Mit diesen 15 Spartipps kannst Du beim Einkauf richtig Geld sparen. Geht das denn? Die 15 Spartipps, die ich Dir in diesem Artikel vorstelle, sind nicht nur für ausgemachte Frugalisten und Pfennigfuchser geeignet. Sie erfordern nicht viel Aufwand und Du kannst Sie leicht im Alltag umsetzen. Für erfahrene Hausfrauen und -männer ist das meiste sicher nicht neu. Vielleicht findest Du trotzdem den einen oder anderen Trick, denn Du noch nicht kennst. Schaffst Du es, beim Einkaufen Geld zu sparen, dann bleibt Dir mehr von Deinem Einkommen übrig. Somit kannst Du dann auch mehr zurücklegen und kommst schneller aus dem Hamsterrad frei (siehe letzter Artikel).
Überblick
1. Haushaltsbuch führen – Kosten im Blick und Budget erstellen
Wohin ist eigentlich das ganze Geld verschwunden? Fragst Du Dich das auch manchmal am Ende des Monats? Oft hat man gar keine große Kosten gehabt und trotzdem wurde es knapp. Was ist da nur passiert? Ein Haushaltsbuch kann Aufschluss geben.
Im Internet findest Du einige kostenlose Haushaltsbuch-Apps. Du kannst natürlich auch ganz altmodisch zu Stift und Papier greifen. Schaue Dir zuerst Deine Einnahmen und die festen Kosten an. Pass hier etwas auf, da manche Rechnungen natürlich nur jährlich oder quartalsmäßig anfallen, z.B. Auto-Versicherung oder Strom- und Wasserrechnung.
Einnahme – Feste Kosten = Budget für flexible Ausgaben
Wenn Du die festen Kosten von Deinen Einnahmen abziehst, erhältst Du die Summe, die Dir insgesamt zur Verfügung steht. Das ist Dein Budget für die flexiblen Ausgaben. Hast Du dieses bestimmt, dann sammle nun alle laufenden Ausgaben. So kannst Du Dir in kurzer Zeit einen Überblick über Deine Finanzabflüsse verschaffen. Hier wird Dir schnell klar werden, wo sich eventuell Einsparpotenziale ergeben.
2. Keine (Konsum)-Schulden machen
Wer kennt das nicht? Wie im letzten Artikel zum Hamsterrad beschrieben, ist unsere Begierde manchmal größer als der Geldbeutel. Da liegt es nahe, dass Girokonto zu überziehen oder einen Kredit aufzunehmen. Bei vielen Käufen werden einem Kredite heute regelrecht aufgedrängt.
Schulden für große Investitionen wie ein Haus, die Wohnungsrenovierung oder eine Unternehmensgründung kann man nachvollziehen. Bei kleineren Anschaffungen wird es aber fragwürdig. Die Folgekosten für solche Investitionen auf Pump sind oftmals hoch. Es ist immer eine Kosten-Nutzen-Abwägung, ob ein Kredit sinnvoll ist.
Denke wie ein Unternehmer. Eine klare Sache sind für mich daher Konsumschulden. Die Anschaffung von Konsumgütern dient weder dem Überleben noch stellt sie eine Investition in die Zukunft dar. Wenn Du Dir etwas nicht leisten kannst, dann ändert sich an dieser Tatsache auch nichts, wenn Du einen Kredit aufnimmst. Er gaukelt Dir nur vor, dass Du es kannst, obwohl dem nicht so ist.
Auch wenn die Summen kleiner sind, nagen regelmäßige Zahlungen am Monatsbudget. Dank der Kreditzinsen zahlst Du am Ende auch deutlich mehr, als das Produkt eigentlich gekostet hätte. Bis Du die Schuldgen los bist, gibt es bestimmt längst ein neues Objekt der Begierde. Ein Kredit löst den nächsten ab.
Fatal wird es, wenn Du Dich daran gewöhnst auf Pump zu kaufen und mehrere Kredite parallel laufen. Das kann leicht unübersichtlich werden. Langfristig kann ein solches Verhalten in die Privatinsolvenz führen. Also stopp! Kaufe nur, was Du dir auch leisten kann.
3. Bezahl Dich selbst zuerst
Darauf bin ich bereits in meinem Artikel zu den 10 Geboten der Geldanlage mit ETFs eingegangen, doch die Vorgehensweise hat auch einen eindeutigen Spareffekt. Es geht bei diesem Spartipp darum, dass Du nicht unregelmäßig die Beträge sparst, die am Ende eines Monats übrig bleiben. Stattdessen überweist Du gleich zu Monatsanfang eine feste Summe auf Dein Depot oder Sparkonto. Du bezahlst Dich also selbst zuerst.
