Der Begriff Hamsterrad hat etwas Schweres. Irgendwie suggeriert er ja, dass ich meinen Job für eine Tretmühle halte. Okay, da gibt es solche und solche Tage, aber mir persönlich macht mein Job im Großen und Ganzen Spaß. Forschung funktioniert nur, wenn man sich wirklich für ein Thema interessiert. Ich weiß aber, dass ich da eine glückliche Ausnahme bin. Wenn ich mich im weiteren Bekanntenkreis umsehe, sieht das bei vielen anders aus. Wie steht es bei Dir? Suchst Du nach einem Weg aus dem Hamsterrad?
Überblick
Warum wollen so viele raus aus dem Hamsterrad?
Im nächsten Artikel werde ich Dir 15 Spartipps vorstellen, die Dir helfen, schneller aus dem Hamsterrad zu entkommen. Zuvor möchte ich aber erst einer wichtigen Frage nachgehen. Wie kommt es eigentlich dazu, dass überhaupt immer mehr Menschen raus aus dem Hamsterrad wollen? Wie kann es sein, dass für eine zunehmende Zahl von Menschen, der möglichst frühe Austritt aus dem Berufsleben, das erklärte Ziel ist? Wieso ist das sogar für mich ein Thema. Anscheinend habe ich doch einen Job, der mir gefällt.
Okay. Da Du diesen Artikel liest, scheinst Du Dich auch mit dieser Frage zu beschäftigen. Versteh‘ mich bitte nicht falsch. Das soll keine Kritik an Dir und dieser Haltung sein. Es ist viel eher eine Frage, die ich an unsere Gesellschaft als Ganzes richte. Etwas scheint doch gerade gewaltig schief zu laufen. Aber was ist es nur? Warum suchst Du einem Weg aus dem Hamsterrad und wie sieht dieser aus?
Das Dilemma – Frust auf der Arbeit
Es gibt viel zu viele, denen ihre Arbeit – vorsichtig ausgedrückt – wenig Freude bereitet. Laut einer YouGov-Umfrage halten 35% der Deutsche ihre Arbeit für sinnlos. Der Ausdruck Hamsterrad bringt es für sie wohl auf den Punkt. Jeder Tag gleicht einer sinnlosen Runde nach der anderen. Das ist fatal.
In fast allen Branchen sind heute die Anforderungen enorm und der Stress gewaltig. Nach 5 Jahren in Indien und 10 Jahren in Österreich würde ich sagen, vieles davon ist unnötig und hausgemacht. Alles muss ständig effizienter und produktiver werden. Stress zu produzieren ist da wohl auch eine Form von Produktivitätssteigerung bei der wir in Deutschland Spitze sind.
Oft werden in Betrieben statt festgelegten Arbeitszeiten Zielvereinbahrungen getroffen. Das fördert die Eigenverantwortklichkeit – aber leider auch die Bereitschaft zur Selbstausbeutung. Die Erwartungen der Arbeitgeber sind groß: Identifikation, Opferwille und Begeisterung für die Sache sollte man schon mitbringen.
Dabei verwischen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zusehends. Die Digitalisierung ist dabei Segen und Fluch zugleich. Ständige Erreichbarkeit ist in vielen Berufen längst Pflicht. Vor dem Schlafen noch einmal kurz die Emails checken. „Oh je, da ging aber etwas schief. Da muss ich schnell antworten.“
Auch in sozialen Berufen ist die Lage keinesfalls besser. In meinen wenigen Jahren als Krankenpfleger konnte ich beobachten, wie ein wirklich toller Job durch die stetige Verschlechterung der Rahmenbedingungen immer unattraktiver wurde. Wenig von dem, was ich gelernt hatte, konnte ich in der Praxis umsetzen.
Es fehlte an allem: Zeit, Kollegen, Ausrüstung, Ansehen und Bezahlung. Als Ausglich gab es reichlich Erwartungen, Überstunden, Kontrollen, Unsicherheit und Bürokratie. Oft ging ich mit einem unguten Gefühl nach Hause. Eine Arbeit, bei der es auch noch um Menschenleben geht, wider besseres Wissen nicht ordentlich machen zu können, zehrt am Gemüt. Dazu kommen die grässlichen Wechselschichten – ein echtes Hamsterrad. Warum sollte sich jemand freiwillig solchen Bedingungen aussetzen?
