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Smartbroker jetzt ein Null Euro-Broker? Wow!

Smartbroker nun Null Euro Broker? Der Discount Broker hat ein neues Angebot.

Ist Smartbroker nun ein Null Euro Broker? Null Euro für Derivate, Aktien, ETFs und Fonds? Das kann doch nicht sein, oder?

Der Discount-Broker hat sich anscheinend die Aufgabe gesetzt, den Brokermarkt gehörig aufzumischen.

So bietet Smartbroker bereits ein sehr rundes und attraktives Angebot, dass ich Dir ja hier schon ausführlicher vorgestellt habe.

Die neuen Smartbroker-Aktionen unterstreichen die Ambitionen des Discount-Brokers weiter.

Er bietet damit ein (fast) unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis.

Laut der neuesten Veröffentlichung ergänzt Smartbroker sein Angebot ab sofort wie folgt:

  • null Euro für Derivate im Direkthandel bei den Premium-Partnern von Smartbroker (Morgan Stanley, HSBC und Vontobel)
  • null Euro je Order für Aktien und Fonds über Gettex
  • für 1 Euro über Lang & Schwarz handeln
  • Dies gilt ab einem Ordervolumen von mindestens 500€

Bisher gab es im Direktkauf pauschale Handelsgebühren von 4€. Diese gelten auch weiterhin an allen anderen deutschen Börsenplätzen unabhängig vom Ordervolumen bzw. generell bei einem Volumen von unter 500€.

Selbst das war bereits ziemlich günstig, wie ich finde. Doch Smartbroker hatte gleich zu Anfang weitere Senkungen angekündigt.

Mit diesem Angebot greift der Discount-Broker voll an und positioniert sich als Null Euro Broker.

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Was bedeutet dies für ETFs?

Gemäß der ersten Meldung auf der Smartbroker-Webseite ist von einem Angebot von „für 0 € Aktien & Fonds über Gettex“ die Rede und „für 1€ über Lang & Schwarz„.

Doch betrifft dies auch ETFs?

ETF-Direktkauf

Wie sieht es beim ETF-Direktkauf aus?

Unter „1.2 Transaktionspreise Wertpapiere“ findet sich im PLV der Hinweis, das bei Lang & Schwarz ab einer Order über 500€ eine Gebühr von 1€ anfällt. Bei Gettex beträgt die Gebühr ab einem Ordervolumen von 500€ aufwärts sogar 0€.

In der Presseerklärung heißt es ferner:

Außerdem sind wir stolz, dass wir mit Gettex sowie Lang & Schwarz zwei namenhafte Partner für den Aktien-, Fonds- und ETF-Handel an Bord haben.

Das klingt so, als würde also auch der ETF-Direktkauf ab einem Ordervolumen von über 500€ über L&S 1€ und über Gettex null Euro kosten.

Das wäre wirklich ein verdammt starkes Angebot!

Um jegliche Unsicherheiten zu klären, habe ich vorsichtshalber eine entsprechende Rückfrage an Smartbroker geschickt und erhielt prompt eine Antwort.

Die genannten Gebühren gelten auch für ETFs (ab einem Volumen von 500 Euro pro Order).

Die etwas unklare Formulierung auf der Smartbroker-Webseite wird zeitnah aktualisiert.

ETF-Sparpläne

Das PLV gibt bei ETF-Sparplänen noch die üblichen Sparplangebühren von 0,2% (mind. 0,80€) an.

Demnach beträgt die Mindestsparrate 25€ und die maximale Sparrate 3.000€.

Auf meine Rückfrage erhielt ich die Antwort, dass ETF-Sparpläne von der aktuellen Gebührensenkung leider nicht betroffen sind.

Die derzeitigen Gebühren bei ETF-Sparplänen gelten also selbst dann, wenn die einzelnen Sparraten höher als 500€ sind.

Smartbroker arbeitet anscheinend aber daran, in Zukunft auch in diesem Bereich noch bessere Konditionen anbieten zu können. 

Ein Null Euro Broker für ETFs, der ein so umfassendes Angebot wie Smartbroker hat. Ich muss sagen, ich bin schwer beeindruckt!

Derivate Beim Discount-Broker

Bei den Derivaten bietet der Discount-Broker nun auch ein exzellentes Angebot.

So ist es möglich, über die Premium-Partner von Smartbroker, außerbörslich Anlagezertifikate und Hebelprodukte der Premiumpartner Morgan Stranley, HSBC und Vontobel für null Euro zu handeln.

Hier gilt allerdings ebenfalls, dass das Ordervolumen größer als 500 € sein muss, denn ansonsten fallen auch hier, wie gehabt, 4€ an Ordergebühren an.