Durch diesen Spartipp kannst du steuern, wie viel Du sparst und wie viel du ausgibst. Damit lernst Du ganz automatisch, mit einem festgelegten Betrag zu haushalten. Du kannst nur das ausgeben was vorhanden ist. Du kommst nicht in Versuchung, mehr auszugeben.
Natürlich sollte das Ganze realistisch sein. Du brauchst einen Notgroschen für Unvorhergesehenes (Wasserschaden, Autoreparatur etc.), den Du auf einem separaten Konto anlegst.
4. Vor dem Kaufen nachdenken
Nachdenken schadet natürlich nie. Spaß beiseite, ich möchte hier nicht suggerieren, dass Du nicht genug nachdenken würdest oder blöd wärst. Es ist nur so, dass Käufe nun einmal sehr oft spontan erfolgen. Wir sehen etwas und schlagen zu. Sich als Regel vor dem Kauf eine Nachdenkpause zu verordnen, kann vor Impulsivkäufen schützen.
Ich bin immer wieder erstaunt, was für absurde Sachen Menschen kaufen. Als ich vor Kurzem in Toronto war, entdeckte ich in einem Supermarket ein Regal mit Apfelschälgeräten. Tatsächlich werden diese Dinger aber auch bei uns* verkauft. Ganz ehrlich. Erstens muss man einen Apfel eigentlich nicht schälen. Aber selbst wenn, was ist bitte so schwer daran? Braucht es dafür wirklich eine eigene Maschine im Schrank?
Und wenn man schon so etwas kauft, wo soll dann erst das ganze andere unnutze Zeug hin, dass man sicherlich auch noch hat? Wer einen Apfelschäler kauft, dem ist einiges zuzutrauen. Wer viel umzieht kennt das Phänomen. Jedes Mal sind es mehr Kisten und ein größeres Volumen. Wir sind vielleicht keine Jäger mehr, doch sammeln tun wir auch heute noch fleissig. Da wird die Wohnung rasch zu klein und man braucht eine größere.
Wir alle kennen den Ratschlag, „Schlaf doch erst mal eine Nacht darüber!“ Das würde ich Dir in jedem Fall empfehlen. Oft reicht das aber nicht. Bevor ich Anschaffungen mache, versuche ich immer mindestens drei Tage darüber nachzudenken. Das war in einigen Fällen sehr hilfreich.
5. Mehr selbst kochen
Niemand sagt etwas dagegen, hin und wieder mal mit der Familie gut essen zu gehen. In manchen Familien findet das aber regelmäßig, so 2-3mal am Wochenende, statt. Einige gehen zusätzlich noch jede Mittagspause ins Restaurant. Da kommt mit der Zeit einiges zusammen. Unter 50 Euro kommen wir bei einem Restaurantbesuch unserer dreiköpfigen Familie selten davon. Geht man jedes Wochenende zweimal essen, sind das schnell 400-500€ im Monat.
Wir kochen viel selbst und stellen immer wieder fest, dass es uns Zuhause am besten schmeckt. Es ist auch um vieles billiger. Mehr als 10 bis 15€ pro Mahlzeit kostet es selten. Resteküche oder Pasta können natürlich auch deutlich günstiger sein. So lassen sich leicht 300€ und mehr im Monat sparen. Noch dazu ist es meistens gesünder. Du kennst die darin enthaltenen Zutaten. Es bleibt oft auch noch etwas übrig, dass Du mit zur Arbeit nehmen kannst. Mit diesem Spartipp sparst Du doppelt.
Klar. Beim Lebensmitteleinkauf kannst Du noch viel mehr einsparen, indem Du nur die allerbilligsten Lebensmittel beim Discounter kaufst. Persönlich gibt es für mich da aber schon Grenzen. Qualität und Ökologie sind für mich wichtige Argumente. Schmecken soll es doch auch. Da möchte ich keine Abstriche machen. Beim Käse setze ich z.B. ungern auf die billigsten Scheibenkäse, aber das musst Du mit Dir selbst aushandeln.
6. Getränke – Leitungswasser schmeckt auch
Auch bei den Getränken besteht in den meisten Familien ein großes Sparpotential. Gerade Wasser ist so ein Thema. Trinkst du lieber Mineralwasser oder greifst Du zum Leitungswasser bzw. Trinkwasser? Irgendwie schaffen es viele Unternehmen, uns weiszumachen, dass Mineralwasser von höherer Qualität sei. Lebst Du nicht gerade in einem Ort, in dem das Leitungswasser stark gechlort ist, dann ist doch das Gegenteil der Fall.
