ihrer Jugend kennen: es gibt Zinsen.
In Zeiten von Negativzinsen ist ein Sparbuch mit Zinsen natürlich eine Besonderheit, die bei vielen nostalgische Gefühle wecken dürfte.
Das Bitcoin-Sparbuch bietet Anlegern aktuell einen festen Zinssatz von 3% jährlich.
Möglich macht dies eine Bitcoin-Leihe, die die Sparkasse im Interesse ihrer Kunden vornimmt und sie auf diese Weise an den Erträgen teilhaben lässt.
Die Zinsen werden Tag genau abgerechnet und können regelmäßig in das Sparbuch als Gutschrift in Form von Bitcoins eingetragen werden.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Sparbuch bietet das Bitcoin-Sparbuch also auch noch Zinsen und vereint so gekonnt Moderne und Tradition.
Auch Olaf Scholz, erklärter Fan des Sparbuchs, findet für diesen Vorstoß lobende Worte:
Bekanntlich habe ich mein Geld trotz Minizinsen bisher auf dem Sparbuch. Ein Sparkassen-Sparbuch mit Zinsen ist aber natürlich gerade für Kleinsparer attraktiv, denen die Finanzmärkte suspekt sind. Persönlich denke ich auch darüber nach, mir jetzt ein Bitcoin-Sparbuch zu besorgen. Das kleine rote Buch weckt einfach Kindheitserinnerungen. Ich freue mich schon richtig darauf, mir die ersten Zinsen eintragen zu lassen.
Quelle: Sparkasse
Genauere Informationen zum Bitcoin-Sparbuch der Sparkasse findest Du hier.
Bitcoin-Sparbuch, ETFs und dieser Blog
Für Aktiensparer verspricht dies natürlich keine guten Aussichten. Wenn sich das Bitcoin-Sparbuch durchsetzt, werden Aktien im Allgemeinen – und damit auch ETFs – wohl zunehmend eine geringere Rolle spielen.
Der Sparkasse ist hier mit der Einführung zum 1.4.2021 wirklich ein historischer Coup gelungen. Ich gehe fest davon aus, dass sie damit ein neues Zeitalter des Sparbuchs einläutet.
Daher werde ich wohl auch den ETFs den Rücken kehren und auf das Bitcoin-Sparbuch umsteigen.
Für den Vermögensaufbau werde ich zukünftig auch auf die Kryptowährung setzen.
Natürlich bringt das für meinen Blog auch gewisse Probleme mit sich und eine Umbenennung ist unausweichlich.
Für das notwendige Rebranding habe ich mir daher erste Gedanken gemacht: Bitcoin-Boy oder Digi-Guru sind eine Überlegung wert, aber aktuell favorisiere ich Krypto-Yogi.
Hier ist nun Deine Mithilfe gefragt. Was hältst Du von dem neuen Namen für den Blog? Hast Du eine andere Idee? Dann teile Sie mir gerne in einem Kommentar mit.
Genauere Informationen zum Bitcoin-Sparbuch der Sparkasse findest Du natürlich direkt bei der Sparkasse. Sollten die Angaben dort, von meinen abweichen, gelten selbstverständlich diese der Bank. Die von mir bereitgestellten Daten dienen nur Deiner Information und Unterhaltung und sind ohne Gewähr und Haftung – vor allem heute.
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