Die ETF-Auswahl ist ein wichtiges Thema und daher bespreche ich sie hier gerne ausführlich. Im Lauf dieses Artikels erfährst Du, worauf Du bei der ETF-Auswahl achten kannst und wie ETFs funktionieren.
Anstoß für diesen Artikel war die Leserfrage von Patrick B. (Name geändert), der mich letzte Woche über Facebook kontaktiert hat und mir einige Fragen zu ETFs stellte. Er wollte gerade mit dem Investieren in ETFs beginnen, was ich natürlich toll finde. Neben der allgemeinen Frage „Wie funktionieren ETFs?“ wollte er auch wissen, wie man bei der ETF-Auswahl vorgeht.
Auch das Thema TER bzw. Kosten kam vor. Das werde ich aber nicht extra thematisieren, da es bei der ETF-Auswahl sowieso besprochen wird. In weiteren Fragen ging es auch um die Themen Ausschüttungen, Rendite und Einzelaktien.
Natürlich hätte ich es mir an diesem Punkt auch ganz leicht machen und auf eines der wirklich guten Bücher zur Thematik verweisen können , wie zum Beispiel Gerd Kommer’s Klassiker Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs oder auch Kommer’s vereinfachte Darstellung Souverän Investieren für Einsteiger.
Einen Überblicksartikel zum Thema ETF-Auswahl wollte ich aber ohnehin schreiben, da ich das für sehr hilfreich halte und so etwas auch gerne am Anfang gelesen hätte.
Der ursprüngliche Artikel war zunächst ein Brainstorm von Themen, die mir bei der ETF-Auswahl persönlich wichtig sind. Da dort aber noch ein paar wichtige Themen fehlten, habe ich ihn Januar 2020 noch einmal generalüberholt.
Den Abschnitt zur ETF-Auswahl habe ich dafür ausgebaut und um weitere Themen wie Liquidität und Steuer erweitert, die ich bei der ersten Beantwortung noch nicht berücksichtigt hatte.
Überblick
Wie funktionieren ETFs?
Was ETFs genau sind und wie sie funktionieren habe ich hier schon ausführlicher geschrieben und brauche das daher jetzt nicht wirklich wiederholen. Kurz gesagt sind ETFs einfach börsengehandelte Investmentfonds.
Ein ETF enthält also in der Regel einen Korb von Aktien und/oder Anleihen, die meistens passiv einen Index abbilden. Mit dem Kauf von Anteilen eines ETFs ist man damit anteilig an der Wertentwicklung der im Korb enthaltenen Einzelwerte beteiligt.
Oft hört man heute ja Kritik an ETFs und stattdessen wird dann das hohe Lied auf klassische Investmentfonds gesungen. Macht man sich bewusst, dass ETFs nichts anderes als börsengehandelte Investmentfonds sind, wird schnell klar wie unsinnig diese Kritik oft ist.
Was gegen ETFs ins Feld geführt wird gilt ganz oft auch für klassische Investmentfonds – insbesondere Indexfonds. Klassische Indexfonds gibt es bereits seit 1976 und bisher ist die Welt deswegen noch nicht untergegangen. Über die Vorteile von ETFs und ihre angeblichen Nachteile oder Gefahren habe ich bereits geschrieben.
Anlagestrategie und ETF-Auswahl – Welcher Index passt zu mir?
Welche Assetklasse darf es sein?
Beim Thema ETF-Auswahl ist mir folgender Punkt zunächst wichtig. Entscheidender als das konkrete Produkt ist die eigene Strategie oder Anlagephilosophie. Man sollte einen ETF auf einen Index auswählen, der zur eigenen Anlagephilosophie und der damit verbundenen Strategie passt.
Zunächst ist die Auswahl und Zusammensetzung der Assetklassen bzw. Anlageklassen entscheidend. Das heißt zum Beispiel, ob und zu welchem Anteil man in Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe oder Tagesgeld investiert. Dabei ist die Frage nach der Risikotoleranz entscheidend.
Auch innerhalb der Asssetklassen gibt es Unterschiede. Investiere ich zum Beispiel nur in Aktien großer Unternehmen aus Deutschland oder nehme ich vielleicht noch die Aktien kleinerer Unternehmen dazu. Investiere ich auch international oder sogar in Schwellenländer (was ich beides für wichtig halte)?