In den meisten Branchen gibt es dazu eine ständige Jobunsicherheit. Viele sind nur befristet tätig. Eine langfristige Lebensplanung ist da schwer. In der Wissenschaft sind Dauerbefristungen sogar die Regel. Ich selbst hangele mich seit 2005 von einer Befristung zur Nächsten. Das ist ermüdend. Mit Mitte 40 würde man doch vielleicht endlich einmal gerne wissen, ob man in dem Job bleibt oder wo man sich dauerhaft niederlassen wird. Aktuell ist 2021 für mich mal wieder ein kritisches Datum.
Gefangene der Konsumgesellschaft
Nüchtern betrachtet ist Arbeit ein Vertrag, bei der wir unsere Arbeitskraft für eine bestimmte Zeit entgeltlich zur Verfügung stellen. Man fertigt Waren, erbringt Dienstleistungen, bearbeitet einen Akt nach dem anderen, etc. Von dem Geld möchte man sich dann einen angemessenen Lebensstandard leisten.
Und hier liegt die Krux. Was angemessen ist, definiert im Prinzip unser Gehalt. Je mehr wir verdienen, umso höher sind die Ansprüche, die man an den eigenen Lebensstandard hat. Wir messen uns dabei selbstverständlich an denen, die etwas oberhalb von uns auf der Karriereleiter stehen. Heißt Du nicht Bill Gates oder Jeff Bezos, dann gibt es da einige, zu denen Du aufschauen kannst.
Wie ein Hamster ständig Essen sammelt, so kaufen wir Sachen. Konsum ist Teil unseres marktwirtschaftlichen Systems. Es basiert darauf, dass Menschen ständig neue Dinge kaufen. Unsere Wirtschaft braucht Wachstum. Zum Glück wächst die Bevölkerung der Welt derzeit ständig, denn sonst würde es schwierig werden. Unsere natürlichen Ressourcen stellen hingegen ein ernstes Problem dar, aber noch gelingt es uns ganz gut dies auszublenden. Hamster meets Vogel Strauß.
Let’s face it. Die überwiegende Mehrheit von uns sind Gefangene der Konsumgesellschaft, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Unser marktwirtschaftliches System lebt vom Wachstum. Damit das funktioniert, braucht es eine konstante Nachfrage. Am besten kaufen die Menschen immer mehr und immer teurere Produkte. Konsum ist wichtig. Wie es beim Wüstenplaneten heißt, das Spice muss fließen.
Die meisten Menschen wollen in Wahrheit, dass wir Geld ausgeben. Selbst unsere Verwandten und Freunde freuen sich, wenn wir ihnen etwas Schönes kaufen. Über die großen Unternehmen, die uns als ihre potentiellen Kunden ansehen, brauchen wir da nicht erst zu reden. Doch wie bringen sie uns dazu unseren Konsum zu erhöhen?
Begierde – die Triebkraft des Hamsterrades
Tagein tagaus werden wir mit Werbung überflutet. Wir sind daran dermaßen gewohnt, dass wir es gar nicht mal mehr bewusst wahrnehmen. Ein Schlüsselerlebnis war für mich meine erste längere Indienreise 2000. Damals tickten die Uhren dort noch deutlich langsamer.
Es gab dort damals noch kaum Werbung und vieles war noch sehr traditionell. Einen Fernseher hatte ich nicht, wozu auch? Mein Hindi ist bis heute miserabel. Neben dem Studium ging ich hin und wieder am Wochenende ins Kino, um mir einen Bollywood-Film anzusehen. Das war es schon an Reizen. Selbst fürs Internet musste man ins Internetcafé und schaffte es in einer Stunde meist gerade einmal so, ein paar Emails herunterzuladen.
Als ich nach einem halben Jahr zurück nach Deutschland kam, war ich überwältigt von den Sinnesreizen. Am Frankfurter Flughafen lachte mir ein wirklich attraktives Unterwäschemodell entgegen. Da ertappte ich mich bei dem empörten Gedanken „Nein. So etwas. Das gehört sich doch nicht.“ Im zweiten Augenblick musste ich lachen. Indien hatte mich doch wohl mehr geprägt, als erwartet.