Derivate setze ich selbst zwar nicht ein, aber für den/die eine/-n oder andere/- mag das Angebot sehr attraktiv sein.

Weitere Details findest Du im aktuellen Preis- und Leistungsverzeichnis.

Null Euro Broker = Starke Ansage an die Konkurrenz?

Ein genereller Null Euro Broker ist Smartbroker mit diesem Angebot zwar noch nicht, ist da allerdings auch nicht sehr weit davon entfernt.

Die Smartbroker-Betreibergesellschaft, die wallstreet:online capital AG, hat laut eigener Aussage das Ziel ausgegeben, sich künftig für sinkende Orderkosten einzusetzen.

Ein Null Euro Broker, wie geht das?

Smartbroker hat, laut eigener Aussage, den Vorteil, keinen kompletten Bankbetrieb finanzieren zu müssen. Stefan Zmojda, CEO der Wallstreet:online AG hierzu:

„Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, möglichst alle Kostenvorteile an unsere Kunden weiterzugeben und genau das tun wir jetzt.“

Quelle: Smartbroker; Fotograf: foto di matti photo production, Berlin, Germany, Barcelona, Spain

Die null Euro-Angebote sind natürlich eine starke Ansage an die Konkurrenz. Das ist schwer zu schlagen. Hierzu schreibt Smartbroker:

Die aktuelle Gebührensenkung wird möglich, weil das Unternehmen ganz bewusst auf einen Teil der Einnahmen verzichtet. Die gesenkten Beiträge sollen durch eine höhere Nachfrage ausgeglichen werden. Smartbroker verlangt künftig (größtenteils) kein Geld mehr von seinen Kunden, sondern verdient durch die Vermittlung an die Börsenplätze. Diese vergüten Brokern in der Regel die Weiterleitung einer Order.

Auch die 1€ für den Handel über Lang & Schwarz lassen aufhorchen:

Ist das nun der Angriff von Smartbroker auf andere günstige Broker wie Trade Republic oder Broker wie flatex, die zwar ein umfangreiches Angebot haben, allerdings auch zu deutlich höheren Preisen?

Quelle/Fotograf: Smartbroker

Zumindest verstehe ich so die Worte von Smartbroker-Vorstand Thomas Soltau, der zum neuen Angebot sagt:

„Zwar gibt es bereits andere Online-Broker auf dem Markt, die den Wertpapierhandel für null oder einen Euro anbieten, allerdings mit einem stark eingeschränkten Produktspektrum. Umgekehrt gibt es Online-Broker, bei denen der Kunde an allen Börsenplätzen handeln kann, was aber mit deutlich höheren Ordergebühren einhergeht.“

Über Smartbroker

Laut eigener Darstellung ist Smartbroker, der im Dezember 2019 an den Start ging, ein Online-Broker mit Full-Service-Angebot und niedrigen Kosten.

Erklärtes Ziel ist es, in den kommen 4 bis 6 Jahren mehr als 200.000 Kunden für den Smartbroker zu begeistern. Der Smartbroker ist eine Kooperation der wallstreet:online capital AG und der wallstreet:online AG.

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Über die wallstreet:online Gruppe:

Der größte verlagsunabhängige Finanzportalbetreiber im deutschsprachigen Raum betreibt die Portale wallstreet-online.de, boerseNews.de, FinanzNachrichten.de und ARIVA.de. Über die wallstreet:online capital AG hat sich das Unternehmen mit FondsDISCOUNT.de auch als Online-Discount-Anlagevermittler bereits einen Namen gemacht.

Über Gettex

Gettex ist das elektronische Handelssystem der Börse München mit langen Handelszeiten von 8:00 bis 22:00 Uhr.

Über Lang & Schwarz

Lang & Schwarz ist eine Plattform für den außerbörslichen Handel mit langen Handelszeiten wochentags von 7:30-23:00 Uhr. Außerdem ist über L&S auch der Handel am Wochenende möglich.

Genauere Informationen zum null Euro-Angebot findest Du natürlich auf der Webseite von Smartbroker. Sollten dort andere Informationen zu finden sein als hier, gelten diese. Die von mir bereit gestellten Daten dienen nur Deiner Information und sind ohne Gewähr und Haftung. Es handelt sich auch nicht um Kaufempfehlungen.

Auf Deine Kommentare und Anregungen freue ich mich bereits! Hinterlasse doch gerne eine kurze Nachricht und sag mir, was Du von dem Artikel hältst. Neben Lob und freundlichen Worten sind kritische Anmerkungen ebenfalls willkommen. Sie helfen mir dabei, den Artikel zu verbessern.