Setze ich auf Wachstumsaktien, unterbewertete Aktien oder eine ausgewogene Mischung? Mische ich sichere Assetklassen wie Anleihen bei und wenn ja, wie viel? Auch Themen wie sozial-verantwortliches Investieren (SRI) oder ökologische Kriterien können die Index-Auswahl beeinflussen.
Tatsächlich ist die Frage, auf welche Assetklassen ich setzte entscheidender für meine Rendite als die Frage, welche Produkte ich dafür verwende. Gerade wenn ich ETFs einsetze, ist der Unterschied zwischen ETFs, die den selben Index abbilden oft sehr gering und nicht wirklich entscheidend.
KISS und 70 / 30
Wenn man den Selbstauskünften in Social Media-Gruppen traut, dann verfolgen die meisten Anleger zurzeit eine Buy and Hold-Philosophie nach dem KISS-Prinzip mit hoher Risikotoleranz. KISS steht kurz für Keep it stupid simple, also halte es verdammt noch mal einfach.
Anleger, die dieses Prinzip verfolgen setzen auf eine breit gestreute Aktienanlage, die einfach sein soll. Das geht bereits mit 1-2 ETFs. Mit einem ETF auf den MSCI ACWI-Index oder den FTSE All-World-Index lässt sich mit einem einzigen ETF in mehrere tausend Unternehmen in über 40 Ländern gleichzeitig investieren. Auch die Aufteilung 70% MSCI World und 30% Emerging Markets ist da sehr beliebt.
Damit ist das Einzelrisiko von Aktien stark minimiert, aber man hat natürlich weiterhin das volle Kapitalmarktrisiko von Aktien und eine derartige Geldanlage ist nur für einen Anlagehorizont von 10+ Jahren geeignet. Außerdem muss man große Wertschwankungen von über 50% wegstecken können. Wenn Dir das zu viel ist, solltest Du dringend überlegen, Anlageklassen wie kurzlaufende Anleihen mit hoher Bonität beizumischen.
Etwas besser als 70%/30% MSCI World und Emerging Markets gefällt mir für den Aktienanteil eine Variante mit 33,33% MSCI World, 33,33% MSCI World Small Cap und 33,33% Emerging Markets. Das ist immer noch sehr übersichtlich und man hat hier auch in ausreichender Menge Nebenwerte dabei, die bei den beiden anderen Versionen völlig fehlen.
Langfristig bieten Nebenwerte, also kleine Unternehmen, historisch eine höhere Rendite. Dafür können die Wertschwankungen noch einmal etwas höher ausfallen, aber das fällt bei einer 100%igen Aktienquote dann auch nicht mehr groß ins Gewicht.
Wenn dann klar ist, wie die Anlagestrategie aussieht und in welche Index Du investieren möchtest, folgt die konkrete ETF-Auswahl, bei der Du dann zum entsprechenden Produkt greifst.
Was hat die ETF-Auswahl mit Kochen gemeinsam?
Ist das nicht alles wie beim Kochen und dem Einkauf fürs Mittagessen? Erst überlegst Du, was Du kochen bzw. essen möchtest: italienisch, chinesisch oder bayrisch? Vegetarisch oder Fleisch? Ökologisch oder konventionell? Gut, italienische Bio-Spaghetti Napoli. Dadurch ergeben sich folgende Zutaten: Nudeln, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch.
Sobald die Einkaufsliste steht, geht es in den Laden und Du suchst die Produkte aus. Genauso läuft es auch bei ETFs. Kurz zusammengefasst:
1. Anlagephilosophie/Strategie festlegen
2. passenden Index auswählen
3. ETF-Auswahl / das konkrete Produkt wählen
Vorsicht – Das Anfangen nicht vergessen
Strategie ist wichtig, anfangen ist aber noch wichtiger! Diese Schlussbemerkung kann ich mir nicht verkneifen. In Foren begegnen einem immer wieder Menschen, die über Jahre Fragen zur Strategie stellen. Sie tüfteln und überlegen. Ich nenne sie gerne ETF-Raketenwissenschaftler.
Ich bin mir sicher, dass diese Anleger irgendwann eine ganz tolle Anlagestrategie entwerfen werden. Wenn sie das Tüfteln an der Anlagestrategie davon abhält, zu investieren, verpassen sie aber sehr viel Zeit im Markt – und Zeit ist auch ein wirklich wesentlicher Faktor.