Zunächst einmal ist Leitungswasser ein Grundnahrungsmittel und wird strengstens kontrolliert. Die gesetzlichen Auflagen betreffend Inhaltsstoffe und Verunreinigungen sind sehr hoch. In Deutschland kann es in der Regel überall bedenkenlos getrunken werden.
Bei Flaschenwasser gibt es schon Unterschiede. In Tests wurden da auch vereinzelt Arsenrückstände festgestellt. Von der Umweltbelastung aufgrund von Plastikflaschen ganz zu schweigen. Diese können auch zu einer Belastung durch Weichmacher führen. Mineralwasser ist dazu wesentlich teurer und aufwendiger zu besorgen. Du musst es transportieren und in die Wohnung tragen. Ein klarer Vorteil für das Trinkwasser. Wasserhahn auf und es ist da.
Es gibt also vielfältige Gründe, die für Leitungswasser sprechen. Bevorzugt man stilles Wasser, dann scheint die Sache klar. Doch auch für Freunde kohlensäurehaltiger Getränke ist Leitungswasser kein Problem. Dank Sodageräten kommt man auch Zuhause leicht an Sprudelwasser. Gesundheitlich ist es in jedem Fall ratsam, mehr Wasser zu trinken. Den Genuß von Softdrinks oder Säften sollte man einschränken. Ihr Zuckergehalt ist hoch.
Bei Kaffee und Tee kannst Du ebenfalls Geld sparen und die Umwelt schonen, indem Du auf Kapseln verzichtet und ihn Zuhause zubereitest. Machst Du Dir Deinen Kaffee zum Beispiel selbst, anstatt täglich zu Starbucks zu gehen, sparst Du 3-4 Euro pro Tag. Das klingt nach nicht viel, aber es läppert sich.
Gehen wir einmal davon aus, dass Du 20 Tage im Monat bei Starbucks bist. Dann kannst Du so bereits 75,- bis 100,- im Monat einsparen. Regelmäßig in einen ETF-Sparplan investiert, wird aus diesen scheinbar kleinen Beträgen in 20-30 Jahren eine ordentliche Summe. Je nach Anlageform kann sie irgendwo zwischen 30.000 und 100.000€ liegen.
7. Auto fahren oder nicht?
Auto ja oder nein? – Ein klares Jain.
Keine Frage. Das Auto ist den (meisten) Deutschen heilig. Darf man es überhaupt in Frage stellen? Autos polarisieren. Da sind oft viele Emotionen im Spiel. Die Frage, ob man überhaupt eines möchte, ist daher eine ganz grundsätzliche Entscheidung. Neben der Kostenfrage ist für viele auch die Umwelt ein wichtiges Argument.
Es spricht vieles gegen das Auto. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich nur zu genau, dass der generelle Verzicht nicht immer machbar ist. In manchen Gegenden ist der öffentliche Verkehr schlecht ausgebaut oder getaktet. Da kommst Du schwer darum herum. Auch hohe Mieten in der Nähe des Arbeitsplatzes können ein Argument dafür sein.
20 Jahre bin ich ohne Auto ausgekommen. Vor 3 Jahren haben wir uns als Familie dann doch wieder eins zugelegt. Die Miet- bzw. Wohnungspreise in direkter Nähe meines Arbeitsplatzes sind einfach sehr hoch. Wir haben uns daher in einem benachbarten Ort eine Wohnung gekauft und müssen seither pendeln. In meinem Fall war es auf Dauer nicht sehr gut ohne Auto zu bewerkstelligen.
Autos und Kosten
Keine Frage. Ein Auto kostet richtig viel. Die Anschaffungskosten sind das eine. Die Kaufkosten schaffst Du hoffentlich auch ohne Kredit (siehe Spartipp 2). Sobald Du die Summe überwiesen hast, kannst Du auch sofort einmal einen größeren Betrag abschreiben. Das Auto ist nun ein Gebrauchtwagen und hat damit bereits an Wert verloren. Nach einem Jahr hat es bereits ungefähr ein Drittel seines Listenpreises eingebüßt und nach drei Jahren sind viele Modelle nur noch die Hälfte wert. Danach flacht die Kurve dann etwas ab.
Benötigst Du ein Auto, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten. Brauchst Du es nur hin und wieder, solltest Du über Car Sharing nachdenken. Viele Strecken lassen sich auch bequem mit der Bahn erledigen. Das ist dann richtig angenehm und mann dabei sogar arbeiten. Brauchst Du das Auto hingegen täglich, ist ein Gebrauchtwagen sicher eine Möglichkeit.