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View Comments (4)

  • Vielen Dank für dem interessanten Artikel.

    Könntest du vielleicht noch das Geschäftsmodell etwas genauer erklären.

    "Smartbroker verlangt künftig (größtenteils) kein Geld mehr von seinen Kunden, sondern verdient durch die Vermittlung an die Börsenplätze."

    Wofür zahlen die Börsenplätze Geld an Smartbroker?
    Am Ende verursache ich doch wenn ich handle Kosten. Irgendjemand muss diese Kosten tragen - im Zweifel wenn ich das Modell nicht verstehe, bin vermutlich ich es der zahlt. Durch höhere Spreads, längere Zeiten bis eine Order ausgeführt wird o.ä.

    Daher wäre ich eher dankbar, wenn du da Licht ins Dunkel bringen könntest.

    Grüße
    Konrad

    • Hallo Konrad und vielen Dank für Deine gute Nachfrage!
      Das Zitat stammt ja direkt von Smartbroker. Null Euro Broker bzw. Online Discount Broker wie Smartbroker oder auch Trade Republic arbeiten natürlich sehr günstig. Bei einem Online-Broker läuft ja vieles automatisiert. Da gibt es wenig Service darum herum. Einkünfte erzielen sie wohl über Verträge mit ETF-Gesellschaften und Börsenplätzen. Die Discount Broker erhalten dabei für die Vermittlung und Betreuung der Kunden Geld, also eine Art Provision. Natürlich kommen diese Kosten am Ende wieder zu Dir zurück. Da hast Du völlig recht: irgendjemand wird zahlen und im Zweifelsfall immer Du als Kunde. ;)

      Hier erfolgt das wohl in Form der laufenden Kosten (TER) Deines ETFs. Das ist ähnlich wie bei den Vermittlungsprovisionen von Fonds. Da die TER von ETFs in der Regel aber sehr viel geringer als bei Fonds sind, dürften diese Bestandsprovisionen auch sehr gering sein. Das funktioniert also nur dann, wenn es viele Kunden gibt und die Kosten, wie bei den Online-Brokern, ebenfalls gering gehalten werden. Zusätzlich gibt es dann sicher auch noch das ein oder andere kostenpflichtige Angebot der Broker (Kredite, etc.), mit denen sich zusätzliche Einnahmen generieren lassen
      So verstehe ich es, aber ohne Gewähr.

      Gruß, Rolf

    • Hallo Konrad,

      es gibt bei den Börsenplätzen zwei Modelle. Die einen (wie z.B. die Börse Stuttgart) vermitteln direkt zwischen Käufern und Verkäufern. Das heißt, wenn du den iShares MSCI World für 10.000€ kaufen willst, suchen die 1-x Händler, die eben dieses Volumen verkaufen wollen. Diese Börsen verlangen idr. Geld für den Handel (0,0x% oder so). Diese Kosten werden im Normalfall von deinem Broker an dich weitergeleitet.
      Das andere Modell sind die außerbörslichen Handelsplätze (z.B. Tradegate). Diese treten selbst als Händler auf. Das heißt, der Handelsplatz kauft den Verkäufern die Wertpapiere ab und verkaufen sie den Käufern. Diese Handelsplätze verdienen Geld durch den Spread (unterschied zwischen Kauf- und Verkaufkurs).

      Bei beiden Modellen bedeutet das, dass die Handelsplätze nur dann Geld verdienen, wenn ein Trade von diesen abgewickelt wird. Daher bieten die den Brokern (meines Wissens nach nicht nur den Discountbrokern, sondern generell allen) eine Rückvergütung an, wenn diese einen Trade an den Handelsplatz vermitteln.

      Also klar, du bist es, der die Kosten trägt. Das ist aber nichts, was nur bei Smartbroker auftritt. Also der Kurs/Spread, der dir bei Smartbroker für den Handelsplatz angezeigt wird ist der gleiche, den du auch bei Onvista oder wem auch immer siehst/bekommst. Nur hast du bei anderen Brokern halt "on top" noch höhere Kosten

  • In den USA hat Robinhood mit dem Modell einen richtigen Kaufrausch unter Privatanlegern ausgelöst. Bin gespannt, ob das bei uns auch bevorsteht oder schon losgegangen ist. Trade Republic scheint ja schon ganz gut zu laufen - habe dort ein Depot und es ist wirklich kinderleicht, zu handeln. Bin aber vor allem auch gespannt, ob es auf Dauer gut geht, was die Anlageergebnisse angeht, denn es verleitet auch zu kurzfristigem hin und her, und das kann am Ende deutlich teurer werden als die Gebühren...