Wie sparen die Deutschen: Girokonto, Festgeld, Tagesgeld, Bargeld oder Aktien/ETFs? Wohin mit dem Geld? Dieser Frage ging eine Studie von YouGov im Auftrag von Check24 nach, deren Ergebnisse ich in diesem Artikel diskutiere.
Wenn Du in Eile bist, dann findest Du das Fazit hier.
Überblick
Das Girokonto – der Deutschen liebste Geldanlage?
Das Girokonto ist – trotz Nullzinsphase – weiterhin sehr beliebt für die Geldanlage
Echt jetzt? Ausgerechnet das Girokonto?
Ja. Das Girokonto.
Anscheinend fällt auf die Frage, „Wohin mit dem Geld?„, niemandem etwas Vernünftigeres ein?
Dir auch nicht? Hast Du Dein Geld etwa auch auf dem Girokonto?
Laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag von CHECK24 gaben immerhin 43% der Befragten an, ihre Ersparnisse auf dem Girokonto angelegt zu haben.
Überträgst Du das auf die Bevölkerung, wäre das ja fast jeder Zweite.
Die Studie offenbart weitere „Abgründe“ beim Sparverhalten der Deutschen.
Gibt es Leute, die kein Geld zurücklegen?
Sind die Deutschen Sparweltmeister?
Wohl eher nicht.
29% der Befragten legen derzeit kein Geld an. – Das ist leider der traurige 2. Platz der Studie.
Es ist zwar fatal, dass so viele Deutsche überhaupt kein Geld sparen, doch ich kann es irgendwie nachvollziehen
Ist es nur die Angst vor den Auswirkungen der Corona-Krise, die sie vom investieren abhält?
Vermutlich nicht.
Wer in der Krise Kurzarbeitergeld bezieht, der hat oft einfach nichts zum anlegen. Punkt.
Einem nackten Mann, greift selbst die Finanzindustrie nur schwer in die Taschen.
Interessant wäre hier natürlich zu wissen, wie die Corona-Krise das Anlegerverhaltn beeinflusst hat.
Betrachtest Du die Daten einer Umfrage von Splendid Research, die Statista im Dezember 2019 veröffentlichte, scheint dies der Fall zu sein.
Dort war der Anteil der Nicht-Sparer mit 17% noch deutlich geringer.
„Wohin mit dem Geld?“, diese Frage scheint nun doch deutlich weniger Menschen zu quälen denn fast 30% sparen derzeit wohl gar nicht erst.
Bargeld unterm Kopfkissen?
Bargeld? Wenn Du Dir ein Eis kaufen möchtest, okay.
Aber Bargeld als Geldanlage? Das kann ja wohl nicht wahr sein?
Doch. Die YouGov-Studie vermeldet: Bargeld landet mit 19% auf Platz 4.
Wie darf ich mir das mit dem Bargeld vorstellen? Wohin mit dem Geld dann?
Hast Du da das Geld unterm Kopfkissen wie Oma oder im feuer- und wasserfesten Haussafe?
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Anscheinend ist das so, meint Rainer Gerhard von Check24:
„Im Zuge der Corona-Krise und den schwankenden Börsenkursen verwundert es nicht, dass viele Verbraucher ihr Geld auf dem Girokonto und unter dem Kopfkissen liegen haben“.
Da liegt also mal bei knapp der Hälfte das Geld völlig unverzinst auf dem Girokonto oder unter der Matratze herum.
Mir fällt es schwer zu glauben, dass über die Hälfte meiner Mitbürger so fahrlässig mit ihrem Geld umgehen.
Oder horten die Leute jetzt das Bargeld, da wegen Corona fast überall nur noch mit Karte gezahlt wird?
Das Verhalten vieler Mitmenschen verwundert mich ja auch sonst während der Corona-Krise immer wieder.
Ich sag da nur mal Adrenochrome, Bill Gates, Reptiloide und Zwangsimpfungen.
Schon relativiert sich das Ganze wieder. Dagegen ist die Geldanlage mittels Girokonto ja vergleichsweise harmlos.
Hm. Ich hoffe, ich trete Dir damit jetzt nicht zu nahe?
Immerhin fast jeder Fünfte Deutsche macht das so. Da ist es doch nicht ausgeschlossen, dass auch der eine oder andere Leser sein Geld unterm Kopfkissen hat.
Du doch nicht etwa auch?
Hast Du wirklich Dein Geld unter dem Kopfkissen, im Haussafe oder in der Badewanne wie Onkel Dagobert?
Gibt es da nicht bessere Möglichkeiten?
Tagesgeld und Festgeld
Na ja. Knapp ein Viertel, bzw. 24%, der Befragten investiert immerhin in Tagesgeld und/oder Festgeld.
Das beste einjährige Festgeldkonto bringt laut Check24-Vergleich derzeit immerhin 1,2%. Besser als nichts.
Bei Weltsparen fand ich aktuell auch Festgeld-Angebote, die für 3 Jahre mit 1,25% locken.
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Okay. Als Aktien- oder ETF-Investor denkst Du Dir da natürlich Deinen Teil.
Die 120-125€ Zinsen pro Jahr, die da bei einer Anlage von 10.000€ herum kommen sind nicht die Welt.
Ziehst Du die Inflation ab, bist Du sehr wahrscheinlich noch deutlich im Minus.
Dennoch: dafür ist das aber einigermaßen sicher, zumindest, wenn es durch die Einlagensicherung abgedeckt ist.
Viele Aktienanleger setzen auch für den „sicheren“ Teil ihrer Geldanlage auf Tages- oder Festgeld statt Anleihen .
Wenn Du Geld sicher parken möchtest, sind Tagesgeld bzw. Festgeld eine Überlegung wert.