Lustig war auch der erste Besuch im Kino. Als ich kurz vor dem Film auf die Toilette ging, blickte ich verwundert auf eine Bildschirm mit Reklame, der oberhalb der Toilette installiert war. In diesem Moment dachte ich: „Ja, können die einen hier noch nicht einmal auf dem Klo in Ruhe lasen?“ Es dauerte wirklich ein paar Tage, bis ich mit der Fülle an Informationen wieder klar kam.
Ständig sind wir von Reizen umgeben, die uns locken und sagen „Kauf mich.“ Sehnsüchte werden geweckt und unsere Gier angestachelt. Das sitzt bereits so tief, dass wir schon etwas Abstand brauchen, um das überhaupt noch zu bemerken.
Teams von Marketingstrategen, Psychologen und Technikern arbeiten kontinuierlich daran, die Methoden zu verfeinern, mit denen sie uns ködern. Dieses Spiel können wir nur verlieren, solange wir es nicht durchschauen.
Je mehr wir verdienen, umso größer werden unsere Wünsche sein. Kaufen wir unser erstes Auto, werden wir kurze Zeit glücklich sein über die neu gewonnene Mobilität. Bald stellen wir fest, dass der neue VW des Kollegen viel besser ist als unser gebrauchter Skoda. Haben wir uns dann auch endlich einen VW gekauft, fällt unser Blick dann vielleicht auf einen schickeren Mercedes, der auch sehr gut zu uns passen würde. Ein Zweit- oder Drittwagen hätte auch seine Vorzüge.
Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht.
Peter Rosegger
So wachsen unsere Wünsche mit unsere Gehalt mit. Es gibt viele, die trotz eines sehr ordentlichen Gehalts, am Ende des Monats kaum etwas übrig haben. Da verwundert es auch nicht, dass zum Beispiel Friedrich Merz als Einkommensmillionär die Auffassung vertritt, er gehöre zur gehobenen Mittelschicht. Ich bin davon überzeugt, dass er es tatsächlich so empfindet. Reichtum ist eine sehr relative Angelegenheit, wie ich hier beschrieben habe.
Wer auf Kredit kauft, stottert auf Raten
Ein ganz anderes Problem besteht, wenn unsere Wünsche weren als unser Einkommen. Woher sollen wir dann das Geld nehmen, um sie zu verwirklichen. Wir können leider nicht einfach eine automatische Gehaltserhöhung beschließen, wie die Abgeordneten des deutschen Bundestages.
Reicht das Geld nicht, um unsere Wünsche zu erfüllen, kommen oft Kredite ins Spiel. Dadurch machen wir uns zusätzlich abhängig und es entstehen weitere Kosten. Zusätzlich zur Tilgung, beinhalten unsere monatlichen Raten auch Kreditzinsen. Für die Bank, ein lukratives Geschäft. Für uns bedeutet es, dass sich unsere finanzielle Situation verschlimmert.
Bei der Anschaffung einer selbst genutzten Immobilie kann ein Kredit finanziell sogar sinnvoll sein, aber bei Konsumkrediten ist er fatal. Finanzieren wir ein neues Auto auf Pump, verlieren wir doppelt. Der Preis des Neuwagens halbiert sich nach einem Jahr von alleine und die Raten binden langfristig unser Kapital.
Die Rahmenbedingungen waren früher sicher andere, doch Begierde ist wohl eines der Themen, dass die Menschen seit Jahrhunderten und Jahrtausenden bewegt. Sie ist schwer zu stillen. Die folgende Zeile aus einem Werk des tibetischen Gelehrten Ngulchu Thogme Sangpo (1295-1369) belegt dies eindrücklich:
Begierde ist wie Salzwasser. Je mehr man trinkt, umso größer der Durst.
Quelle: Die 37 Praktiken der Bodhisattvas
Der Weg aus dem Hamsterrad
Okay. Du musstest eine ganze Menge lesen, um zu diesem Punkt zu gelangen. Um den Weg aus dem Hamsterrad einzuschlagen, ist es meiner Meinung nach aber unerlässlich, dass Du zunächst das Problem verstehst. Hast Du einmal begriffen, was falsch läuft, dann liegt die Lösung auf der Hand. Schließlich trägst Du selbst dazu bei, dass das Hamsterrad sich ständig weiter dreht. Einsicht ist der Schlüssel zum Erfolg, wenn Du das Hamsterrad anhalten möchte.