Persönlich finde ich daher folgenden Ansatz gut: man investiert erst einmal in ein Ein-ETF-Portfolio, zum Beispiel mit einem ETF auf den MSCI World-, MSCI ACWI-oder den FTSE All-World-Index. Manche werden dann vielleicht ohnehin dabei bleiben. Falls nicht, lassen sich ETFs auf diese Indexe aber sehr leicht in ziemlich jede Strategie integrieren.
ETF-Auswahl – Worauf Du bei der Auswahl von ETFs achten solltest?
Wenn die Strategie steht, kannst Du Dich an die Auswahl entsprechender Produkte machen. Bei der ETF-Auswahl gibt es ein paar wesentliche Dinge, auf die ich persönlich achte:
Die Größe eines ETF
Bei der Größe eines ETFs raten viele dazu, keinen ETF unter einem Fondsvolumen (Assets under Management) von mindestens 50 oder 100 Mio. zu kaufen. Ist ein ETF zu klein, kann es passieren, dass ihn die Fondsgesellschaft wieder schließt, da er nicht wirtschaftlich effizient ist. So gerade geschehen bei vier Xtracker-ETFs.
Tatsächlich habe ich hier aber auch schon Ausnahmen gemacht. Das tue ich zum Beispiel dann, wenn ich von einem ETF sehr überzeugt bin und er sehr gut zu meiner Strategie passt. Kein Problem sehe ich auch, wenn es sich um den Zwilling eines ETFs handelt, der bereits in den USA aufgelegt wurde. Manchmal wird von einem thesaurierenden ETF auch eine ausschüttende Variante aufgelegt oder umgekehrt. Da ist die Anlagesumme ziemlich unerheblich.
Insgesamt sollte man die Risiken im Fall einer ETF-Auflösung auch nicht überbewerten. Sie sind überschaubar und bestehen in erster Linie aus den möglichen steuerlichen Nachteilen, die ein frühzeitiger Verkauf mit sich bringt sowie den möglichen zusätzlichen Kaufkosten. Die Größe eines ETFs kann aber auch Aufschluss über die Liquidität eines ETFs geben (s.u.).
Das Alter eines ETFs
Das Alter eines ETFs spielt natürlich auch eine Rolle bei der ETF_Auswahl. Einerseits besteht bei einem jungen ETF wiederum eine größere Gefahr, dass er geschlossen wird. Ein junger ETF hat allerdings auch noch eine größere Chance, sein Fondsvolumen zu vergrößern. Der ETF eines großen Anbieters, der nach einem halben Jahr 45 Mio. eingesammelt hat, dürfte zum Beispiel nicht wirklich von einer Fonds-Schließung gefährdet sein.
Die Replikationsart eines ETFs
Physisch replizierende ETFs enthalten einen Korb von Einzelwerten, die den Referenzindex entweder direkt abbilden oder zumindest ein repräsentatives Sample.
Synthetisch replizierende ETFs beinhalten hingegen oft ganz andere Werte als der Referenzindex. Ein SWAP-Partner, meist ein anderes Finanzinstitut, sichert dann mittels Vertrag zu, trotzdem die Rendite des Referenzindexes zu garantieren.
Das ist im Prinzip kein Problem. Sollte der SWAP-Partner aber Pleite gehen, besteht ein Ausfallrisiko. Das ist jedoch gering, da für diesen Fall Sicherheiten hinterlegt werden müssen. Auch wenn das Risiko daher eher hypothetisch ist, bevorzuge ich daher eher physisch replizierende ETFs.
Die ETF-Kosten oder Total Expense Ratio (TER)
Wie hoch sind die ETF-Kosten? Hier achte ich bei der ETF-Auswahl vor allem auf die laufenden Kosten und nicht so sehr auf die Kaufkosten. Bei den beiden Brokern, die ich verwende, zahle ich pauschale Kaufkosten. Berechnet auf meine ETF-Sparraten fallen bei mir dann einmalig zwischen 0,33% und 0,5% an Einstiegskosten an. Verglichen mit den laufenden Kosten ist das vernachlässigbar und absolut kein Grund, irgendwelchen Gratisaktionen hinterher zu rennen.
Bei den laufenden Kosten sollte man sehen, was im ETF an jährlichen Kosten entsteht. Was kostet der ETF effektiv? Hier wird meistens auf die TER, also die Total Expense Ratio oder Gesamtkostenquote, geachtet.