Persönlich haben wir uns ein kleines, günstiges Auto zugelegt. Die Wahl fiel auf einen Skoda Fabia. Ein Auto ist für uns in erster Linie ein Nutzfahrzeug und kein Prestigeobjekt. Das Auto war im Prinzip ein Neuwagen und kam direkt vom Lager. Wir bekamen ihn als Tageszulassung und damit formal als Gebrauchtwagen (Kilometerstand: 30km). Der Preis war mit gut 10.000,- für die Cool Edition äußerst günstig.
Bei einem Neuwagen fallen vermutlich in den ersten 4 Jahren geringe Reparaturkosten an. Wenn der Wertverlust wie üblich ist, wäre das Auto nach vier Jahren noch etwa die Hälfte von dem Wert, was wir gezahlt haben. Damit schlagen die Anschaffungskosten mit 1250,- pro Jahr zu Buche. Das ist verhältnismäßig gut. Bei einem niedrigen Kaufpreis ist der prozentuale Wertverlust nicht so problematisch.
Aus Umweltgründen hatten wir mit einem Hybrid-Fahrzeug geliebäugelt. Der Preis war allerdings nicht nur deutlich höher als beim Skoda, sondern auch der Benzin-Verbrauch. Insgesamt hat der Fabia auch vergleichsweise geringe Unterhaltskosten. Darauf solltest Du (nicht nur aus Umweltgründen) achten. Die laufenden Kosten sind erheblich.
Gerade bei der Versicherung lässt sich einiges einsparen, z.B. in dem Du den Kilometerverbrauch realistisch schätzt. Bezahle die Versicherung jährlich statt monatlich und wähle eine Selbstbeteiligung bei der Vollkasko. Das senkt die Kosten.
Die Auswirkungen des Spartipps, auf ein teures Auto zu verzichten
Wenn Du Dir statt einem Auto für 60.000,- ein Auto für 10.000,- anschaffst, sparst Du zunächst einmal 50.000,-. Welche Auswirkungen hat dieser Spartipp? 50.000,- sind schon ziemlich okay, aber auch nicht entscheidend für Dich, oder?
Kaufst Du Dir in mittleren Jahren ein günstiges Auto und legst die restlichen 50.000,- an, dann darfst Du Dich zur Rente voraussichtlich über eine ordentliche Summe freuen. Bei 30 Jahren Anlagedauer und einer angenommenen durchschnittlichen Rendite von 7% (mit ETF-Kosten von 0,5%), könnten aus den 50.000,- knapp 278.000,- werden. Verzichtest Du ganz auf ein Auto sind es über 330.000,-. Ein solcher Kauf oder Nichtkauf hat also weitreichende Konsequenzen.
Je früher der Kauf erfolgt oder nicht erfolgt, umso größer die Auswirkungen. Kaufst Du das kleine Auto mit 20 und legst die 50.000,- an, kannst Du Dich nach 47 Jahren wahrscheinlich über mehr als 1 Million Euro freuen. Vorausgesetzt ist natürlich eine Anlage, die 7% erwirtschaftet. Mit einem breit gestreuten ETF ist das nicht unwahrscheinlich.
Fazit: Ein Auto kann Sinn machen, ist aber immer mit großen Kosten verbunden. Betrachtest Du es als Nutzfahrzeug und nicht als Prestigeobjekt, lassen sich einigermaßen günstige Lösungen finden.
8. Pauschalreisen, nein danke
Zugegeben, dieser Spartipp ist sehr persönlich und Geschmackssache. Wir buchen seit Jahrzehnten keine Pauschalreisen mehr. Wir organisieren Anreise und Unterkunft lieber selbst. Es benötigt oft ein bisschen Recherche, doch dafür finden wir fast immer ein paar nette kleine private Pensionen oder Hotels. Mit den Unterbringungen waren wir meistens höchst zufrieden. Dabei lernten wir immer wieder nette Leute kennen. Wir schätzen die Atmosphäre kleinerer Unterkünfte sehr.
Vergleichen wir die Preise mit denen von Pauschalangeboten, liegen wir preislich um vieles darunter. Gerade bei Familien kann das einen gewaltigen Unterschied machen. Buchst Du statt mehrer Hotelzimmer eine Ferienwohnung, dann sparst Du einiges. Noch dazu hast Du dadurch mehr Flexibilität. Du kannst auch mal selbst kochen oder Zuhause frühstücken.