Doch wohin mit dem Geld? Deutschland oder ins Ausland?
Ob ich es bei diesen Zinsen aber unbedingt auf einer ausländischen Bank in Estland, Portugal, Finnland oder sonst wo parken würde?
Eher nicht.
Bei Weltsparen fand ich da immerhin auch ein deutsches Institut, bei dem Du 1 Jahr lang Dein Geld für 0,85% anlegen kannst.
Die 0,40% Unterschied machen nun auch nicht wirklich so viel aus, dass ich freiwillig auf die deutsche Einlagensicherung verzichten würde.
Ist das wirklich ein Grund, ein zusätzliches Risiko einzugehen?
Bei einer Deutschen Bank greift die Einlagensicherung zumindest bis zu einer Einlagensumme von 100.000€.
Deshalb würde ich nie mehr als 100.000€ auf einem Tagesgeld- oder Festgeld-Konto bei der selben Bank liegen lassen.
Aktien und ETFs
Viele investieren doch aber sicher in Aktien und ETFs, nicht wahr?
Na ja. Ausbaufähig, würde ich sagen.
Das Deutsche Aktieninstitut vermeldete im Februar, das im Jahr 2019 nur 15,2% der Bundesbürger Aktien oder Aktienfonds besaßen.
An der repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag von Check24 nahmen immerhin 2.063 Personen zwischen dem 30.4 und 5.5.2020 teil.
Hier gaben 19% der Befragten an, dass sie Aktien oder ETFs für den Vermögensaufbau nutzen.
Nun gut. Ich würde mir zwar wünschen, dass es mehr sind, aber fast jeder Fünfte. Das ist doch immerhin etwas.
Es ist besser als erwartet.
Geht es doch allmählich bergauf mit der Aktienkultur in Deutschland?
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Staatsanleihen
3% der Befragten bei der YouGov-Umfrage gaben an, dass sie auf Staatsanleihen setzen.
Wie viele Staatsanleihen direkt kaufen oder mittels ETF, ist mir allerdings nicht bekannt.
Persönlich würde ich es immer mittels ETF machen. In einem ETF sind oft hunderte oder tausende Anleihen gebündelt.
So wird das individuelle Ausfallrisiko minimiert.
So oder so erscheint mir die Zahl vom 3% sehr gering. Das bedeutet ja, dass es ungleich viel mehr Aktien- und ETF-Anleger gibt.
Warum erstaunt mich das?
Nun. Zum einen gelten Anleihen, insbesondere Staatsanleihen, ja als sicherer.
Normalerweise wird ja empfohlen, Aktienwerte, ob mit Einzelaktien, Fonds oder ETFs, mit sicheren Staatsanleihen zu kombinieren.
Anscheinend machen das viele nicht.
Zwei Möglichkeiten: Entweder, Anleger nutzen stattdessen Tagesgeld bzw. Festgeld, oder aber, sie schätzen ihre Risikotoleranz sehr hoch ein.
Falls es Letzteres ist, wollen wir hoffen, dass sie damit richtig liegen…
Fazit – Wohin mit dem Geld?
Klar. Das 43% ihr Geld auf dem Girokonto, 24% mit Tagesgeld bzw. Festgeld und 19% in Bargeld anlegen, klingt erst einmal befremdlich.
Einfach zusammenrechnen lässt sich das nicht, da Doppelantworten anscheinend möglich waren, aber über die Hälfte legen ihr Geld wohl unverzinst an.
Es ist also wahrscheinlich, dass diejenigen, die in Tagesgeld, Festgeld oder Staatsanleihen investieren, parallel auch in Aktien bzw. ETFs anlegen.
Außerdem empfehlen viele einen Notfallgroschen von 2-3 oder auch mehreren Monatsgehältern. Hier machen Tagesgeld oder Girokonto ja Sinn.
Aus Risikogründen ist das Horten von Bargeld unterm Kopfkissen dafür wohl aber eher nicht zu empfehlen.
Die Summe der Aktieninvestoren ist mit 19% jedenfalls immer noch recht niedrig.
Hoffentlich ändert sich das noch.
Die aktuelle Corona-Krise wird das aber sicher nicht positiv beeinflussen und auch seitens der Politik sind wenig Anreize zu erwarten.
Denkt man an die Rentensituation, wären spezielle Förderungen wünschenswert, doch stattdessen wird immer noch über eine Aktiensteuer nachgedacht.
Die 29%, die ihr Geld derzeit gar nicht anlegen, sind freilich traurig, aber in der Krise auch durchaus verständlich.
Völlig unerwähnt blieben die 11%, die ihr Geld auf andere Art anlegen.
Was mag sich dahinter verstecken? Unternehmensanleihen, Bitcoins, Rohstoffe, P2P oder Kunstgegenstände?
Diese Bereiche wurden ja bei der YouGov-Umfrage ausgelassen.
Okay. Du fragst Dich jetzt aber sicher, was ich mit dem Geld mache?
Natürlich habe ich auch Girokonto. Da sind aber keine Unsummen drauf.
Beim Sparen ist der Fall klar für mich. Ich investiere kostengünstig in Aktien-ETFs. Ein kleiner Anteil Anleihen ist auch dabei.
Mit Trade Republic geht das mittlerweile ganz leich übers Handy.
ETFs wie den iShares MSCI ACWI UCITS ETF, der weltweit in fast 1.600 Unternehmen investiert, kannst Du hier dauerhaft kostenlos besparen.
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Was meinst Du dazu? Wohin mit dem Geld nun? Was hältst Du von der Umfrage? Auf Deine Kommentare und Anregungen freue ich mich!
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