Anders als der Name es suggeriert, gibt die TER aber nicht über alle der laufenden Kosten Auskunft. Sie gibt nur Kosten im Zusammenhang mit Verwaltungsgebühren, Index-Lizenzgebühren, Kosten für die Depotverwahrung seitens des Fonds und Vertrieb an. Die Transaktionskosten, SWAP-Gebühren und mögliche Gewinne aus Wertpapierleihen fließen nicht darin ein.
Die Tracking-Differenz eines ETFs
Deutlich aussagekräftiger ist daher die Tracking-Differenz eines ETFs. Diese informiert darüber, wie weit der jeweilige ETF vom Index abweicht, den er abbildet. Es gibt tatsächlich einige ETFs, denen es gelingt genauso oder sogar minimal besser abzuschneiden als ihr Index – und das trotz laufender Verwaltungsgebühren. Sie ist für mich ein entscheidendes Kriterium bei der ETF-Auswahl.
Die Performance eines ETFs
Da die meisten ETFs in Europa nicht sehr alt sind, sagt die Performance eines ETFs nicht wirklich viel über den Index an sich oder seine Assetklasse aus. Dazu müsste man schon sehr lange Zeiträume betrachten. Selbst 10-15 Jahre sind da nicht aussagekräftig.
Wenn es aber mehrere identische ETFs auf den gleichen Index gibt, ist es durchaus möglich, die Performance von ETFs auf den gleichen Index untereinander zu vergleichen. Wer schafft es, den Index besser abzubilden? Mit dem extraETF ETF-Vergleich geht das recht komfortabel.
Aufpassen solltest Du hier aber, dass Du einen Performance-Index verwendest, in dem auch Dividendenzahlungen und Bezugsrechte enthalten sind und nicht nur der Preis verglichen wird. Sonst ist der Vergleich nicht aussagekräftig, insbesondere, wenn manche der ETFs ausschüttend sind und die anderen thesaurierend.
Die Liquidität eines ETFs
Die Liquidität eines ETFs gibt an, wie gut sich ein ETF an der Börse handeln lässt. Größere ETFs sind oft besser handelbar, aber auch die Liquidität der im ETF enthaltenen Wertpapiere spielt eine wesentliche Rolle.
Die Liquidität erkennst Du an der sogenannten Geld-Brief-Spanne (spread). Grob gesagt ist dies die Differenz zwischen dem Wert, den Marktteilnehmer maximal bereit sind für einen Wertpapier beim Kauf zu bezahlen (Geldkurs) und dem niedrigsten Wert, zu dem Wertpapiere angeboten werden (Briefkurs).
Praktisch heißt das für Dich: Du kaufst in der Regel zum Geldkurs und verkaufst zum Briefkurs. Je niedriger die Spanne zwischen Geld- und Briefkurs, umso weniger Verlust machst Du bei Kauf und Verkauf. Meist gilt: je größer ein ETF, umso geringer die Geld-Brief-Spanne. Auch deshalb ist es bei der ETF-Auswahl gut, auf ETFs mit großem Fondsvolumen zu achten.
Die Faktorgewichtung eines ETFs
Wenn man eine Faktoren-Strategie verfolgt, sollte man sich mit dem Instant X-Ray-Tool von Morningstar die Faktorgewichtung eines ETFs ansehen. Wen man zum Beispiel auf den Size-Faktor setzt, bevorzugt man ETFs, die sich auf kleine Unternehmen spezialisieren (Small Caps).
Tatsächlich definieren viele Fondsgesellschaften und Indexanbieter sehr unterschiedlich, was sie unter klein verstehen. Das Spektrum reicht hier von Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 300 Millionen bis 2 Billionen. Da lohnt es sich durchaus, etwas näher hinzusehen. Das lässt sich dank Suchmaschinen wie extraETF, justetf.com oder morningstar in kürzester Zeit herausfinden.
Gerade wenn man sich für Dividendenrenditen interessiert, ist die Übersicht bei extraETF sehr komfortabel. Für langfristige Betrachtungen schaue ich auch manchmal auf amerikanische ETF-Seiten. Gerade bei gängigen Indexen wie dem S&P 500 ist das sehr aufschlussreich, weil es da ETFs und Indexfonds gibt, die über 20 Jahre alt sind. Da sind dann einfach mehr Daten vorhanden.
Ausschüttender oder Thesaurierend?