Was braucht es dazu? Willst Du raus aus dem Hamsterrad, musst Du zunächst einmal daran arbeiten, Deine Begierde zu reduzieren. Hast Du durchschaut wie das System funktioniert, dann ist das gar nicht so schwer. Du lässt Dich nicht so leicht mehr täuschen und lebst genügsam(er). Harte Askese und unerträgliche Entbehrungen sind dafür nicht notwendig.
Es geht darum, dass Du weniger ausgibst, als Du verdienst. Ein paar praktische Tipps, die Dir dabei helfen können, um zu sparen, werde ich Dir im nächsten Artikel vorstellen. Nur wenn Dir Ende des Monats etwas übrig bleibt, kannst Du dann auch etwas zurücklegen. Natürlich muss man da auch seinen Konsum überdenken.
Das hat für mich aber auch etwas Positives. Ungezügelter Konsum ist nicht nur schlecht für den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Die Weltbevölkerung wächst ohnehin sehr schnell. Wenn gleichzeitig auch der Konsum immer weiter wächst, dann kann das einfach nicht nachhaltig sein. Der Weg aus dem Hamsterrad ist also auch ökologisch sinnvoll.
Denke wie ein Unternehmer
Hast Du Deinen Konsum im Griff und kannst Deine Sparrate verbessern, dann ist das gut. Es langt allerdings nicht, wenn Du das Geld unter das Kopfkissen oder auf ein Sparbuch legst. Es muss richtig für Dich arbeiten und zusätzliche Einkünfte produzieren. Du musst anfangen, wie ein Unternehmer zu denken und Geld zu investieren.
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du könntest natürlich selbst ein Unternehmen gründen. Dazu brauchst Du aber eine Idee und genügend Startkapital. Darüber hinaus ist es auch nicht ungefährlich, denn Du trägst das volle unternehmerische Risiko. Viel einfacher ist es, wenn Du hingegen Anteile von Unternehmen kaufst. Du fragst, wie das gehen soll? Es ist eigentlich sehr leicht.
Du musst dafür nichts weiter tun, als Aktien zu kaufen. Aktien sind nichts anderes als an der Börse gehandelte Unternehmensanteile. Gibt es 1 Million Aktien von einem Unternehmen und Du kaufst davon eine, dann gehört Dir ein Millionstel des Unternehmens. Wer dies verstanden hat, verliert auch die Angst vor Aktien, die viele Deutsche haben. Indem Du Dein Geld in Aktien anlegst, beteiligst Du Dich direkt an den Gewinnen eines Unternehmens.
Allerdings solltest Du nicht alles in eine oder ein paar einzelne Aktien investieren. Das Stichwort lautet Diversifikation: nicht alle Eier in einen Korb legen. Es ist ratsam, das Geld zu streuen. Du investierst am besten gleich in mehrere tausend Unternehmen.
Das geht heutzutage sehr einfach und kostengünstig mit Exchange Traded Funds bzw. ETFs. Bereits für eine niedrige Summe wie 25,- kannst Du Dich mit einem einzigen ETF an mehreren tausend Unternehmen gleichzeitig beteiligen. Falls Du darüber mehr erfahren möchtest, findest Du in diesem Artikel weitere Infos. Ein paar allgemeine Regeln für den Vermögensaufbau mit ETFs habe ich außerdem hier beschrieben
Durch regelmäßiges Sparen kannst Du allmählich ein Vermögen aufbauen. Entweder setzt Du auf ausschüttende ETFs, bei denen Du die Dividenden – das sind Ausschüttungen von Teilen der Unternehmensgewinne – direkt ausgezahlt bekommst oder auf sogenannte Thesaurierer. Letztere investieren die ausgeschütteten Dividenden automatisch wieder in neue Aktienanteile. Bei ausschüttenden ETFs musst Du das Geld hingegen selbst wieder in neue Anteile investieren.
