Überblick
Die Urlaubspause ist vorbei
Vielleicht warst Du selbst im Urlaub und hast es gar nicht gemerkt. Auf diesem Blog war es in den letzten Wochen ziemlich ruhig. Du musstest ungewöhnlich lange auf dieses kurzes Lebenszeichen in Form eines Artikels warten.
Falls es Dir aber aufgefallen ist, hier zunächst einmal eine kleine Entschuldigung und vielen Dank für Deine Geduld! Es lag nicht an Ideenlosigkeit. Mich hat auch nicht die Schreiblust verlassen. Die kurze Pause hatte mehrere Gründe, über die ich Dir gerne berichte.
Die letzten Wochen vor dem Urlaub waren eine echte Herausforderung. Beruflich jagte eine Konferenz die andere und es standen (und stehen immer noch) einige Publikationsprojekte an. Auch privat gab es viele Aktivitäten, wie zum Beispiel ein weiterer Kurzurlaub nach Österreich und ein wunderbares Vater-Kind-Zelten.
Der Urlaub
Vor dem Urlaub wollte ich eigentlich zwei Blogeinträge fertigschreiben, aber bei der Arbeit war es so hektisch, dass ich spät Abends nicht mehr in der Lage war, irgendetwas zu tun. Da kam der Jahresurlaub, den wir auf Sardinien verbrachten, genau richtig. Durchatmen. Nichts tun.
Viele schreiben ständig über finanzielle Freiheit in einer fernen Zukunft. Man sollte aber auch die Freiheit im hier und jetzt nicht ganz vergessen. Dazu gehört eben auch: Urlaub. Ausspannen und Durchatmen.
Es war eine fantastische Zeit und es gelang mir wirklich einmal, richtig abzuschalten. Wenn Du noch über ein schönes Urlaubsziel für das nächste Jahr nachdenkst, ist Sardinien eventuell genau das Richtige. Ich kann es wärmstens empfehlen.
Sardinien kann man getrost als die europäische Karibik bezeichnen. Traumhafte Strände mit kristallklarem Wasser und selbst in der Hauptsaison finden sich hier nicht überlaufene Küsten. Ein wirklicher Vorteil ist, dass man dort nicht dem schlechten Beispiel vieler Urlaubsregionen gefolgt ist. Die Strandpromenaden und Küsten wurden nicht mit Hotels gepflastert.
Insgesamt gibt es auf Sardinien recht wenige große Hotels. Das finde ich super. Ich mag solche Anlagen nicht. Weder wohne ich darin gerne, noch möchte ich sie mir beim baden ansehen. Wir hatten einen Wagen gemietet und unsere Zeit auf 5 kleine Frühstückspensionen aufgeteilt. Da im letzten Jahr der Süden dran war, ging es dieses Mal in den Norden der Insel.
Auch wenn es im Norden eindeutig mehr Deutsche Urlauber gibt als im Süden, waren es doch hauptsächlich Italiener, die man überall antraf. Das finde ich sehr schön. Natürlich habe ich nichts gegen meine Landsleute. Wenn ich aber in ein anderes Land fahre, möchte ich dort in die fremde Kultur eintauchen. Ich möchte nicht überall als Deutscher erkannt werden und dann ein auf meine Nationalität abgestimmtes Programm, Essen etc. angeboten bekommen.
Für mich war es einer der tollsten Urlaube seit Jahren. Das Schnorchelfieber hat mich voll erfasst. Die Unterwasserwelt Sardiniens ist einfach fesselnd. Dieses Mal konnte ich Korallen, Seeschnecken, Tintenfischen, Fische aller Farben und gleich mehreren Stachelrochen bewundern. Dank meines sechsjährigen Sohnes, der sie entdeckte, schloss ich auch zum ersten Mal mit einer jungen Meeresschildkröte Bekanntschaft. Fabelhaft.
Cala Goloritze bei Baunei
Das Highlight war aber gewiss der Besuch des Strandes von Cala Goloritze bei Baunei. Dieser Strand lässt sich nur erwandern und man darf dort auch nicht mit dem Motorboot anlegen. Als einsam kann man ihn in der Hochsaison am Wochenende vielleicht nicht bezeichnen. Er war aber definitiv nicht überlaufen.