Wir stellen uns oft auch kleinere Rundreisen zusammen. Dabei suchen wir uns mehrere Unterkünfte in der Region aus, die in der Nähe von interessanten Orten liegen. So bekommen wir viel vom Urlaubsland zu sehen.
Selbst wenn man die Atmosphäre großer Hotels schätzt, kann es trotzdem sinnvoller für Dich sein, nur die Hotelübernachtungen beim Reiseanbieter zu buchen. Bei vielen Anbietern lassen sich die Unterkünfte separat buchen. So profitierst Du von den günstigen Einkaufspreisen des Reiseanbieters. Buchst Du Flug und Hoteltransfer separat, ist das in vielen Fällen um einiges günstiger. Hier lohnt sich der Preisvergleich.
9. Keine unnötigen Versicherungen
Versicherungen sind wichtig. Punkt. In vielen Bereichen unseres Lebens spielen sie eine wichtige Rolle. Staatl. Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Unfallversicherung haben die meisten bereits über ihre Anstellung abgedeckt. Hast Du ein Auto, kommen noch weitere Versicherungen dazu. Bei Hundehaltern ist die Hundehaftpflicht in vielen Ländern Pflicht. Eine allgemeine Haftpflichtversicherung sollte sowieso jeder haben.
Darüber hinaus gibt es ein paar zusätzliche Versicherungen, die ebenfalls Sinn machen können. Hier kommt es auf die konkrete Lebenssituation an. Dazu gehören sicher Berufsunfähigkeitsversicherung, Risiko-Lebensversicherung, Auslandskrankenversicherung und Rechtsschutzversicherung.
Versicherungen sind in den letzten Jahrzehnten sehr kreativ gewesen und haben eine Vielzahl neuer Produkte auf den Markt gebraucht. Welche größere Anschaffung Du heute auch machst, fast immer gibt es gleich noch die passende Versicherung dazu. Die meisten davon brauchst Du aber nicht wirklich.
Mein Spartipp: auf unnötige Versicherungen verzichten. Dazu gehören für mich insbesondere Versicherungen, die meist nur geringe Summen absichern, wie z.B. Handy-, Brillen-. Waschmaschinen-, Glas-, Reiserücktritts- und Reisgepäckversicherungen. Selbst eine Zahnzusatzversicherung, die meist sehr teuer ist, lohnt sich nur in den seltensten Fällen.
Geht es um den Vermögensaufbau, dann sind Versicherungen, meiner Meinung nach, nicht die erste Wahl. Der Versicherungsmantel kostet dabei meist zu viel. Das gilt für Kapitallebensversicherungen (insbesondere als Kombiprodukt mit einer Risikolebensversicherung) ebenso wie für private Rentenversicherungen.
Schau Dir Deine Versicherungen doch etwas näher an. Überlege Dir genau, ob diese wirklich sinnvoll bzw. die Verträge günstig sind. In vielen Fällen kann es besser sein, selbst eine Rücklage aufzubauen, um unvorhergesehene Kosten abzufedern. Diese hat noch einen weiteren Vorteil: sie hilft auch bei Risiken, an die Du jetzt noch gar nicht denkst. Die Summe steht für Unvorhergesehens aller Art zur Verfügung. Sie ist da, selbst wenn die Versicherung im Schadensfall gar nicht zahlen würde.
10. Verträge überprüfen
Verträge, die Du nicht wirklich nutzst, solltest Du zügig kündigen. Sie sind sinnlose Kostenfresser und es gibt keinen Grund, sie weiterlaufen zu lassen. Aber auch bei den Klassikern wie Telefon, Internet, TV, Strom und Gas, die wir wirklich benötigen, gibt es einiges Einsparpotential.
Bei Strom und Gas gibt es die Möglichkeit, regelmäßig den Anbieter zu wechseln und Wechselprämien um die 100€ zu kassieren. Durch regelmäßige Überprüfung kannst Du sicher stellen, dass Du immer einen günstigen Tarif verwendest. So kannst Du einiges einsparen.
Gleiches gilt auch für Telefon und Internet. Hier können Dir Vergleichsportale helfen, einen günstigen Tarif zu ermitteln. Achtung Spartipp: hier lockt ein zusätzlicher Rabatt. Vergleichsportale beteiligen ihre Kunden oft durch Cashbacks an den Vermittlungsprovisionen. Dementsprechend kann es günstiger sein, den Tarif über ein Vergleichsportal zu buchen als direkt über die Webseite des Anbieters.