Sobald Du die anvisierte Summe angespart hast, wechselst Du in die Ausschüttungsphase. Von da an, bist Du nicht mehr vom Einkommen aus der Erwerbstätigkeit abhängig. Wieviel brauchst Du, um finanziell unabhängig zu sein? Es hängt von Dir selbst ab.
Bei einem Vermögen, dass in breit diversifiziert Aktien-ETFs angelegt wurde, wird oft eine Entnahme von 4% vorgeschlagen. Bei dieser Entnahmerate ist die Wahrscheinlichkeit niedrig, dass das Geld aufgebraucht wird. Das bedeutet, Du solltest mindestens das 25fache des anvisierten Bruttojahreseinkommens ansparen . Gehen wir von 2000,- brutto monatlich bzw. 24.000,- jährlich aus, so wären 600.000,- Euro nötig. Kommst Du bereits mit 1000,- monatlich aus, reichen auch 300.000,-.
Ich bin finanziell unabhängig. Was nun?
Tja. Es hängt dann von einem selbst ab. Das Stichwort lautet Freiheit. In meinem Fall, würde ich nicht viel ändern. Ich mag meine Arbeit. Daher würde ich weiterarbeiten, allerdings zu meinen Bedingungen. Ich würde mich ganz auf die Projekte konzentrieren, die mir am Herzen liegen. Für die bleibt oft zu wenig Zeit. Das Ganze natürlich sehr entspannt – in guter Yogi-Manier.
Eine andere Alternative, die viele anspricht, ist als Vagabund durch die Welt zu reisen. Richtige Yogis ziehen sich dann vielleicht in eine Höhle zurück und meditieren. Da reicht dann auch eine niedrigere Summe. Egal. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Fängt man in jungen Jahren mit dem Sparen an und ist sehr konsequent, kann man es schaffen, mit 40 in Rente zu gehen. Das ist das Ziel vieler Frugalisten bzw. Anhänger der amerikanischen FIRE-Bewegung [Financial Independence, Retire Early].
Ist das alles wirklich so einfach?
Da meine Frau und ich recht spät begonnen haben, dürfte es bei unserer Sparquote im besten Fall darauf hinauslaufen, dass wir 5-10 Jahre früher in Rente gehen könnten. Bedenkt man, wie unsicher die Rentensituation im Augenblick ist, wäre ich damit sehr zufrieden. Vielleicht kommt es aber auch ganz anders.
Wer weiß schon, was das Leben bringt. Es ist ebenso unvorhersehbar wie die Börse. Wenn ich nun alles dem Ziel „raus aus dem Hamsterrad“ unterordne, könnte der Weg aus dem Hamsterrad auch leicht mein neues Hamsterrad werden.
Während ich Monat für Monat spare, läuft auch die Inflation weiter. Vielleicht ändert sich auch mein Bedarf (z.B. Familienzuwachs) oder es gibt eine große, langanhaltende Krise.
Habe ich endlich die Summer erreicht, die ich anvisiere, langt diese dann vielleicht längst nicht mehr. In jedem Fall ist es gut, sich finanzielle Ziele zu setzen. Echte finanzielle Freiheit dürfte aber in den meisten Fällen schwer zu erreichen sein. Es ist auch sehr unterschiedlich, was man darunter versteht.
Trotzdem, nichts ist besser als ein guter Plan. Gezielt am Vermögensaufbau zu arbeiten, ist sicher nicht nachteilig. Hin und wieder muss man sich den Plan dann aber näher ansehen und überdenken, ob die eigenen Erwartungen realistisch sind. Finanzielle Freiheit hin oder her, es ist doch bereits toll, wenn man einen Teil seiner Lebenshaltungskosten selbst stemmen kann.
Ausblick: Je früher man mit dem Sparen anfängt und je höher die Sparquote, um so schneller kann man sein Ziel erreichen. Deshalb werde ich Dir im nächsten Artikel ein paar wertvolle Spartipps geben. Diese können Dir helfen, Deinen Konsum zu reduzieren bzw. die Sparquote zu erhöhen. So kommst Du schneller voran auf dem Weg aus dem Hamsterrad.
Wie sehen Deine Pläne aus, das Hamsterrad zu verlassen? Was willst Du tun, wenn Du finanziell unabhängig bist? Erzähl‘ doch mal!