Um ihn zu erreichen sind einige Höhenmeter zu überwinden. Der teilweise recht steile Abstieg dauerte eine Stunde, aber für den Aufstieg war die doppelte Zeit notwendig. Außerdem tranken wir dabei geschlagene 3 l Wasser.
Während des Rückweges, haben wir überlegt, ob der Strand nicht treffender Cala Doloritze heißen sollte. Zeiweise war der Weg schon schmerzhaft. Unser Sohn zeigte sich für seine 6 Jahre echt tapfer. Gelohnt hat sich der Weg aber in jedem Fall!
Kreditkarte im Urlaub
Einen kleinen Wermutstropfen gab es auch. Normalerweise bin ich mit meiner Kreditkarte im Urlaub extrem vorsichtig. Ich verwende sie eigentlich nur zum abheben am Automat. Ich weiß, das ist sehr Deutsch.
Dieses Mal setzte ich die beiden Karten sehr häufig ein (Autovermietung, Tankstelle, Restaurant, Supermarkt). Dafür durfte ich mich dann auch gleich über 6 individuelle und nicht autorisierte Abbuchungen im Gesamtwert von exakt 500,00,- € „freuen“.
Unser Urlaubsbudget wurde dadurch nicht ernsthaft gefährdet. Da ich es im Urlaub nicht lassen konnte, einmal kurz ins Depot zu schauen, fiel mir der Diebstahl zum Glück schnell auf. Die betroffene Karte wurde umgehend telefonisch gesperrt. Eine weitere (höhere) Abhebung, wurde durch die schnelle Reaktion bereits im Vorfeld verhindert.
Tatsächlich gab es trotz Sperrung gleich einen weiteren Versuch, den ich durch eine SMS des 3D-Secure-Verfahrens mitbekam. Ich sollte eine Transaktion für ein Bus-Ticket via BusBud autorisieren. Sicher nicht.
Natürlich startete ich aus dem Urlaub sofort das Reklamationsverfahren und schrieb nach meiner Rückkehr eine Stellungnahme. Gestern wurde der Betrag bereits auf mein Konto zurückgebucht. Ich bin positiv überrascht wie unkompliziert das alles ablief. Auch wenn man die Täter wohl sicher nicht finden wird, kam ich wohl noch einmal mit einem blauen Auge davon.
Dennoch fühlte sich der Diebstahl nicht gut an. Zukünftig werde ich Kreditkarten wohl wieder sehr konservativ verwenden. Da greife ich im Urlaub doch lieber auf Bargeld zurück.
Einen Vorteil hatte das Ganze aber: die 500,- € sind mittlerweile kompensiert und ich habe sie jetzt quasi übrig. Sie können also direkt in unser Familien-Portfolio wandern.
Buch
Ein weiterer Grund, warum ich zuletzt wenig bloggen konnte, war ein Buch-Projekt, dass gerade in der Endphase steckt. Sorry. Es hat überhaupt nichts mit Geldanlage zu tun, sondern mit meiner Arbeit. Wer die Seite „Über mich“ gelesen hat, weiß, dass ich beruflich im Bereich der Tibet- und Buddhismuskunde tätig bin.
Gemeinsam mit zwei sehr netten Kolleginnen bringe ich gerade bei Brill einen Sammelband heraus, der sich mit dem Thema traditioneller Zukunftsvorhersagen in Tibet beschäftigt. Es ist wohl tatsächlich der erste Sammelband, der sich dem Thema tibetischer Prognostik widmet.
Hier die englische Kurzbeschreibung:
Glimpses of Tibetan Divination. Past and Present [Serie: Prognostication in History, Band: 2]
Herausgeber: Petra Maurer, Donatella Rossi and Rolf Scheuermann
Glimpses of Tibetan Divination: Past and Present is the first book of its kind, in that it contains articles by a group of eminent scholars who approach the subject matter by investigating it through various facets and salient historical figures.
Over the centuries, Tibetans developed many practices of prognostication and adapted many others from neighboring cultures and religions. In this way, Tibetan divination evolved into a vast field of ritual expertise that has been largely neglected in Tibetan Studies.