Besonders bei Handyverträgen gibt es einiges zu bedenken. Häufig sind Leute bereit, einen Vertrag mit hohen monatlichen Kosten in Kauf zu nehmen. Bekommt man ein besonders hochwertiges Telefon dazu, akzeptieren viele einen höheren Preis für den Tarif. Da werden dann anstandlos monatliche Beiträge von 50€ und mehr akzeptiert. Unter dem Strich zahlt man dann aber drauf. Das ist nichts anderes als ein verkappter und extrem teurer Konsumkredit (Spartipp 2).
Eine kleine Beispielrechnung – Aktuell gibt es bei der Telekom (Stand 24.2.2019) das Samsung Galaxy S10 zu folgenden Konditionen mit Vertrag:
- Eigenbeteiligung: 149,95,-
- Monatliche Vertragskosten: Magenta Mobil L für monatlich 59,95,- und ab dem 13. Monat 76,96,-. Das ergibt durchschnittliche monatliche Kosten von 68,46,-.
- Bereitstellungspreis: 39,95
- Vertragsdauer: 24 Monate
- Datenvolumen: 10 GB
- Kosten für die 24 Monate (Telefon+Vertrag): 1909,78,-
Bei Amazon bekommst Du das Samsung Galaxy S10* aktuell für 899,-. Du kannst Dich natürlich fragen, ob es überhaupt das neueste Flagschiff-Telefon sein muss. Aber selbst dann zahlst Du im Rahmen des Vertrages 1010,78,- mehr, als das Telefon aktuell kostet. Legst Du diese Summe auf die 24 Monate um, ergeben sich 42,12,- monatlich. Das umfasst dann wohl die Kosten für den Tarif und die Zinsen.
Mir und vielen anderen dürfte es schwer fallen, die 10 GB auszuschöpfen. Der Vertrag dürfte für viele Benutzer überdimensioniert sein und ist auch nicht gerade günstig. Persönlich kaufe ich mir meine Handys daher ausschließlich selbst und verwende nur günstige Prepaid-Verträge. Dadurch habe ich stets die volle Kostenkontrolle.
Bei Aldi Talk und anderen Mobilfunkt-Angeboten von Discountern lassen sich monatlich bestimmte Kombipakete buchen. Aktuell verwende ich ein Motorola One* (mit echter Dual Sim), das ich für 199,- gekauft habe. Da es mittlerweile fast überall gratis W-Lan gibt, reicht bei mir in der Regel das kleinste Aldi Talk Paket zu 7,99,- monatlich.
Damit bleiben meine Telefonkosten für 2 Jahre bei ca. 400,- und liegen ca. 1500,- niedriger als im obigen Beispiel. Selbst wenn Du ein Top-Smartphone kaufst, kannst Du einige hundert Euro sparen. Kaufe das Telefon direkt im Handel und schließe den Tarif separat ab.
Für Vieltelefonierer finden sich bei den Discountern Angebote. Bei Aldi Talk ist dies das Kombi-Paket L mit 5 GB, welches mit 19,99,- zu Buche schlägt. Reichen einem die 5GB nicht, kann man für 3,- ein Reset des Volumens durchführen (gilt für alle Kombipakete) und erhält so weitere 5GB dazu.
Zusätzlicher Spartipp: Nimm nicht auf Verdacht das größte Prepaid-Paket Deines Prepaid-Anbieters. Probier doch einfach aus, welches Paket für Dich ausreichend ist. Beginne mit dem kleinsten und wenn dieses nicht langt, kannst Du immer noch ein Upgrade durchführen.
11. Hometrainer und Outdoorsport statt Fitnesscenter
Sport ist wichtig und darauf solltest Du schon aus gesundheitlichen Gründen nicht verzichten. Er ist gut für Körper und Geist. Doch muss Sport zwangsläufig teuer sein oder überhaupt etwas kosten? Heute hat man fast den Eindruck, dass man nur in Fitnesscentern trainieren kann. Tatsächlich gibt es günstige bzw. kostenlose Alternativen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich sehe, wie Menschen mit einem Auto vor dem Fitnesscenter vorfahren, um sich dann aufs Fahrrad zu setzen. Fahrradfahren kann man doch nun wirklich auch woanders. Ebenso sieht es mit Laufen auf dem Laufband aus. Beides kann man mindestens genauso gut in der Natur. Das ist dann auch noch kostenlos.