Ausschüttende ETFs, schütten regelmäßig die Erträge von Aktien oder Anleihen, etc. an Dich aus. Die laufenden Erträge werden also nicht automatisch im ETF reinvestiert, sondern direkt an Dich abgeführt. Um den Zinseszins optimal zu nutzen, müsstest Du sie selbst wieder anlegen. Bei thesaurierenden ETFs ist es genau umgekehrt und sie eignen sich daher sehr gut für den Vermögensaufbau. Warum ich bei der ETF-Auswahl trotzdem ausschüttende ETFs bevorzuge, habe ich hier dargelegt.
Das Fondsdomizil eines ETFs
Wo liegt das Fondsdomizil eines ETFs? Deutschland oder ein anderes Land in Europa? Da ist dabei keine rein patriotische Frage nach dem Motto: ich bevorzuge Deutsche oder Europäische Werte.
In Europa aufgelegte ETFs sind in der Regel mit dem Kürzel „UCITS“ gekennzeichnet. Dies gibt an, dass ein ETF der europäischen Rechtsnorm entspricht und entsprechend registriert ist und überwacht wird.
Aber auch innerhalb der EU gibt es von Land zu Land unterschiedliche Regelungen und so bieten bestimmte Herkunftsländer auch gewisse, oft steuerliche Vorteile. Beliebt sind daher insbesondere Fondsdomizile aus Irland oder Luxemburg, aber auch die Niederlande, Frankreich oder Deutschland.
ETFs und Steuer – Teilfreistellung ja oder nein?
Seit der letzten Reform des Investmentsteuergesetzes ist hier nicht mehr so viel zu beachten, dennoch gibt es ein paar kleine, aber feine Unterschiede, die Du vor der ETF-Auswahl beachten solltest. Diese zeigt sich gerade bei Ausschüttungen, der Vorabpauschale oder beim Verkauf.
Aktien-ETFs, die einen Aktien-Anteil von mehr als 51% haben, verfügen meist über eine sogenannte Teilfreistellung, wodurch dann 30% aller Erträge steuerfrei sind. Bei Mischfonds beträgt sie 15%, bei Immobilienfonds 60% und bei Immobilienfonds, die überwiegend ausländische Immobilien beinhalten sogar 80%.
Informationen dazu, ob und welche Kategorie auf einen ETF zutrifft, entnimmst Du den Unterlagen der jeweiligen Fondsgesellschaft. Im Zweifelsfall kann es sinnvoll sein, dort kurz nachzufragen.
Der Emittent eines ETFs
Der Emittent eines ETFs ist das Unternehmen, das den ETF herausgibt. Bekannte Emittenten, die in Deutschland tätig sind, sind zum Beispiel iShares, Vanguard, SPDR, Lyxor(/Comstage), Amundi, UBS, Xtrackers, HSBC, L&G, VanEck, Fidelity, WisdomTree und andere.
Bei den ETF-Anbietern gibt es mittlerweile einen regelrechten Preiskampf. Ausgelöst wurde diese durch den sogenannten Vanguard-Effekt. Der Fondsanbieter Vanguard ist in den USA genossenschaftlich organisiert und gibt die Gewinne größtenteils an seine Kunden weiter.
Steigen die Gewinne, werden die ETFs von Vanguard günstiger – und die anderen Fondsanbieter ziehen nach um konkurrenzfähig zu bleiben. In den USA brachte das ETF-Anbieter sogar dazu, ETFs mit negativer TER aufzulegen und auch hierzulande sinken die Kosten allmählich.
Viele Anleger entwickeln eine bestimmte Vorliebe für unterschiedliche ETF-Emittenten. Auch wenn ich Vanguard persönlich sehr gut finde, ist mir das konkrete Produkt wichtiger als das Label. Wie Du an meinem ETF-Portfolio sehen kannst, verwende ich Produkte unterschiedlicher Emittenten.
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Das waren ganz kurz ein paar Punkte, auf die ich bei der ETF-Auswahl achte. Hilfreiche Tools, mit denen Du ETFs vergleichen und untersuchen kannst, findest Du zum Beispiel bei extraETF, justetf.com, morningstar.de oder etf1.de.
Worauf kommt es Dir bei der ETF-Auswahl an? Wie bewertest Du ETFs? Fehlt Deiner Meinung nahc noch ein Aspekt? Über Dein Feedback oder weitere Fragen würde ich mich freuen!