The Tibetan repertoire of divinatory techniques is rich and immensely varied. Accordingly, the specimen of practices discussed in this volume—many of which remain in use today—merely serve as examples that offer glimpses of divination in Tibet.
Contributors are Per Kværne, Brandon Dotson, Ai Nishida, Dan Martin, Petra Maurer, Charles Ramble, Donatella Rossi, Rolf Scheuermann, Alexander Smith, and Agata Bareja-Starzynska.
Eine Buchproduktion kostet immer sehr viel Zeit und Energie – und eine wissenschaftliche Publikation natürlich ganz besonders. Nach der Durchsicht der ersten Druckfahnen ist das Buch jetzt wieder beim Typesetting und wird noch im November 2019 bei Brill erscheinen.
Mit einem Preis von voraussichtlich 108,50,- bei Amazon ist es leider nicht ganz billig. Amazon zeigt auch das Titelbild noch nicht richtig an, aber auf der Seite des Verlages ist es bereits korrekt dargestellt.
Vielleicht denkst Du, dass es sich bei dem Buch um einen cleveren Versuch handelt, mit zusätzlichen Einkünften ein Zubrot durch Buchverkäufe zu generieren? Da muss ich Dich leider enttäuschen. Autoren erhalten bei den meisten wissenschaftlichen Verlagen keine Honorare oder Umsatzbeteiligungen und Brill ist da keine Ausnahme.
Wikifolio
Ein ganz anderes Projekt mit dem ich mich in der letzten Zeit beschäftigt habe, war Wikifolio. Dort habe ich mittlerweile 3 Wikifolios publiziert. Zwei davon haben mittlerweile den Status investierbar erlangt. Darunter ist das Musterdepot Diversifiziertes Buy and Hold mit dem Du die aktuelle Performance meines ETF-Aktienportfolios verfolgen kannst. Das Portfolio hatte ich Euch ja bereits ausführlich vorgestellt.
Das Portfolio „Alternativer Dachs“ versucht hingegen mit 60 Aktien den Raum Deutschland, Österreich, Schweiz (Large + Small Caps) in einem Depot abzubilden. Ein derartiger ETF fehlt meiner Meinung nach bisher und ich wollte mal sehen, wie sich ein solches Portfolio entwickelt.
Für das Musterdepot Schimpansen-Strategie Welt 100 habe ich ebenfalls bereits den Status investierbar beantragt. Dieses Portfolio finde ich besonders spannend, da ich hier 100 Aktien weltweit mittels Zufallsgenerator ausgewählt habe, um die Versuche mit den berühmten Affenportfolios zu replizieren.
Im Gegensatz zum ursprünglichen Experiment mit Affen habe ich die zufällig ausgewählten Aktien weltweit gestreut und gleichzeitig auch eine Diversifizierung nach Regionen vorgenommen. Um zu vermeiden, dass eine bestimmte Region zu sehr dominiert, habe ich folgenden Schlüssel angewendet: Amerika ca. 30%; Europa ca. 25%; EM ca. 35% und Asien-Pazifik ca. 10%. Auch hier bin ich sehr gespannt. Mal sehen, ob es mir ebenfalls gelingt, die aktiven Fondsmanager zu schlagen…
Bei diesen Experimenten konnte ich auch gleich ein paar interessante Einblicke in die Wikifoli-Plattform erlangen und werde bald etwas ausführlicher dazu berichten. Auch wenn das Ganze sehr viel Spaß macht, wird es da auch durchaus etwas Kritik geben.
Du siehst, auch wenn es hier im Blog einigermaßen ruhig war, war ich dennoch nicht untätig. Dank all dieser Aktivitäten fehlte mir zuletzt leider etwas Zeit und Kraft (nicht jedoch die Lust), an weiteren Artikeln zu arbeiten. Da gelobe ich aber Besserung!
View Comments (2)
Servus,
willkommen zurück in der wilden Finanzwelt ;).
Danke! So richtig weg war ich ja aber gar nicht. Hatte ein paar gute Bücher dabei, die Sparpläne liefen weiter und die Kreditkarte hat mich auf Trab gehalten... ;)