Die meisten Menschen, die ich sehe, benutzen im Fitnesscenter vor allem Laufband, Stepper oder Fahrrad-Ergometer. Hast Du Zuhause etwas Platz, könntest Du Dir die monatlichen Kosten des Fitnesscenters sparen. Kauf einfach das entsprechende Gerät selbst. Fitnessgeräte findet man im Netz sehr günstig gebraucht. Viele kaufen sich enthusiastisch ein Gerät und nutzen es dann gar nicht.
Hast Du keinen Platz oder Dein Partner findet das nicht gut, könnte auch der Arbeitsplatz eine Möglichkeit sein. Eine der letzten Anschaffungen, bei denen ich sehr lange mit mir gerungen habe (siehe Spartipp 4), war die Anschaffung eines Flexispot deskbike*. Okay, die Körperhaltung war beim ersten Probesitzen noch ausbaufähig.
Ich musste mich erst ein bisschen daran gewöhnen, beim Schreiben zu radeln. Das ging aber erstaunlich schnell. Das Rad ist für mich längst ein wichtiger Begleiter bei der Arbeit geworden. Das Nachmittagstief ist so schnell überwunden und ich fühle mich dadurch viel wacher und produktiver.
Okay, ich wollte hier eigentlich keine Kauf- sondern Spartipps geben. Hast Du es im Fitnesscenter aber in erster Linie auf das Rad abgesehen hast, kannst Du Dir damit das Fitnesscenter sparen. Du brauchst allerdings unbedingt einen höhenverstellbaren Schreibtisch.
Hast Du keinen, dann könnte Dich die Version mit integriertem Arbeitstisch* interessieren. Wenn Du eher etwas platzsparenderes suchst, dann ist ein klappbares deskbike* von einem anderen Hersteller vielleicht interessant.
12. Selber machen statt kaufen oder machen lassen
Dieser Punkt ist rasch erklärt. Wann immer es geht, versuche doch einfach erst einmal, kleinere Arbeiten selbst zu erledigen bzw. Sachen selbst zu reparieren. Im Netz gibt es zahllose Youtube-Tutorials für fast jeden Anlass.
Als Geisteswissenschaftler bin ich nun wirklich nicht besonders pratkisch veranlagt. Ich nenne eher zwei linke Hände mein Eigen. In den letzten Jahren habe ich aber einiges dazu gelernt. Sei es Fahrrad oder Fugen, vieles kannst Du mit etwas Recherche und Vorbereitung selbst reparieren oder instand setzen. Glaube mir, wenn ich das schaffe, solltest Du das erst recht hinbekommen.
Natürlich gibt es auch Grenzen. In manchen Bereichen ist es unablässig Fachleute hinzuziehen. Bei der Gastherme solltest Du zum Beispiel gar nicht erst auf die Idee kommen, selbst daran herumzubasteln. Sicherheit geht vor. Dennoch, in vielen Bereichen kannst Du so richtig Geld sparen.
An technische Geräte traue ich mich nicht so wirklich heran. Viele Neugeräte sind heute auch so erschwinglich, dass man gar nicht mehr an eine Reparatur denkt. Doch gerade bei Waschmaschine & Co kann sich das für Dich lohnen. Damit kannst Du sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt schonen.
13. Geld für den Friseur einsparen?
Damit möchte ich nun niemandem raten, zu einem Billigfriseur zu gehen. Die niedrigen Gehälter, die in dieser Branche teilweise gezahlt werden, finde ich entsetzlich. Es geht eher um die Frage, ob es eine Möglichkeit gibt, ganz auf den Friseurbesuch zu verzichten. So könntest Du Geld einsparen. Zugegeben, nicht jeder bzw. jede, möchte oder kann das tun.
Hast Du eine gute Bekannte, die Haare schneiden kann, dann ist das eine wirkliche Alternative. Gerade für Männer, die nichts gegen einen Kurzhaarschnitt haben, kann dies langfristig eine enorme Kostenersparnis bringen. Seit 20 Jahren rasiere ich mir den Kopf mit einem elektrischen Haarschneider selbst. Zugegeben, der Kurzhaarschnitt muss einem stehen. Du solltest ihn natürlich auch mögen.
Früher war ich etwa einmal im Monat für 20-40 € beim Friseur. Dem stehen nur die Anschaffungskosten für die Haarschneider gegenüber. Bisher ist bei mir erst das zweite Gerät im Einsatz. Meine bisherige Kostenersparnis auf die 20 Jahre, abzüglich der Anschaffungskosten für die Haarschneider, hat mich selbst erstaunt. Sie liegt bei über 7000,-€. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich da so viel einsparen kann. Diese Summe steht dadurch für andere Dinge zur Verfügung.
14. Bücher kaufen?
Keine Sorge. Hier kommt jetzt kein Ratschlag, Dich auf zwielichtigen Internetseiten herumzutreiben und illegal Bücher herunterzuladen. Als Autor halte ich davon nichts. Es gibt aber eine legale Möglichkeit, wie Du an Bücher kommst. Viele Leute denken heute gar nicht mehr daran.
Öffentliche Büchereien: Ja. Es gibt sie noch, die Stadtbüchereien. Für einen geringen jährlichen Beitrag erhältst Du dort eine Lesekarte. Kinder sind meistens gratis. Gerade in größeren Städten ist die Auswahl oft hervorragend. Gibt es in Deiner Stadt eine Universität, gibt es oft auch die Möglichkeit, günstig eine Gästekarte für die Uni-Bibliothek zu bekommen.
Wir nutzen die städtische Bibliothek regelmäßig, vor allem für unseren Sohn. Damit stehen uns wöchentlich stets neue Bücher und Hörspiele zur Verfügung. Das spart viel Geld, aber auch Platz. Gibt es einmal etwas nicht, kannst Du in den meisten Fällen Vorschläge für Neuanschaffungen einbringen. Braucht Du etwas dringend und es ist nicht vorhanden, kannst Du es dann ja immer noch selbst kaufen.
15. Beim Einkaufen sparen
Das wäre eigentlich ein eigener Blogartikel für sich, aber gut. Ein wichtiger Ratschlag lautet:
Gehe nicht einkaufen, wenn Du hungrig bist oder frustriert.
Ansonsten bist Du der ideale Empfänger für die zahlreichen Verkaufsbotschaften im Supermarkt. Du kennst das sicher? Du wunderst Dich über die hohe Rechnung an der Kasse und kommst mit viel mehr nach Hause als geplant. Daher mein Spartipp: schreibe einen Einkaufszettel. Überlege genau, was Du benötigst.
In der Regel gilt:
- Fertigprodukte sind teurer als frische Produkte.
- Eigenmarken sind günstiger als bekannte Label.
- Großpackungen sind billiger als die gleiche Menge verteilt auf mehrere kleinere Packungen.
Aber Vorsicht: es ist ratsam, bei Großpackungen auf die Kilogramm-Preise bzw. Stückpreise zu achten. In der letzten Zeit finde ich immer wieder Großpackungen, bei denen der Kilogrammpreis höher ist als bei den kleineren Packungen.
Vorsicht ist auch bei Sonderangeboten geboten. Diese sind oft gar nicht wirklich günstiger. Lockangebote an der Kasse sind hingegen fast immer teurer und die günstigeren Produkte, sogenannte Bückwaren, findest Du meist unten im Regal.
Auch zwischen den unterschiedlichen Supermärkten und Discountern gibt es teils beträchtliche Preisunterschiede. Persönlich stelle ich fest, dass es sich bei Aldi in der Regel deutlich billiger einkaufen lässt als bei EDEKA.
Manche Dinge, zum Beispiel bestimmte Käse- oder Weinsorten, bekommst Du natürlich nicht bei jedem Discounter. Anstatt den gesamten Einkauf deshalb bei einem teureren Supermarkt mit größerer Angebotspalette zu bestreiten, ist mein Spartipp Folgender.
Kaufe den Großteil beim günstigen Discounter ein. Den Rest, den es dort nicht gibt, kannst Du im Anschluss beim Supermarkt mit breiterem Angebot kaufen.
Schlusswort zu den 15 Spartipps
Viele der 15 Spartipps sind hoffentlich einleuchtend und gar nicht schwer umzusetzen. Ich befolge fast alle ganz natürlich. Die Übersicht kann Dir vielleicht als Orientierung dienen. Natürlich gibt es auch noch mehr Möglichkeiten, Geld zu sparen. Über Deine Anregungen würde ich mich sehr freuen. Hinterlass‘ Doch einfach Deinen Spartipp als Kommentar.
Wenn Du diese und andere Spartipps beherzigst, dürftest Du in jedem Fall mehr Geld zur Verfügung haben. Dieses kannst Du sparen und einen Teil investieren. Das geht schon ganz bequem und kostengünstig mit einem einzigen ETF.
Es ist auch sicher nicht notwendig, dass Du Dich beim Sparen verkrampfst. Das Leben ist zu kurz, um es nicht zu genießen. Gönne Dir also auch mal etwas. Spende Geld für gute Zwecke. Es spricht nichts dagegen, ein extra Budget für Luxus, Spaß und Charity zu führen. Du darfst halt nur nicht den Überblick über Deine Ausgaben verlieren.